holz, Sielak überdeckten den steinigen Böden. Bald berührten
wir den kleinen, schwach fliefsenden Chor Utrüp. Ueber
den felsigen Grund eines engen Bettes rieselte ein helles, kühles
Wasser, und schattige Bäume umgaben die theilweise steil
abfallenden, felsigen Ufer dieses lieblichen Gewässers. Etwa
eine halbe Stunde Weges, der uns weiter nach Süden über
Hügel und Thäler durch dürre Mimosen- und andere Gesträuche
führte, trafen wir, abermals einen, nur wenige Fufs
breiten, schwach fliefsenden Chor an. Wiederum stiegen wir
langsam bergan, und hatten, auf der Höhe dieses Hügelzuges
angelangt, eine prächtige Aussicht nach Osten und Süden. Zu
unseren Füfsen aber lag das Ziel unserer Reise, der Hauptort
des Landes Galabat. In ziemlich langsamem Schritte ging es,
zwanzig Minuten lang, bergab durch die nackte, steinige, öde
und trostlos aussehende Umgebung. An der letzten Berg
lehne angekommen, hatten wir das Marktdorf Matama fast
erreicht. Es lag, wie mir ein kurzer Blick aus der Vogelschau
zeigte, am Bette eines kleinen Chors und bestand meist aus
Strohtuckeihütten von verschiedener Gröfse. Nach einem
kleinen Umweg, fand ich, auf Nachfragen meines Führers, die
nach Norden hin auf einer Höhe gelegene evangelische Missionsstation.
Die Hitze war sengend, als ich die Stätte erreicht
hatte. Ich fragte einen der Burschen nach dem Missionär
Eperlein, er gab mir jedoch keine bestimmte Antwort,
plötzlich schaute der Kopf eines Europäers durch die Thür
einer der hier zuerst vorkommenden verschliefsbaren Hütten
und — doch davon im nächsten Abschnitte.
Eilfter Abschnitt.
Aufenthalt zu Matama und Abreise von da.
Den zur Thür heraus blickenden Europäer redete ich
sogleich in deutscher Sprache an und wurde, nach gegenseitiger
kurzer Vorstellung, von . ihm als ein erwarteter Gast
sehr freundlich bewillkommnet. Er wies mir eine neuerbaute
runde, im Durchmesser etwa fünfzehn Schritt grosse
Tuckel zur Wohnung an, in diese liefs ich alle meine Sachen
bringen,' richtete mich daselbst häuslich ein, und befreite
mich vor allem durch Wasser, Seife und Bürste von
dem lästigen Reisestaub. Danach wurde ich durch Herrn
Eperlein seiner damals sehr am Fieber leidenden Frau vorgestellt
und genofs nach langer Zeit wieder zum ersten
Male an einem mit weifsem Tuche bedeckten Tische sitzend,
mit meinen freundlichen ‘Wirthsleuten gemeinsam das Mit-
tagsmahl. Bald hatte ich meine letzten Reisestrapazen vergessen
und die Unterhaltung wurde lebhaft. Bald dies, bald
jenes Thema wurde berührt, so dafs ich manche interessante
Nachrichten in Folge dessen in mein Tagebuch eintragen
konnte. Nach dem Mittagessen kam jener Ummehr, der uns
früher begleitet hatte, um mich.zu begrüfsen und nach seinem
Herrn zu fragen; er freute sich, diesen Ort der Fieberkrankheit
bald verlassen zu dürfen. Gegen Sonnenuntergang
begab ich mich mit Herrn Eperlein nach dem tief gelegenen,
Gemüse-, Frucht- und Blumen-Garten der Missionsstätion,
der mit seinem frischen Grün einen recht wohlthuenden Eindruck
auf mich machte. Durch.eine Hebemaschine, von Ochsen
getrieben, wird das Wasser aus dem Chor Abumchera