
»er gewesen ist, verändert sieb seine Farbe und
wird röthlich.)
Aufenthaltsort u. Lebensweise: In der Nord-
und Ostsee, wo der Grund steinig, und das Wasser
nicht allzu seicht ist, wird dieser Fisch auf
gewissen Stellen sehr zahlreich angetroffen. In
der Ostsee geht er gewiss bedeutend höher, als
bis nach Südermannland, welches ich daraus
schliesse, weil er in diesen -Scheeren sehr ge1*?
mein ist. Den grössten Theil des Jahrs durch
hält er sich in der Tiefe auf, und wenn er, wie
einige Schriftsteller zu glauben seheinen, sich in
den thonigen Meergrund vergräbt und dort den
Winter zubringt, muss er doch nicht tief liegen,
da er mit dem Zugnetze, welches im Winter ge?-
zogen wird, eben so oft und eben so zahlreich
gefangen wird, als . im Sommer. *Da es unmög-
lieh bleibt, die in dieser Beziehung Statt findende
Gewohnheit des in Rede stehenden Fisches wegen
der Tiefe, in welcher er sich während der
kälteren Jahrszeit aufhält, auszuforschen, so kann
ich bloss vermuthen , dass er sich nur in der
Tiefe, nicht im Thone verberge. Fr ist übrigens
ein Fresser, welches man aus seinen Zähnen und
seinem beständig angespannten Bauche sehen kann.
Will man einen Winterschlaf für ihn annehmen,
so kann derselbe wenigstens, nicht tief seyn, denn
die Individuen, welche während des Winters und
gegen den Frühling gefangen werden , sind eben
so fett und wohlgenährt, wie die, welche man im
Sommer fängt». Im Anfänge des, Maies steigt er
aus der Tiefe und wird dann am häufigsten an
steinigen Strändern angetroffen. In dieser Jahrszeit
erhält man ihn oft. mit dem Landnetze, wél-
ches in der kälteren Jahreszeit höchst selten, geschieht.
In seinen Bewegungen im Wasser ist er
nicht sehr iebhaft und scheint Wenig furchtsam,
im Gegentheile gleichgültig bei Allem, was sich
ereignet, zu seyn.
Nahrung: Besteht vorzüglich aus Würmern
und Crustaceen. Ich habe auch den Rogen anderer
Fische in seinem Magen gefunden.
jFortpflanzung: Im Mai, wié schon erwähnt
ist, steigt der Meergrundel gegen die Stränder
an, wie es scheint, um zu laichen. Zwischen
Steine am Strande legt er seinen im Verhältnisse
zum Fische j grobkörnigen Rogen im Schatten von
Tangen (Fuci) und anderen Seegewächsen. Auf
diese Art, glaube ich, verhält es sich mit der
Laiche dieses Fisches. Möglich ist es indessen,
dass der abgesetzte Rogen von anderen Fischen
ist, und jener nur den Strand aufsucht, um den
Rogen zu-verzehren. Dass er sich aber zu der
genannten Zeit auch selbst in der Laiche befindet,
geht aus seinem alsdann flüssigen Rogen hervor.
Dass er sich jein eigenes Nest baue, um in
dasselbe seinen Rogen .zu legen, ist mir noch
nicht geglückt, zu entdecken, wesshalb mir erlaubt
seyn möge, bis auf weiter an der Sache zu
zweifeln, ohne jedoch die Möglichkeit derselben
bestreiten zu wollen.
Fang: Mit dem Zugnetze, welches um anderer
Fische willen gezogen wird, fängt man auch
diesen nicht selten das ganzë Jahr hindurch, sowohl
im Sommer, als auch im Winter.
Nutzen: Das Fleisch ist nicht unangenehm
von Geschmack. Der Franzose, wenigstens in
gewissen Gegenden, hält es für einen Leckerbissen.
Unsere Scheerenbewohner geben sich
nicht die Mühe, einen Fisch zuzurichten, der den
Magen nicht füllt. Seine eigentliche Bestimmung
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