Frühstück mit dieser Arbeit fortgefahren, bis endlich Alles
soweit fertig war, um die herbeigeführten Kameele beladen
zu können. Der Diener, welcher die erkauften Thiere unter
seiner Aufsicht hatte, "konnte jedoeh in den Morgenstunden
nicht fertig werden, und so mufste ich, trotz alles Drängens
meiner beiden, für, die Reise gemietheten Araber, den. Aufbruch
auf den Nachmittag verschieben.
Nach dem Mittagessen liefs ich erst die heifsesten Stunden
vorübergehen, endlich gegen vier Uhr Nachmittags wurden
die Kameele herbei gebracht und langsam bepackt, bis
Alles zum Abmarsche gerüstet war. Von meinen sehr gastfreundlichen
Wirthsleuten, dem Herrn Missionär Eperlein
und seiner Frau, nahm ich dankend Abschied; kleine Geschenke
wurden zu gegenseitiger Erinnerung gegeben und
genommen, und wir schieden im besten Einverständnisse von
einander. Als ich Herrn Eperlein fragte, was ich für meine
letzte achttägige Verpflegung noch schuldig sei, gab mir derselbe
in sehr herzlichem Tone zur Antwort: „Ein baldiges
Wiederkommen.“
Meine Karavane bestand nun aus drei Kameelen mit zwei
Arabern, zwei Dienern, einer Giraffe, einem Löwen, einem
Affen und siebenzehn Papageien. Die Giraffe führte man hinter
den Kameelen an einem Stricke, während die übrigen
Thiere, in Kisten verpackt, auf den hohen Rücken der Kameele
transportirt wurden.
Als meine Leute und Thiere schon alle die gastfreundliche
Mission verlassen hatten, schlofs sich noch der Herr
Eperlein an, um mir, dem Herkommen gemäfs, das Geleit zu
gebep. Lange ritt er neben mir und sprach rdie Hoffnung
aus, recht bald, noch vor Ablauf des Jahres, mit seiner stets
am Fieber leidenden Frau in gesundere Gegenden gehen zu
können. Auch hörte ich hierbei, dafs die Missionsgesellschaft
in St. Grüschang bei Basel noch neue Stationen in Abyssinien
oder unter den Galla zu begründen beabsichtige und schon
einen der Mitglieder dieser Station zu' dem neuen Werke ausersehen
hätte.
Der etwas bergauf führende, ziemlich unebene Weg und
manche vergessene Kleinigkeiten, die geholt werden mufs-
ten, verursachten noqh mancherlei Aufenthalt, bis wir, etwa
zehn Minuten von der Station entfernt, in dem. bekannten
Gänsemarsche der Karavanen auf dem ansteigenden Boden
weiter ziehen konnten.
Als wir den Kamm des Hügels erreicht hatten, von wo
das Dorf etwa eine Viertelstunde entfernt ist, wechselte ich
mit Herrn Eperlein einen letzten Händedruck. Letzterer,
mir eine gute Reise wünschend, wendete sein Maülthier zur
eigenen Wohnung zurück, während ich in NNW.-Richtung
meine Reise fortsetzte.