gaukelten mich leise; die Sylvesternacht mit ihrer ernsten
und doch auch wieder heiteren Stimmung stand in all ihrem
Zauber vor meinen Augen; es war mir, als höre ich das helle
Erklingen der Gläser und die herzlichen Glückwünsche der
traulich Versammelten, dann umfingen die Genien des Schlafes
mich Ermüdeten, um mich schlummernd in das neue Jahr
hinüberzutragO-en. Achter Abschnitt.
Von Eassala nach Therat und dortiger Aufenthalt
bis Anfang Februar 1865.
Sonntag, den 1. Januar 1865. Als ich auf meinem Lager
in der Frühe erwachte, sah ich mich aus dem Himmel, in den
mich heimische Bilder versetzt hatten, in die traurige Wirklichkeit
herabgeschleudert. Die kahlen, gelben Erdwände
meiner Wohnung stiefsen mein Auge ab, und mein erster
Wunsch war, mich recht bald wieder in civilisirten Ländern,
unter gebildeten Menschen zu befinden. Während meiner Abwesenheit
hatte sich unter meinen kleinen Zimmergenossen
nichts geändert, nur einige grofse Ameisen waren in einem
mit Wasser gefüllten Blechbecher ertrunken, da sie sich in zu
grofser Hast dem nassen Elemente genähert hatten. Kurz
nach Sonnenaufgang erhob ich mich, um auf der Bastion,
vor dem Hofthore, meine Thermometer zu beobachten, nach
dem Wetter auszusehen und der prächtigen Ansicht der nahen
Felsengebirge mich zu erfreuen. Nach dem Frühstück
begab ich mich dann in die Regierüngsgebäude zur Post, fand
jedoch leider keinen Brief für mich vor, dann liefs ich, durch
Vermittelung meines griechischen Hausherrn, einige meiner
dort eingestellten Kisten von meinem Diener in meide Wohnung
bringen.
Auf dem Markte liefs ich Durra, Zwdebeln, Datteln, Tabak,
Salz und andere Lebensbedürfnisse einkaufen und blieb
während der heifsen Stunden in,meinem angenehm kühlen
Zimmer, wo mir unter' vielfacher Beschäftigung die Zeit
schnell verging. In den Nachmittägstunden begab ich mich