meine Jagdbeute jedenfalls mehr wie ich erfreut und betrachteten
die Wunde, daS’todte Thier und mein Doppelgewehr
sehr genau; Da es mir an Transportmitteln fehlte, liefs ich
die Beute am Teiche liegen und trat nach einem einfachen
Jägerfrühstück den Rückweg an,
Die Sonne sandte ihre glühenden Strahlen herab, kein
Wind fächelte die heifse Luft und Hitze nebst Durst peinigten
mich auf dem meist schattenlosen Heimwege sehr.
Auch aus dem nahen Dorfe Schech Sherif waren einige
Araber und viele Kinder beiderlei Geschlechts gekommen,
um uns Fremde zu sehen. Die jüngere Begleitung spekulirte
aber wohl hauptsächlich auf ein Bakshisz (Trinkgeld) dafür,
dafs sie mir die. Ehre anthaten, mich von allen Seiten zu begaffen.
Die Knaben waren auf dem Kopfe theils halb rasirt,
theils trugen sie ganz kurz verschnittene Kopfhaare in allerlei
Formen; ich war erstaunt, dafs ihre nackten Schädel die
heifsen Sonnenstrahlen so gut ertragen konnten.
Nachdem ich den engen Bergpafs herabgestiegen, verloren
sich die Eingeborenen in dem Fächerpalmenwalde wo
sie mit Steinen oder Stöcken die massenhaft traubenartig unter
der Blätterkrone hängenden Früchte herabzuwerfen suchten,
eine Arbeit, die sie mit grofser Geschicklichkeit vollführten.
Der Palmenwald war von mir bald durchschritten und
die braunen Mauern der Stadt blickten endlich zwischen den
einzelnen Stämmen hindurch. Ich überschritt die sandige
Wüste, kam an dem Hospitale vorüber und langte um zwei
Uhr Nachmittags sehr ermüdet an dem Stadtthore an. In
dem Kaffeehause an dem Marktplatze blieb, ich einige Zeit,
um meinen Durst zu löschen, dann präparirte ich zu Hause
noch zwei Stück der geschossenen Vögel und begab mich nach
dem Thee ermüdet auf mein Lager.
Sonnabend, den 19. November 1864. Mit Sonnenaufgang
befand ich mich auf der Bastion vor dem Thore unseres Hofes,
Thermometer und Kompafs beobachtend und eine Rundschau
über die Stadt aufstellend. Dann präparirte ich mir
eine Kiste durch Bestreichung mit Arsenikseife für Vogel-
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