
Nahrung: Erde, Gewächse, Insecten und
Wärmer.
Fortpflanzung: In den ersten Tagen des Ju-
nius gehen die Güstern an seichte und grasige
Ufer, um dort die Laiche zu halten. Sie streichen
dann in grossen Schaareu um die Ufer und
«teilen da, wo das Gras am dichtesten steht, das
Laichen an, welches Vormittags, wenn die Luft
warm und der Tag klar ist, am stärksten undj
zwar mit einigem Lärm vor sich geht, den sie
durch beständiges Schlagen mit dem Schwänze
an die Wasserfläche verursachen. Sie sind während
ihrer Laichfeste weit weniger scheu als,der
Blei. An das Gras setzen sie den Rogen ab, welcher
fein und grünlich ist. Nachdem die Grösseren
ihre Laiche, welche bei günstiger Witterung
nUr 3— 4 Tage dauert, beendigt haben, laichen
auch die Kleineren, und darauf, nach Verlauf einiger
Tage, noch ein dritter Haufen, welcher gewiss
auch nur aus jüngeren Fischen dieser Art
besteht.
Fang: Eigene Anstalten macht man, um diesen
Fisch zu fangen, nicht. Am häufigsten erhält
man ihn mit der „Vada” (einem kleineren
Zugnetze, welches man aufs Ufer zieht) mit anderen
Fischarten vermengt. Während der Laichzeit,
in welcher sie oft in die Flusse gehn, fängt
man sie nicht selten in unglaublicher Menge in
Senkh amen, einer Art Reusen, die man nach dem
Aal auszustellen pflegt. An die Angel, mit einem
Regenwurm zum Köder, beisst er gern; aber diese
Fischerei ist wenig lohnend und wird nur von
der Jugend zum Zeitvertreibe getrieben.
Nutzen: Als Speise betrachtet ist dieser
Fisch nebst der Blicke der geringfügigste der
ganzen Gattung. Er gewährt nur ärmeren Leuten
eine kümmerliche Nahrung.. Obgleich von zähem
Leben wird er doch, in hiesiger Gegend
wenigstens, selten als Köder für grössere Fische
benutzt, da die Plötze und der Uekëlei ihn in
dieser Rücksicht weit übertreffen. Sein grösster
putzen besteht wohl darin, dass er durch seine
Menge den Raubfischen und zum Theile Wasservögeln
reichen Zugang zur Nahrung gewährt.
Schaden verursacht er dagegen, meiner Erfahrung
zufolge, nicht. Er soll zwar den Rogen
anderer Fische verzehren, doch habe ich dies niemals
gewahr werden können. Ueberdies hält er
sich auch, ausgenommen während der Laichzeit,
am liebsten in klarem Wasser mit Sand- oder
Thongrund auf, wo sich sehen Rogen befindet.
Anmerkung. Dass dieser Fisch derselbe ist,
welchen Ar t e di unter dem Namen Björkna (Spec.
p. 20. No. 9.) beschrieben hat, wird Jedem klar,
welcher den Fisch selbst mit der genannten Beschreibung
vergleicht. Dass L in n é zehn Strahlen
zuviel in der Afterflosse gerechnet hat, dürfte
sich für einen Schreibfelder erklären lassen, den
fortan die Schriftsteller, welche L in n é folgten,
beibehielten, ohne die Natur zu Rathe zu ziehen.
Die grosse Aehnlichkeit, welche zwischen di<$sem
Fische, einem jüngern Bleie (Cypr. Brama), der
Zope (Cypr. BaUerus) und der Blicke (Cypr.Fa-
renus) herrscht, hat Veranlassung gegeben, dass
frühere Ichthyologen diese verschiedenen Arten unter
einander verwechselt haben, wie sie denn auch
nicht immer, selbst von den erfahrensten Fischern,
unterschieden werden.
Die Zärthe ( Cgpr. Vimba L.).
Artkennzeichen. Breit und zusammengedrückt.
Schnauze spitzig, abgerundet und über die un-
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