
Brut die LaicJistelle und dringt in die seichtesten
Buchten hinein, in denen sie bis zu den letzten
Tagen des Augusts oder den ersten des Septembers
bleibt; alsdann aber strömt sie gleichsam mit
einem Male durch die Meerengen ins Meer hinaus.
Der grössere Theil der Strömlingsbrut, welcher
den Sommer in den seichtesten und vor übermässigen
Stürmen sicheren Buchten zubringt, ist
im Herbste ungefähr 4 Zoll lang; Die- Scheeren-
bewohner halten diese für die Brut des Jahrs,
welches aber nach der Analogie mit der Entwickelung
anderer Fische nicht glaublich ist. Vielleicht
ist diese Brut von dem Rogen, welcher im
Jahre vorher abgesetzt worden ist. Ohnedäs findet
sich unter der grossem Brut ungefähr f , welches
kleiner ist, von etwa 2 Zoll Länge oder etwas
darüber, und vermuthlich ist dies die Brut des
Jahres. Den kleinen Strömling, VVelcher in seichteren
Buchten während des Winters, im Januar
und Februar, gewonnen wird und auch wenig
über 4 Zoll hält, sehen die Scheerenbewölmer
für die Brut von dem Rogen an, welcher im
Herbste von dem sogenannten Herbstströmling abgesetzt
worden ist. Dies isP; jedoch offenbar
falsch, da die Brut sich nicht während der 3 oder
höchstens 4 Monate, welche die kälteste Jahreszeit
ausmachen, so schnell zu entwickeln vermag.
Dagegen ist es wahrscheinlich, dass diese Brut
vom Herbste des früher vergangenen Jahrs und"
sonach ein Jahr alt sei. Um Johannis ist die Laichzeit
des Laichströmlings vorbei; dann zieht er sieh
allgemein nach der Tiefe, und es lässt sich darauf
vor der Mitte des Augusts kein Strömling blicken.
Der, welcher dann ankommt, ist nicht der Laichströmling
, welcher gegen das Ende des Junius
abzog; sondern der sogenannte Herbstströmling.
Dieser ist viel kleiner, als derjenige, welcher, im
Frühjahre laicht. Die Laiche, welche am Ende
des Augusts anfängt und bis einige Tage in deu
September hinein dauert, wird in dieser Jahreszeit
immer in tieferem Wässer, gewöhnlich in I Stromgängen, angestellt und dauert nicht so lange,
als die Frühlingslaiche, auch sind die laichenden
I Fische bei weitem so zahlreich nicht. Bemerkens-
;1 wérth ist es, dass man, besonders in dieser Zeit,
eben so grosse Strömlinge antrifft, unter welchen
einige weichen, andere harten Rogen haben. Die
letzten heissen Mürbrogner QMörrommarJ und I sind, wie die obengenannten lilaumilcher, un—
■ fruchtbar. Hiervon schreibt sich die schon er-
I wähnte, hei den Scheerenhewohnern herrschende
I Meinung her, dass der Strömling das ganze Jahr
I hindurch laiche. . . .
Fang: Der Strömling wird in den hiesigen I Scheeren eigentlich zweimal im Jahre gefangen: I im Frühjahr und* im Herbste. Da diese Jahres-
■ Zeiten verschiedene Fangweisen erheischen in
I Rücksicht auf die verschiedenen Aufenthalsstellen
I des Fisches,-so glaube ich, sie einzeln ^ besohrei-
| feen zu müssen. Die Frühlingsfischerei beginnt,
I sobald die See offen ist. Dann wird der söge-
I nannte Eis-Strömling (I s -S trO b eine kleinere,
I Art, vermuthlich die Brut des Laichströmlingsl
I welcher das Jahr vorher gelaicht hat, gefischt;
I ér ist aber mit einigen grösseren Individuen ver-
■ mischt, welche dem sogenannten Herbstströmling I an Grösse wenig nachstehn. Diese werden ent-
I weder mit dem, Zugnetze mit Sköten oder
*) Das Zugnetz, ■welches mit Erdwißden gezogen wird, ist ungefähr
60 Faden läng, 27 Faden an jedem Flügel und am
Sacke 3 Faden. Die Tiefe am “ Sacke hält 320 Maschen,
die so gross sind, dass ihrer 17 eine Elle ausmachen. Am