
Seehunds gewöhnlichste und meiste Nahrung
aus. Insonderheit während des Herbstes sieht
sich der Scheerenbewolmer nicht selten genöthigt,
die Aussetzstellen seiner Netze zu früh aufzugeben,
wenn die Seehunde sich an diesen Stellen
sammeln. Der Seehund zerreiSst dann nicht selten
die Netze und beisstr den Strömling ab, welcher
sich im Sköte festgesetzt hätte. Die so verstümmelten
Strömlinge werden Skäl-Bitar (Seehundsbissen)
genannt und sind fast die einzigen Strömlinge,
welche der dürftige Scheerenbewolmer verzehrt,
während sie noch frisch sind. Unter den
mannichfaltigen Bereitungsweisen, die man für den
Strömling anwendet, ist eine hier unter dem gemeinen
Manne gebräuchlich, welche ich, in der
Vermuthung, dass sie minder bekannt sei, anführen
will. Man legt nämlich mäsSig gesalzenen
Strömling eine Nacht durch in Wasser, und, Wenn
er angeschwollen und die meiste Salzigkeit ausgezogen
ist, wird er ohne weitere Zubereitung
mit Essig verzehrt. Will man ihn in Milch ein-
weichen und zu ihm eine Sauce von Oel, Essig
und Pfeffer bereiten,- so wird er auch von Leuten,
die einen Teinern Geschmack haben, genossen
werden können^
G a 11 u n g D o r s c h (Gadus Linn.)
Diese zahlreiche Gattung gehört eigentlich
dem Norden an und zeichnet sich aus durch einen
langgestreckten, dicken und bei den meisten Arten
wenig zusammengedrückten, mit kleinen,
dünnen und nicht besonders harten Schuppen
bedeckten Körper, einen mütelmässig grossen,
keil- oder kegelförmigen, stachellosen Kopf, Die
Kinnladen sind mit kleinen, oder mittelmässig
grossen, einwärts gebogenen, runden und scharfen
Zähnen besetzt. Das Pflugscharbein hat
2 einen Winkel bildende Zahnreihen. Die
Flossen sind ungleich an Zahl. Rückenflossen
gemeiniglich 2 — 3. Bauchflossen schmal und
sehr spitzig. Afterflossen auch bisweilen 2.
Alle Flossen weich und von der Baut des Körpers
überzogen, 7 Strahlen in der Kiemenhaut.
Aus den vielen Abtheilungen, in welche diese
Gattung, nach der Zahl der Rückenflossen- und
Bartfäden, getheilt worden ist, finden sich in den
hiesigen Sche'eren nur wenige Arten von Kabeljauen
(Morrhuae) und Lengen (MolvaeJ. — Die
Dorsche halten sich allgemein im Meere und in
sehr tiefem Wasser auf. Ihre Laiche geschieht
während des Winters, gewöhnlich ira Januare, wo
sie sich in seiühteres Wasser, um den Rogen abzusetzen,
begeben. Aus dem Verhalten in den
hiesigen Scheeren zu schliessen, bleiben die jüngeren
Fische in dem seichtem Wasser zurück,
bis sie eine gewisse Grösse? erreicht haben- Die
Dorsche leben Von thierisclier Nahrung, kleineren
Fischen, Crustaceen und Würmern. Ihr Fleisch
ist im allgemeinen gut und von einigen Arten
sehr wohlschmeckend*
K a b e lja u e (Morrliuaej.
Rückenflossen 3. Afterflossen 2. Untere
Kinnlade hat an der Spitze einen Bartfaden.
Obere Kinnlade steht viel vor der untern vor.
Schwanz fast gerade abgeschnitten. Die Bauchflossen
laufen in fadenähnliche Spitzen aus. Körper
gefleckt.