ich an einer meiner Kisten einige Erdkrumen. Wie. ich dieselben
abstofse, sehe ich einige der hier unter den schattigen
Bäumen häufig verkommenden Termiten. Die Kiste hebe ich
sofort ab, schliefse auf und — Tausende jener Insekten laufen
darin hin und her. Nun setze ich den Kasten aufserhalb der
Umzäunung in die heifsen Sonnenstrahlen, kehre den Deckel
nach unten und schütte alle tiieine Sachen in den Staub. Mehrere
wollene Hemden, desgleichen eine harte Kleiderbürste
waren ganz unbrauchbar geworden. Mehrere Bücher,' ferner
Papier und Wäsche von Baumwolle war gleichfalls zerstört,
aber gegen leinene Tücher und leinene Wäsche hatten die Insekten
nichts ausrichten können. Dieser Verlust war nun nicht
zu ändern, auch konnte ich trotz Feuer, Holzasche und untergelegten
hohen Steinen die zudringlichen Insekten in den späteren
Tagen nicht von jener Kiste fern halten und habe tausende
darin getödtet.
Der heifse Westnordwestwind trieb eine Masse Sand und
Staub in unsern Lagerplatz, gegen Abend wehte er sogar mit
ziemlicher Heftigkeit. Eine Stunde vor Sonnenuntergang ging
ich an den Flufs, warf meine Angel aus und fing einen starken
Fisch. Die Diener brieten ihn halb auf einem Kohlenfeuer
und verzehrten ihn mit Salz. Die gewöhnlichen Konzertgeber
fanden sich wieder ein und um Mitternacht etwa rekognoscir-
ten auch zwei Löwen ganz in der Nahe unsere Umzäunung.
Sie wurden mit einigen Steinwürfen und Feuerbränden vertrieben.
Donnerstag, den 23. Februar 1865. Einige Arbeiten fesselten
mich an den Lagerplatz, mit vieler Mühe gelang es
mir auf unserer kleinen Jungferninsel einige Tauben in den
belaubten Gebüschen zu erlegen. Die Hitze war empfindlich,
noch empfindlicher wurde sie durch eine vollkommene Windstille.
Mit den Termiten hatte ich wieder grofsen Krieg, diesmal
machte ich ein Feuer auf der Stelle an, auf der ich später
meine Kiste auf hohen, glatten Steinen niedersetzte. Meine
anderen Kasten, welche theilweise dem Sonnenschein ausgesetzt
waren, wurden indessen von den Insekten nicht belästigt.
Vor Beginn der Nacht kamen die vor einigen Tagen zur
Jagd ausgezogenen Elephantenjäger mit den Häuten von zwei
erlegten Elephanten und vielen Pfunden Fleisch derselben zurück.
Freitag, den 24. Februar 1865. Vor Sonnenaufgang waren
die berittenen Elephantenjäger bereits wieder in die Wild-
nifs aufgebrochen. Da wir Fleischmangel hatten, so ging ich
an den Flufs, erlegte nach längerem. Warten einen gestreiften
Gazellenbock und trat, jenes Wild auf dem Rücken, den beschwerlichen
Heimweg an. Als ich etwa die Hälfte desselben
zurückgelegt hatte und einigen hohen Bäumen mich näherte,
sah ich ein Rudel Tedal-Antilopen dort im Schatten liegen
und stehen. Mein Gewehr lag bald im Anschlag, die eine Kugel
traf, aber wie ich später bemerkte, nur den Hinterlauf
eines der Thiere. Dieses Wild ist von der Gröfse eines Hirsches
und trägt gerade, spiralförmige, oft drei Fufs lange, gewundene,
schwarze Hörner. Der Spur der Flüchtlinge folgend,
stöfst mir etwa acht bis zehn Minuten später ein Arielbock
auf. Ich lege meine Büchse an, der Schufs kracht, das Wild
macht einige wenige kurze Sätze und stürzt dreifsig Schritte
vom Anschufs-todt zusammen. Dieses Thier ist etwa so stark
wie ein Stück Dammwild, ich konnte darum nicht daran denken,
mich damit schleppen zu wollen. Den Rückweg hatte ich
nach etwa zwanzig Minuten beendet, liefs ein Kameel satteln
und kehrte nach etwa einer Stunde zu dem Arielbock zurück.
Von mehreren der gefräfsigen Aasgeier war die Wilddecke
schon zerrissen, doch nicht allzustark beschädigt. Nachdem
dieses Thier dem Kameele aufgeladen war, gingen wir mehr
dem Flusse zu, wo ich den Gazellenbock hingelegt hatte, hier
fand ich nur noch einen Theil jenes Wildes, der mir als An-
theil von den Geiern übrig gelassen worden. Später brauchte
ich die Vorsicht, ein erlegtes Wild mit Dornästen gegen Geier
zu schützen, und zwar mit gutem Erfolge. Wir kehrten kurz
vor Sonnenuntergang in das Lager zurück, noch beim Schein
des Lagerfeuers streifte ich . den Arielbock ab. Nach eingetretener
Dunkelheit kamen die Elephantenjäger ohne Beute
von ihrem kurzen Streifzuge zurück.
Sonnabend, den 25. Februar 1865. Das Abstreifen des