and genommen, der sich sträubende Neger gebunden: und der
gefesselte Passagier von dem Mastbaume befreit, dann kehrten
beide Fahrzeuge zum Dampfer zurück. Der Kapitän befahl
dem breitfüfsigen, schwarzen Burschen 50 Hiebe. Basto-
nade zu geben und liefs ihn bis zum nächsten Mittage im unteren
Deck an einen eisernen Ring geschlossen liegen, dann
wurde er an den. Gouverneur nach Djidda abgeliefert.
Um 14 Uhr waren 26 Grad Wärme, und um Sonnenuntergang
nahm ich auf einer der nahen Sandbänke ein erfrischendes
Seebad. Längere Zeit blieben die Europäer und die uns
besuchenden Maschinisten der anderen beiden Dampfer beisammen
auf Deck. Das Ende. war ein heftiger Streit unter
jenen Maschinisten, ihr lautes Schreien und Toben scheuchte
lange den Schlaf von meinem Lager.
Mittwoch, den 19. Oktober 1864. Die aufgehende Sonne
begrüfste mich auf Deck, und ein köstlicher Morgen breitete
sich über das schimmernde Meer, sowie über die stille, arabische
Küste aus. .'
Ich könnte mich der Beschreibung von Djidda, das ich
zu besuchen beabsichtigte, entziehen, ja eine solche für überflüssig
halten, wenn ich, dem Beispiele anderer Reisenden folgend,
mich beschränken wollte, auf die betreffenden Stellen
früherer Werke zu verweisen. Doch da ich eine derartige
Unterbrechung in meinen möglichst unparteiischen Beobachtungen
nicht für nothwendig halte, so bitte ich die Leser,
mich auf meiner Fahrt an das Land nach Djidda zu begleiten.
Ein arabisches Boot, von zwei Eingeborenen geführt, ruderte
mich, da der Wind kaum zum Segeln günstig war, nach
etwa drei Viertelstunden an die Landungsstelle vor dem geräumigen
Zollhause. Hier wurde eine strenge Revision gehalten,
dann durfte ich durch das mit Waaren gefüllte Gebäude,
durch die verschiedenen schmutzigen Höfe hindurch
in die Stadt gehen. Schön beim Landen empfingen mich
nackte, bettelnde Kinder, zudringliche Führer, aber keine unverschämte
Eseljungen, da hier die Ausflüge in die Umgegend
und die Besuche in der Stadt zu Fufse gemacht werden müssen.
Sowie man aus dem weitläufigen Zollhause heraustritt,
Grf# Kr ockow, Reisen u. Jagden. I. 4