der Laiche, lässt er diese Lebendigkeit selten
sehn. Wenig furchtsam, hält er sich fast beständig
am Grunde auf, steht den grösseren Theil des
Tages still, und wenn er sich von der Stelle besa
h t, so geschieht es gewöhnlich mit hastigen
Sprüngen gerade vorwärts. Zur Wasserfläche
hinan steigt er, meines Wissens, nie. Ausgenommen
zur Laichzeit trifft man diesen Fisch selten
auf einer Stelle zu mehren an. Sie leben immer
zerstreut, kommen zeitig im Frühjahre an steinige
und tiefe Sträuder und Flüsse, bringen dort den
Sommer zu und begeben sich spät im Herbste in
die Tiefe, wo sie sich während des Winters aufhalten.
Doch suchen sie nie das tiefste Wasser
und versammeln sich da, wo sie ihren Winterstand
gewählt haben, nicht in Schaaren.
Nahrung: Wenn gleich der Kaulbarsch zu
den Raubfischen gehört* so habe ich, doch keine
kleineren Fische im Magen der von mir geöffneten
gefunden. Seine eigentliche Nahrung besteht
in Crustaceen und Würmern. Man beschuldigt
ihn auch, dass er den Rogen anderer Fische verzehre;
aber diese Beschuldigung ist noch nicht
völlig begründet.
i Fortpflanzung: Am Ende des Maies stellt
der Kaidbarsch seine Laiche an steinigen und
sehr steilen Ufern, und stets in etwas tiefem Wasser
an. Der Rogen, welcher sehr fein und von
Farbe gelblich ist, wird an Steine oder Sand abgesetzt.
Fang: Eine eigene Fischerei wird, wenigstens
hier, um dieses Fisches willen nicht angestellt.
Man fängt ihn neben anderen Fischen mit
dem Garn- oder Zugnetze das ganze Jahr hindurch.
An die Angel beisst er gierig, besonders
wenn der Köder auf den Grund gelegt wird.
Nutzen: Hier, wo der Kaulbarsch nie in
Menge gefangen wird, benutzt man ihn unter anderen
Fischarten zur Speise. Der gemeine Mann
setzt jedoch,^ nicht ohne Grundr viel Werth auf
sein Fleisch, welches fest, weiss, wohlschmeckend
und leichtverdaulich ist, auch die feineren Gräten
nicht hat, welche man gewöhnlich bei kleineren
Fischen antrifft. Die geringeren Leute ziehn den
Kaulbarsch anderen Fischen vor, nennen ihn Kun-
gamat (Königsspeise), und halten dafür, dass er
einen Platz auf dem Tische der Reicheren verdiene,
auf welchen er indessen mit Unrecht niemals
kommt '*). Zur Lockspeise an der Angel
für grössere Fische ist er wohl, obgleich sehr zähes
Lebens, mit am wenigsten tauglich. In Südermannland
wird er wenigstens nie dazu benutzt.
Gat tung L u m p f i s c h ( Cgclopterus Linn.).
Yon dieser Gattung, welche sich durch einen
dicken, plumpen, fast drehrunden und höckerigen
Körper mit in einen Kreis verwachsenen
Bauchflossen auszeichnet, besitzt die Fauna Scan-
dinaviens nur eine Art. Die Lumpfische halten
sich bloss im Meere und in sehr tiefem H asser
auf und besuchen minder tiefe Stellen nur während
der Laichzeit, zeigen wenig lebhafte Bewegungen
im Wasser und scheinen ein sehr träges
und sanftmüthiges Naturell zu haben. Alle leben
vom Raube und sollen viele Sorgfalt für ihre Abkömmlinge
hegen.
iu A wuioern w a er allgemein als einer der wohlschmeckendsten
Fische geschätzt und oft
Die besten und grössten Kaulbarsche der
werden hei Wolgast gefangen.
theuer bezahlt
hiesigen Gegend
Cr.