
Farbe: Dunkelgelb mit schwarzen Flecken,
deren 12 — 15 grössere auf dein Rücken an der
Basis der Rückenflosse sich etwas an diese hinauf
erstrecken. Körperseiteu messinggelb, mit
Schwarzbraun marmorirt. Rückenflosse von der
Farbe des Rückens; so auch die Brustflossen.
After - und Schwanzflosse rothgelb. Bauch weissgrau.
* Iris messinggelb. Pupille blau.
Aufenthaltsort und Lebensweise: Die Aalmutter
findet sich allenthalben in der Nord- und
Ostsee. Sie hält sich an steilen Strändern mit
steinigem Grunde auf, geht nie oder wenigstens
höchst selten im Wasser in die Höhe, sondern
hält sich beständig am Boden zwischen Steinen:
Die Grösse dieses Fisches ist hier selten bedeutend
; die grössten Exemplare sind ungefähr 12
Zoll lang. Seine Bewegungen im Wasser sind
schlängelnd und lebhaft. Am gewöhnlichsten werden
hier Weibchen gefangen; die Männchen sind
sehr selten und immer nicht so gross, mit schmutzigeren
Farben und undeutlicherer Zeichnung.
Die Weibchen haben stets mehr oder minder grosse
Junge im Eierstocke mit Rogen für eine neue
Brut zusammen. Dieser Fisch vermehrt sich stark.
Man hat bei einem einzigen Weibchen 300 Junge
gefunden. Ich habe jedoch nie viel über die
Hälfte dieser Anzahl gesehn; die Individuen aber,
bei denen ich sie gesehen habe, haben alle nicht
zu den grössten gehört. Die Knochen des Fisches,
welche von Farbe grün sind, verbreiten im
Dunkeln einen phosphörischen Schein. Merkwürdig
ist es, dass dieser Fisch gemeiniglich an den
Tagen gefangen wird, an welchen Nordwind und
unfreundliches Weiter herrschen, bei welcher Witterung
selten irgend eine andere Fischerei glückt.
Die Scheerenbewohner hassen desswegen die Aalmutter
und glauben, sie verjage andere Fische,
oder diese gedeihen wenigstens nicht in ihrer
Nähe. Und da sie sie selten oder nie zur Speise
benutzen, so lassen sie ihren Unmuth gegen sie
dadurch aus, dass sie sie in die S e e werfen, mit
welcher Rache sie zufrieden seyn kann.
Nahrung: Kleinere Fische, Würmer und besonders
Muscheln. Im Magen der vielen von
mir geöffneten habe ich immer zermalmte Schalen
von Mgtilus edulis L. gefunden.
Fortpflanzung: Man hat durch anatomische
Untersuchungen der Geschlechtstheile des Fisches
gefunden, dass zwischen den beiden Geschlechtern
eine ordentliche Paarung Statt findet. Die
Zeit dieser Paarung ist jedoch noch nicht bestimmt
ermittelt; man glaubt , dass sie zu jeder
beliebigen Jahrszeit geschehe. Von G is »1 er ist
zwar der Januarmonat als die rechte Laichzeit
angegeben worden; aber fast zu allen Zeiten
trifft man trächtige Weibchen, und im December
kommen oft solche vor, welche vollausgebildete
Junge im Leibe tragen, die aus dem After kriechen,
so bald der Bauch des Weibchens gedrückt
wird.
Fang: Für die Aalmutter wird vermuthlich
nirgends eine besondere Fangart angestellt. Man
erhält sie oft mit dem Zugnetze und auch mit der
Fischergerte. Im kleinen Garnnetze setzt sie sich
selten oder nie fest, wovon ihr schleimiger und
schlüpfriger Körper die Ursache ist.
Nutzen könnte man freilich aus diesem Fische
wohl ziehen, denn er hat ein grätenfreies,
festes Fleisch; von mehr behaglichem, als unbehaglichem
Geschmacke. Der Scheerenbewohner,
welcher im allgemeinen eben kein Kostverächter
ist, geniesst doch diesen Fisch, vermuthlich aus