dann nicht über 3 Monate beträgt, ansehnlich; jedoch
ist es nicht glaublich, dass, nachdem er seine
erste Entwickelung durchlaufen hat, er in drei
Jahren bis zur Länge: eines Fusses gelangen
könne, welches die gewöhnliche Grösse des Kühlings
ist, der in der Laiche gefangen wird* Vielleicht
wird er in der Laiche an anderen Orten
kleiner getroffen ; da er aber eine Grösse von einer
Elle und darüber erreicht, so müsste er in
jenem Falle , bei seinem starken Fortpflanzungsvermögen,
noch zahlreicher gefunden werden, als
e s wirklich der Fall ist.
Nahrung. Diese besteht vorzüglich aus Gewächsen.
Im Magen, der im tiefem Wasser gefischten,
habe ich Ueberbleibsel von Wasserinsee-
ten und Crustaceen gefunden. Kleinere Fische
dienen auch zuweilen dem Kühlinge zur Nahrung.
Dies erhellt daraus, dass man nicht selten
den Kühling an der Stangenangel fängt, wo stets
kleinere Fische zum Köder dienen.
Fortpflanzung. Mit Ende des Aprils tritt
die Laichzeit dieses Fisches ein. In Strömen und
Canälen, mit mein* oder minder starker Strömung,
wird der Rogen an Steine, Reiserhaufen und Gras
abgesetzt. Der Rogen ist gelblich und wenig
grösser als Rübsamen. Die stärkste Laiche dauert
nicht über drei Tage.
Fang. Am häufigsten und mit dem grössten
Erfolge wird dieser Fisch zur Laichzeit im kleinen
Garn-Netze und in Reusen gefangen. Selten
erhält man ihn mit dem Landnetze; weil er
sich gewöhnlich an Ufern aufhält, welche für eine
solche Fischerei minder oder gar nicht tauglich
sind. Geschieht es bisweilen im Frühlinge, dass
er an seichte und grasbewachsene Ufer, wo gewöhnlich
das grosse Netz gezogen wird, hinangegangen,
sich im Netze eingesperrt findet, so
schiebt er sich gewöhnlich hinaus, und legt sich,
will es sich nicht anders thun lassen, dicht am
Grunde auf die Seite , und lässt das Netz über
sich weg gehn. Im Binnenwasser mit dem sogenannten
Stossnetze erhält man ihn fast nie, wenn
gleich das Netz um eine gedrängte Menge ausgelegt
wird. Er flieht auf das geringste Geräusch,
und wo einer entwischt, da folgt der
ganze Trupp nach. Während des Spätherbstes
und Winters wird er zuweilen in Menge mit dem
Eisnetze gefangen, wenn man glücklicherweise
die Stelle trifft, an welcher er seinen Winterstand
genommen hat. Solch ein Fall ist jedoch
selten; Die einzige sichere, obgleich weniger
lohnende Art, ihn zur Sommerszeit zu fangen, ist
die mit der Angel. Sie wird an tiefen und steinigen
Ufern benutzt. Zum Köder nimmt man
Heuschrecken, Krebsschwänze und Mistkäfer.
Diese letzteren werden auf den Angelhaken gesteckt,
nachdem ihnen Fasse und Flügeldecken
weggenommen sind, und scheinen ein Leckerbissen
für diesen Fisch zu seyn. Auch mit det
Stangenangel erhält man ilm bisweilen, doch
selten.N
utzen. An den Orten, an welchen der
Kühling in Menge gefangen wird, macht er einen
wichtigen HaushaltungsartikelIaus. Er kann
lange aufbewahrt werden, und gewinnt dadurch
eher an Wohlgeschmack, als dass er verderben
sollte. Wenn der Kühling gekocht ist, so bekommt
das Fleisch nach dem Erkalten ein röth-
liches Ansehn, es ist weich und grätig; doch aber
ziemlich wohlschmeckend. Man geniesst es mei-
stentheils eingesalzen oder gedörrt. Im letztem
Falle ist es jedoch von dem vielen Fette, wel