Massen aufsteigende Djebel Kassala ist etwa eine Stunde
entfernt, immergrüner Palmenwald umgürtet den steilen,
mächtigen Gipfel gleich einem frischen Kranze auf dem
Haupte eines Greises. Sandige Strecken von wenigen niedrigen
Gesträuchen unterbrochen, ziehen sich darunter bis an
die Mokran-Berge hin. In weiterer Ferne sind die Theile der
Gebirge von Sabderat, Algeden und einzelne rauhe Felsspitzen,
wie der Abu Gaml in Süden zu sehen.
Die innere Stadt liegt auf einer lang gedehnten Ebene,
in deren Mitte sich ein freier Platz ausbreitet, von Häusern
und Erdmauern umschlossen, während den gröfseren übrigen
Theil enge Gäfschen, schmutzige Wohnungen, Harems, Magazine
und besonders die Regierungsgebäude einnehmen.
Die genauere Erklärung gibt der nebenstehende Situationsplan.
I. Die Kaserne vor dem östlichen Thore. — 2. Das Hospital.
— 3. Die Begräbnifsstätte. — 4. Der Fleischmarkt, auf
dem die Thiere vor Sonnenaufgang geschlachtet werden. —
5. Der Markt, wo Kameele, Esel, Holz und Gras zum Verkauf
kommen. — 6. Das östliche Stadtthor. — 7. Die Kaserne der
Polizeisoldaten und Bashi Bozuk’s zu Pferde. — 8. Lagerplatz
für ankommende Kameele und Stätten für den Verkauf von
Durra. — 9. Eigentlicher Marktplatz, täglich in.den Früh-
und Abendstunden von Verkäufern besucht. — 10. Hauptwache.
■— 11. Kaffeehaus. — 12. Wohnung des Kaufmannsältesten
Halil Efendi. — 13. Wohnung des Gouverneurs und
höherer Regierungs-Beamten.— 14. Ein Galgen.— 15. Staats-
gefängnifs-.— 16. Der Regierungs-Divan. — 17 a. Staatskasse.
— 176. Postlokal. — 18. Regierungs-Magazine und
Stallungen. — 19. Wohnung von Dr. G. Schweinfurth. «4*
20. Haus des ersten Regierungs-Sekretärs. — 21. Haus und
Garten des zweiten Regierungs-Sekretärs. — 22. Haus, einem
griechischen Händler gehörend, der in Quedaref wohnt. —
23. Die Bastion vor dem Hofthore meiner Wohnung, wo ich
meine Thermometer beobachtete.,— 24. Das westliche Stadtthor.
— 25. Wohnungen der Tagruri unter ihrem eigenen
Schech. — 26. Hütten und Zelte von Hadendoa-, Halengaund
Djialin-Arabern. — 27. Haus und Garten eines ehemaligen
hohen Beamten. — 28. Mehrere Gärten an dem Chor el
Gash. — 29. Ein Brunnen. — 30. Kaffeehaus. — 31. Die
Schuppen der Festungskanonen. — 32. Brettschneider. —
33. Eine tiefe Lehmgrube. — 34. Die einzige Mühle, dem
Griechen P. Korcziga gehörend und von Maulthieren oder
Ochsen getrieben. — A. und B. Die Häuser des Griechen
Korcziga, in denen ich zu verschiedenen Ze'iten wohnte.