sitwn uiid die Arbeiter nehmen dafür keinen Geldwerth an.
Ger Abend kam, mit ihm eine Menge Hyänen, die sich um
das Dorf herum schaarten, bis ich mit einem Pistolenschüsse
diese Ruhestörer etwas in Furcht setzte, um rühig einschlafen
zu können.
Sonnabend, den 28. Januar 1865. Die Nacht war kalt
gewesen Mit Sonnenaufgang ging ich nach dem Walde, fand
aber die beiden Klappfallen offen stehend und kehrte wieder
in das Lager zurück. Der Himmel war im Osten wie im Süden
hagere Zert mit Wolken bedeckt In den Vormittagstunden
kam ein Diener meines Reisegefährten von dem Dorf Tomat
hier an und brachte mir die Nachricht, dafs derselbe, mehrere
Thiere eingekauft und nach Hager-Abiad gebracht hatte. Zu
meinem Mittagessen hatte ich nicht nur Braten und Geflügelsuppe,
sondern auch,sehr guten, frischen Ziegenkäse, den ich
mir selbst bereitet hatte, dazu trank ich die letzte von meinen
vierundzwanzig Flaschen Ale. Um immer Fleischvorrath zu
haben,,begab ich mich gegen Abend wieder an den Wald
und brachte ein Perlhuhn als Beute heim. Mit meinem körperlichen
Befinden stand es wieder ganz gut, doch zog es mich
etwas früher auf mein Lager.
Sonntag, Ren 29. Januar 1865. Die aufgehende Sonne
säumte mit prächtig karmoisinrothen Farben die Ränder einer
schmalen, langen Wolke,, dio ihr den Weg versperren zu wollen
schien, aber bald stieg sie in vollem Glanze-über jenen
Wolkenstreifen empor. Meine Kameele schickte ich zum
Flusse; während ich selbst aufserhalb des Dorfes mit meinem
Gewehre herumstreifte, sah ich mehrere bepackte Kameele
und Esel nebst deren Besitzern aus dem Zeltdorfe fort nach
Südwesten, dem Flusse Setit zu, wandern. Jene Leute hatten
ihre Ernte beendet und zogen deshalb nach alter Gewohnheit
dem Flusse näher, der ihnen gröfsere Weideplätze für
ihre Thiere bieten konnte. Ich bemerkte, dafs dje Männer auf
den Kameelen, die Kinder auf Eseln safsen und die Weiber
meist zu Fufse nebenher gehend, die Kameele an einem Seile
leiteten. Ihre ganze kleine Habe, sogar ihre Zeltdeckenhütten,
führten die Leute, auf ihre Thiere gepackt, mit sich; die
jüngeren Männer hatten noch die besondere Aufgabe, die,
Vieh- oder Ziegenheerden zu beaufsichtigen und weiter zu
treiben.
Am Nachmittag hatte ich einige geschossene Vögel abzubalgen,
sonst wurde das tägliche Einerlei durch kein Er-
eignifs verändert, welches der Beachtung werth gewesen wäre.
Zum Abend stimmten einige der jüngeren Dorfbewohner
einen kreischenden Gesang an,-während die Anderen sich um
ein loderndes, grofses Feuer in allen möglichen Stellungen
gruppirten. Mir wurde gesägt, dafs der Gesang und die Versammlung
mit der beendeten Ernte und dem baldigen Abzüge
der Eingeborenen in Verbindung stände» Der Merissatopf
kreiste unter den jungen Leuten an dem Feuer und die Ausgelassenheit
wuchs; noch spät in der Nacht drangen einzelne
Stimmen Halbtrunkener zu mir herüber, lange den Schlaf von
meinem Lager verscheuchend.
Montag, den 30. Januar 1865. Nach dem Frühstück begab
ich mich in die nördlich gelegenen Durrafelder, in denen,
wie ich wufste, hunderte von Jungfernkranichen sich befanden.
In dem hohen, dürren Grase versteckt, wartete ich über
eine halbe Stunde. Plötzlich erhob sich ein Theil der Thiere
unter lautem Geschrei; zwei Schüsse holten ein Paar jener
langbeinigen, grauen Vögel herab. Mit meiner Beute begab
ich mich in das Lager zurück und fand dort Schech Ah, einen
Elephantenjäger, der erfahren hatte, dafs mein Reisegefährte
Elephantenjagden machen wolle; er selbst bot sich als Theil-
nehmer an. Ich benachrichtigte den Schech, dafs ich meinen
Reisegefährten in fünf bis sechs Tagen von seiner Reise zurück
erwarte, dafs ich ihm aber keine bestimmte Zusage geben
könne.
VieleFamilien verliefsen heute wiederum dasDorf; einige
Rakuben wurden aus abergläubischen Vorurtheilen, damit
nicht durch magische Kräfte der “Gesundheit, dem Frieden und
Glück der ehemaligen Bewohner Schaden zugefügt werden
könne, in Brand gesteckt. Dichte Rauchwolken lagerten längere
Zeit in den Gebüschen. In den Abendstunden zog der
Elephantenjäger nach den südlichen, nahe dem Flusse Setit