gewisse Beuteantheile mit uns gehen und ihre Kameele zum
Transport stellen. Gegen Abend wehte ein warmer Südwestwind.
Um unsere Feuer lagerten mehrere fremde Araber,
die theils die Pferde gebracht hatten oder das Recht der Gastfreundschaft
in Anspruch nehmend, hier blieben und mit unseren
Dienern ihr Nachtessen theilten.
Sonntag, den 12. Februar 1865. In den Morgenstunden
ging ich allein mit meinen Waffen an den Flufs Setit , traf
Tedal- und andere Antilopen, fehlte aber mehrmals, konnte
keine Beute erlangen und kehrte Vormittags wieder in das
Lager zurück. Der Elephantenjäger hatte einen Theil seines
Gepäcks nach dem Dorfe Sufi gebracht und kam heute von
dort zurück. Gegen Sonnenuntergang kam mein Diener mit
der Nachricht, das mein weifses Kameel nicht zu finden sei.
Aufser mir gingen noch drei Leute in verschiedenen Richtungen,
um es zu suchen, was einem derselben auch gelang. Ich
kam in voller Finsternifs wieder an und fand das Thier bereits
vor.
Der nächste Tag verging mit allerlei Vorbereitungen zu
der für morgen bestimmten Abreise; erst gegen Abend kamen
drei mit, Lanzen bewaffnete Araber, welche uns begleiten
und Honig suchen wollten. Alle losen Dinge wurden zusammen
gebunden und, so weit als möglich, zur Abreise in
Bereitschaft gesetzt.
Neunter Abschnitt.
Ausflug von Therat nach Debebi, der Jungfeminsel, und
Rückkehr zu dem Homranerdorfe Sahani.
Dienstag, den 14. Februar 1865. Unser Frühstück hatten
wir schon vor Sonnenaufgang beendet und waren dann
emsig beschäftigt, die Gepäckstücke zusammenzutragen, da-
mit sie auf die Kameele geladen werden konnten. Etwa eine
Stunde später kam Schech Ali in Begleitung eines Elephan-
tenjägers, sowie zweier Araber, welche zwei Kameele mit sich
führten, um uns auf dem Jagdzuge nach Debebi Gesellschaft
zu leisten. Doch mufsten wir die Abreise noch einige Zeit
verzögern, da ein Diener ausgeschickt worden war, einige Lederschläuche
für den Reisebedarf mit Trinkwasser zu füllen,
und wir auf dessen Eintreffen warteten. Gegen neun Uhr
Morgens waren unsere vier Kameele bepackt, und unsere
kleine Kolonne, bestehend aus drei Dienern, vier Elephanten-
jägern zu Pferde, meinem Reisegefährten und mir, dazu die
uns begleitenden, auf Honigjagd ausgehenden Araber setzte
sich in Marschbereitschaft. Mein Landsmann, der Elephanten-
jäger, gab uns ein Stück Weges das Geleite; er gedachte erst
am nächsten Morgen nach Ombrequa auf Elephantensuche zu
gehen und wo möglich einen jungen Elephanten lebend einzufangen.
Mein Reisegefährte hatte deshalb schon ein Ueber-
einkommen mit ihm getroffen und wollte das Thier zu einem
festgesetzten Preise übernehmen. In östlicher Richtung ver-
liefsen wir unseren bisherigen Aufenthalt, um von einem Dik-
kicht dorniger Büsche aufgenommen zu werden. Grofse, zum
Theil abgebrannte Grasfelder folgten, hin und wieder zeigten