
Leit, dass davon das Sprichwort: Dum, smn en
Gös ( Dumm, wie ein Zander J entstanden ist. Seine
Bewegungen im Wasser sind auch schwerfällig
und ungelenk. Wenn er merkt, dass er gefangen
Worden ist, und einen oder den andern verunglückten
Versuch, zu entschlüpfen, gemacht hat, überlässt
er sich einer solchen Sorglosigkeit, dass
man ihn oft auf dem Wasser, mit dem Bauche
nach oben , schwimmen sioht. Sobald er aufgefischt
wörden_ist, bläst er die Luft aus der Schwimmblase.
Diese Operation bewirkt einen Laut, Welcher
dem Rülpsen gleicht. , Gewöhnlich stirbt er
auch in demselben Augenblicke. Die Fischer pflegen
deshalb, sobald er in das Boot gezogen worden
ist, seinen Schwanz dicht an der Flosse mit
einem Messer zu durchstechen, damit das Blut ab-
läufe und das Fleisch dadurch nicht allein w ei-
sser, sondern auch schmackhafter werde. Der
Zander wächst schnell und wird bedeutend gross.
Der grösste, welchen ich gesehen habe, wog 12
Pfund, er soll aber mitunter 1 L.-Pfd. fschwed.)
schwer werden # )r . An Gefrässigkeit giebt er seinem
nahen Verwandten, dem Barsche, wenig nach,
und sowohl durch seine Raubgier, als durch seine
stark bewaffneten Kinnladen scheint er sich dem
Hechte zu nähern, weswegen Conrad G e s -
ne r , welcher den Zander zuerst beschrieb, ihm
den Namen Deckt - Barsch (Lucio - Per ca) gab.
Merkwürdig ist e s, dass dieser Fisch nicht so
zahlreich ist, als man nach der Anzahl seiner Eier
*) Wolgaster Fischern zufolge wird von ihnen der Zander bis
zn 16 Pfund schwer gefangen. Sie fangen auch oft grosse
Mengen dieses Fisches und verfahren dieselben bisweilen in
strengen Wintern bis, nach Hamburg, wo sie ihnen theuer
bezahlt werden.
Cr.
glauben sollte. Weil er fast in demselben Augenblicke
stirbt, in welchem er aus dem Wasser
genommen wird, kann er nicht wohl versetzt werden5^)*
wenn er eiue gewisse Grösse erreicht hat,
und eben sp schwierig wird es, ihn durch den
Rogen fortzupflanzen, weil dieser nicht leicht aus
der Tiefe, zu bekommen ist, in welcher der Fisch
laicht, und wänn man ihn dem laichenden Fische
entnimmt, so missglückt fast immer, wenn man
ihn auch mit der Milch des Männchens vermischt,
der Versuch mit eioem solchenx#]. Im Fisoh-
behälter lefejfc er nur einen und den andern Tag.
Nahrung: Kleinere Fische^ und besonders
Stinte, welche sich neben ihm den grössern Theil
des Jahres hindurch in der Tiefe aufhalten* Ich
habe auch Insecten, Würmer und jGras in seinem
Magen gefunden.
Fortpflanzung: Die Ursache, aus welcher
die Laichzeit des Zanders ungleich angegeben
wird, muss man darin suchen, dass sie ungewöhnlich
lange dauert. Davon dürfte die Ursache
wiederum die seyn, dass die Laiche nur zur
Nachtzeh aBgestellt wird. Sie fängt schon am
Ende des Aprils an und geht oft bis zur Mitte
des Junius. Der Zander begiebt sich dann truppweise
auf Steingrund in den offenen Buchten, oder
steigt gegen steinige oder sandige Vorufer an den
Strändem hinan. Nie laicht er in geringerer Tiefe
als von 5—<8 Ellen. Der Rogen, welcher hell von
*) Als .dies schon gedruckt worden war j wurde der Vf. von
einem Freunde, welcher in einen kleinen See einen Zander
von T.— 8 .Zoll Länge gesetzt hatte, benachrichtigt , dass
derselbe dreijahre darauf gefangen worden wäre und 5 bis
6 Pfund .gewogen hätte.
**) Der Verf. diaft -mehre Versuche <in -dieser 'Hinsicht ange-
belebe onissgegljickt >ind.7 *