
bunden eifrig vor sich. Während des Laichens
stehn die Bleie nie still, sondern streichen in geschlossenen
Reihen hin und her, mehre zugleich
schlagen mit dem Schwanz an die Wasserfläche,
wie auf ein gegebenes Zeichen, schmatzen im
Wasserspiegel und machen verschiedene sehr lebhafte
Bewegungen. Sie folgen sich dicht einander
nach, reiben sich an Gras und Binsen, vorzüglich
an Flusskannenkraut (Equisetum fluviä-
tile L.), an welches das Weibchen oft seinen Rogen
absetzt, dessen Körner klein und gelblich
sind. Er wird binnen wenigen Tagen ausgebrütet.
Die Laiche dauert, nach Beschaffenheit des
Wetters, 3— 4 Tage. Wenn die älteren fertig
sind, laichen die jüngeren; diese begeben sich oft
in die Ströme, die sich in den See ergiessen, in
welchem sich der Fisch auf hält, wenn sie nicht
zu starke Strömung haben.
Fang: So gemein dieser Fisch ist, so man-
nichfaltig ist auch die Art und Weise, ihn zu fangen.
Die grösste Menge erhält man während dér
Laichzeit und im Winter mit dem Eisnetze. Während
der Laiche wird? der Blei gewöhnlich mit
dem kleinen Garnnetze gefangen, welches an einen
Rohrplan gestellt wird, während der Fisch
heraufgekommen ist. Man fängt ihn dann auch in
Fischerzäunen. Des Zugnetzes kann man sich
bei solcher Gelegenheit kaum bedienen, theils Weil
es sich über dichtem Grase vom Boden hebt, da
dann der Fisch Gelegenheit erhält, unterzukriechen,
theils auch, weil man vieles damit verknüpften
Geräusches wegen! Nichts ausrichten würde»
Wenn die Laichzeit während des Sommers vorbei
ist, so fängt man den Blei selten, weil er sich
in dieser Jahreszeit nicht gern mit dem Zugnetze
fischen lässt. Wie der Kühling geht er entweder
über das Netz, wenn es in tiefem Wasser gezogen
wird, oder er lässt auch das Netz über sich
weggehn, indem er sich am Grunde auf die Seite
legt. Dabei geschieht es dann immer, dass, wenn
Einer fortgeht, ihm gleich der ganze Schwarm
folgt. Gegen den Herbst, im Anfänge des Augusts,
wird der Blei mit der sogenannten Schnur
fSträngJ in ziemlich tiefem Wasser, von 6— 12
Faden Tiefe, geangelt; zum Köder dient ein Regenwurm.
Man muss aber dann den Abend vorher
an der Stelle, an welcher man den Morgen
darauf die Angelfischerei betreiben will, ausgebrautes
Malz oder gekochtes Korn einsenken.
Nutzen: An gewissen Orten, wo man den
Blei in Menge fängt, giebt er einen setm wichtigen
Artikel in' den Haushaltungen ab. Sein Fleisch
ist weiss, ziemlich fest und wohlschmeckend, vorzüglich
von den grösseren. Der Kopf ist das
Schmackhafteste am Fische, und die Zunge wird
für einen Leckerbissen, gehalten. Der Schwanz
hingegen ist sehr grätig und wenig schmackhaft.
Kleinere Individuen sind mager, grätig und wenig
geschätzt. Der Blei lässt sich leicht versetzen,
pflanzt sich schnell fort und wird in Tel"'
chen, mit ausgebrautem Malze und dergleichen Abgang
aus dem Brauhause gefüttert, sehr fett. Er
Wird auf mannichfaltige W eise nach eines Jeden
Geschmack zubereitet. Man isst ihn frisch, gesalzen,
marinirt oder getrocknet. W^ie auch immer
bereitet ist er eine nicht unbehagliche, bisweilen
wohlschmeckende und jederzeit nährende