
hat 19 Strahlenbüschel, wenn man mit der längsten
zu zählen anfängt und auf hört.
Farbe: Rücken bräunlich blau, Seiten bläulich
silberweiss. Bauch weiss, röthet sich hach
dem Tode des Fisches. Rücken - , Schwanz - und
Afterflosse graublau, Brust- und Bauchflossen röth-
lich. Iris silberweiss, mehr oder weniger in messinggelb
übergehend, hat feine dunkle Puncte und
feinen grünep Fleck über der Pupille.
Anmerkung. Je älter der Fisch ist, desto
rother sind die Flossen. Bei jüngeren sind die
Brust - und Bauchflossen sehr bleich, fast ohne
rothen Anstrich, und die Iris ist fein silberweiss.
In diesem Alter wird er leicht mit der Blicke (Gypr.
Farenus) verwechselt.
Aufenthaltsort und Lebensweise: Schon A r-
te d i achtete diesen Fisch für gemein, welches er
auch •Wirklich ist, wenigstens im südlichen und
mittleren Schweden. Er wird beinahe in allen,
sowohl grösseren als kleineren Seen und' Strömen
mit sanfter Strömung und Sand- oder Thongrund
angetroffen. Ueber Steingrund gedeiht er
nicht. In diesen Scheeren ist er auch sehr gemein.
Zeitig im Frühlinge, sobald als die Seen
von Eis frei sind, sucht er seichte Buchten, in
welche er sich begiebt. Erst im Spätherbste, wenn
die Stränder beginnen zuzufrieren, geht er in tieferes
Wasser, entfernt sich aber doch nicht so
weit von den Ufern j wählt auch nicht so tiefe
Stellen zum Winteraufenthalte, als seine Gattungs-
Verwandten. Ich vermuthe dies daher, weil er
öfter als die übrigen Cyprini mit dem Eisnetze gefischt
wird. In seiner Gemüthsart gleicht er dem
Blei sehr, ist aber doch nicht so leicht zu er-
ischrecken und lebt gern in langsam rinnendem
Wasser. Seine Bewegungen sind minder lebhaft
und er bleibt gewöhnlich lange auf einem Puncte
stehn, wenn er nicht beunruhigt oder geschreckt
wird. Selten sucht er den Wasserspiegel, ausgenommen
in der Laichzeit, sondern hält sich mei-
stentheils am Grunde oder in der Mitte des Wassers
auf. Eine irgend bedeutende Grösse erlangt
dieser Fisch nie. Hier trifft man ihn höchst selten
länger als 7— 8 Zoll lang, und auch von dieser
Länge selten. Die meisten erreichen nur eine
Länge von 3— 4 Zoll'. Was ihm aber an Grösse
abgeht, ersetzt er durch seine Menge, welche be-
weisst, dass diese Fisch art sehr fruchtbar ist und
sich stark vermehrt. Klein, oft mager und immer
grätig, mit weissem, weichem und wenig schmackhaftem
Fleische, wird er nicht ohne Grund gering
geschätzt und nur von armen Leuten gegessen.
Er ist ausserdem Krankheiten sehr ausgesetzt,
und wird besonders von einem Intestinalwurme
(Fasciola intestinalis L .) geplagt, welcher
sich oft in seinen Eiugeweiden findet. Der
Fisch ist alsdann immer dickbäuchig, der Rücken
scharfgerandet und die Farbe bleich. Solche
kranke Individuen werden nie, selbst nicht einmal
von den ärmsten Menschen gegessen *)
*) Diese Notiz übejf das von Hrn. Eks tröm beobachtete
häufigeVor kommen der Fasciola intestinalis L. —; Ligula
simplicissuna R; in der: Güster ist interessant, da bisher
Goeze iinmer als der Einzige angeführt worden war, welcher
den Wurm in diesem Fische^ gefunden hatte. Cypri-
nus Blicca ist hier häufig genug; aber weder Rudolphi ,
noch ich, haben eine Ligula in ihr angetroffen. Uebrigens
lebt jene nie in , den Gedärmen der fisch e , sondern in der
Bauchhöhle derselbenwo sie sich gewöulich fest mit den
Gedärmen verschlingt, wie Go ez e dies auch (Versuch einer
Naturgesch. d. Eingeweidewürmer, Tab. XVI. Fig. 7.) aus
einem kleineren Fische (Cypr. Brama juv. oder C. Blicca)
sehr gut abgebildet hat.