zig Maria-Theresien-Thaler mit in den Hof vor meiner Wohnung
nahm. Der Graf du Bisson suchte auch um sieben Ka-
meele nach und reiste, wie ich später hörte, zwei Tage darauf
ebenfalls nach Sauakin ab. Ein sehr heftiger NW.-Wind jagte
dichte Staubwolken durch, die Stadt. Meine Araber mufsten
meine Kisten und Gepäckstücke binden, dann gab ich ihnen
noch einen Maria-Theresien-Thaler Trinkgeld für diese Arbeit
und setzte die Abreise auf heute Abend an. Meine vier Wässerschläuche
wurden in den Nachmittagstunden gefüllt. Während
die Araber und mein Diener Hassan die Kameele beluden,
ging ich zu meinem Hauswirth, um Abschied zu nehmen.
Seinen Dienern gab ich bei dieser Gelegenheit ein gutes Trinkgeld,
worüber dieselben um so mehr erstaunt waren, als sie es
nicht erwartet hatten, dankbar, mit strahlenden Gesichtern
liefen sie davon.
Den beiden Griechen Pananioti und Achilles wollte ich
ihre heimlichen Hetzereien gegen mich nun, .da ich die Stadt
verliefs, doch noch einmal tüchtig Vorhalten und konnte, als sie
von ihrer steten Gastfreundschaft gegen alle Europäer sprachen
und sich nicht genug rühmen konnten, einige Gegenbemerkungen
nicht unterdrücken. Diese wurden gröfsten-
theils bestritten, um indefs bei ihnen keine weitere Minute zu
vergeuden, sagte ich kurz: „Wenn ich wieder nach Kassala
kommen sollte, bleibe ich lieber bei einem Araber oder in
einem Zelte vor der Stadt unter den Hyänen, als dafs ich wieder
unter ihrem Dache einkehren würde.“ Dann reichte ich
den Leuten, sö schwer es mir auch wurde, die Hand, dankte
für ihre Gefälligkeiten und bat, von nun ab mich aus ihrem
Andenken schwinden zu lassen, sowie ich von ihnen nichts
weiter wissen wolle. Unter vielen Schmeicheleien und Versicherungen
ihrer Dienstbereitschaft begleiteten sie mich jedoch
bis auf den Markt, dort vor den Leuten nahmen sie nochmals
Abschied und wünschten mir eine gute Reise.
Meine Kameele gingen einstweilen langsam voran, während
ich mich auf wenige Minuten noch zu Dr. Georg Schweinfurth
begab, wo ich freundlich begrüfst wurde und noch
schnell eine Flasche Wein mittrinken mufste.
Nach kurzer Zeit meldete mein Diener, dafs die Kameele
aufserhalb der Stadtmauern auf mich warteten. Ich verabschiedete
mich nun von Dr. Schweinfurth, die Trennung von
ihm aufrichtig bedauernd, und holte bald meine kleine Kara-
vane ein. An dem Ende der Gärten nahm mein braver Diener
Hassan von mir Abschied und kehrte in die Stadt zurück,
während ich meine Reise nach Sauakin antrat.