
dass er als eine dunkle Wolke im Wasser erscheint.
So verbunden drängen sie so nahe als
möglich an die Ufer heran. In kurzen Zwischenräumen
springt der ganze Haufen über die Wasserfläche,
und macht dann zugleich häufige und
schnelle Schläge mit dem Schwänze. Hierdurch
entsteht ein zischendes Geräusch, das sich völlig
so anhört, wie das zischende Rauschen, welches
entsteht, wenn ein Stück feines Zeug schnell zerrissen
wird. Oft ereignet es sich, dass mehre der
laichenden Fische auf das Ufer niederfallen und
eine Beute der Krähen werden; Der Rogen wird
an die Steine oder Reiser abgesetzt, gegen welche
der Fisch sich während des Laichens reibt.
Auch der Uekelei laicht dreimal des Jahres, in
längeren oder kürzeren Zwischenräumen, je nach
Beschaffenheit des Wetters. Die älteren laichen
allemal zuerst. Diejenigen, welche zuletzt laichen,
sind immer klein und sehr jung.
Fang : Nur wählend der Laichzeit wird der
Uekelei in Menge gefangen. Hierbei bedient man
sich eines zu dem Zweck eingerichteten Zugnetzes
mit sehr feinen Maschen, welches man
s,Ldögsköte” nennt. Das Netz wird so leise als
möglich um den ganzen Haufen gelegt und aufs
Land gezogen, da man dann gewöhnlich die ganze
Schaar gefangen hat. Er wird auch mit dem sogenannten
„Köggrip” gefischt, einem grossem
Kescher, welcher über die laichenden Fische geworfen
wird. Doch ist diese Fangart unsicher,
wenig lohnend^ und wird desshalb nur von minder
Bemittelten angewandt, welchen ihre Umstände
nicht erlauben ^ sich das kostbarere Zugnetz
anzüschaffen. In Reusen von Garn lassen
sich die Uekeleie ebenfalls während des ganzen
Sommers fangen, wenn man die Reusen in den
Stromgang zwischen hinehigesenkte Reiser auswirft.
An die Angel beisst der Uekelei stark,
besonders wenn man zum Köder Fliegen nimmt.
Nutzen: Den grössten Nutzen schafft gewiss
der Uekelei als Köder an der Angel für
grössere Fische. Hat man ihn während der Laichzeit
in Mengen erhalten, so wird er, wie der Strömling,
eingesalzen; er giebt aber dann nur eine wenig
schmackhafte Speise,: diebloss Von denen g e nossen
wird, welche keine bessere haben. Ge*-
dörrt ist er noch unschmackliafter. Hart gebraten,
so dass man seine vielen kleinen Gräten nicht
spürt, wird er zu einem Gerichte, welches man
auf die Tische der Begüterteren* setzen kann. Den
Raubfischen und einem Theile der Wasservögel
gewährt er eine leichtzugängliche Nahrung. Meerschwalben
und Fischmöwen folgen beständig den
Uekeleischaaren, und benachrichtigen die Fischer,
wo der Uekelei laicht. Von den Schuppen dieses
Fisches wird in Frankreich die sogenannte
„Essence (VOrient” bereitet, womit Glasperlen
gefärbt werden, so dass sie das AnSehn echter
Perlen bekommen. Diese Essenz wird folgendergestalt
bereitet. Die Schuppen werden behutsam
von dem Fische abgemacht und in ein Gefass ge-
than, in welches man Wasser zufüllt; nachdem
man sie eine W eile damit gerieben hat, wird das
Wasser abgegossen, neues zugefüllt und das Reiben
so lange fortgesetzt, als die Schuppen Färbestoff
von sich geben. Wrenn sich die Silberfarbe
der Schuppen zu Boden gesetzt hat, wird
(las Wasser vorsichtig abgegossen. Der zurückgebliebene
Färbestoff wird mit einer Auflösung
von Hausenblase gemischt, die Mischung mit der
Spitze eines Blaserohrs oder ähnlichen Instruments
aufgenommen und in dünne bläuliche Glas