i i o ,4 m m i und dann wiederum die Entfernung der seitlichsten Punkte der Sutura zygom-
frontalis der ganzen Stirn, welche (6 3 ,1X 2—) 126,2 beträgt (jedoch in gerader Entfernung
gemessen). . Aus diesen beiden Ausmaßen berechnet sich der F r o n t o -
b io rb ita l-In d e x , indem wir setzen, woraus sich der gesuchte Index mit 87,3
ergibt. Dieser Index ist um vier Einheiten größer als bei dem vorher beschriebenen
Schädelrest, welcher wiederum um ebensoviel von jenem des S py I-Schädels — mit
84i5 —^ geringer- ist Unser Stirnfragment schließt sich bezüglich seines Frontobiorbitalindex
genau an jenen des S p y II-Schädels mit 87,9 an.
• Ich möchte noch bemerken, daß ein Teil der Stirn an seiner inneren Fläche
angebrannt ist, während ‘der andere,' mit dem Supraorbitalwulst versehene Teil nicht
im Feuer lag. Offenbar war der Schädel, schon bevor er ans Feuer kam, zerschlagen
^gewesen.
b) D a s S c h ä d e ld a c h . ‘
Vergleiche: „Der paläolithische Mensch . . 1901, pg. 184. und 1902, pg. 192, Taf. I, Abb. I.
Dieses Schädeldachstück ist insofern von Wichtigkeit, als es uns die ganze Sutura
sagittalis zeigt. Ferner sehen wir. noch daran Teile der Sut. coronalis und einen kleinen
Teil der Linea temporalis sup. Das Schädeldach ist. ziemlich fläch; die äußere Knochenfläche
ist sehr deutlich punktiert und alle Nähte sind nóch unverwachsen. An der
inneren Knochenfläche beobachtet man kräftige Foveolae .granuläres, welche beiderseits
und in einiger Entfernung von der Sutura sagittalis auftreten. Dieselben liegen in länglichen
, rinnenartigen, ungleich großen, gegen die Sutura coronalis schräg gestellten
•Vertiefungen und stellen uns größere und kleinere gruppenweise und vereinzelt auftretende
Löcher dar.
Wie gesagt ist an diesem Schädeldachfragmente die ganze Länge der Koronal-
■ naht eruierbär. Es ließ sich deshalb sowohl die Bogenlänge dieser Naht, als auch die
Sehne messen, woraus sich dann wiederum der Krümmungs-Index des Scheitels berechnen
und mit dem entsprechenden Index des rezenten und dés Neandertalers vergleichen
ließ.
Sutura -sagittalis | Sehne | Bogen • Index
Rezent . . . . . . IOI 10 4 • 1 8 8 ,6
Krapina . . . . . . 10 9 ■ ij 9 2,8
Neandertal . . . . . 104 ' n o ,o ■94,5
Diese Tabelle macht es . ersichtlich, daß bezüglich dieses Indexe das Schädeldach
des Krapina-Menschen demjenigen.des.Neandertalers gut entspricht. Ich-würde diesen
Index für diesen Schädelteil nicht bestimmt haben, weil e r j a allein .für sich von keinem
Belang ist; er gewinnt aber seinen Wert in Verbindung mit allen übrigen Merkmalen.
Was die Dicke des Knochens anlangt, so erreicht sie vorn an der Sagittalnaht
9 mm, hinten beim Lambda 8,5 mm.
Nachdem die Oberfläche dieses Schädeldaches stark punktiert ist und seine Dicke
genau der Dicke des nächstfolgenden Knochenfragmentes, an dessen Sutur, entspricht,
und letzteres ebenso wie jenes punktiert ist, so kann als ziemlich sicher angenommen
werden, daß beide einem Schädel angehörten.
c) D a s O c c ip i ta le .
Vergleiche: „Derpaläolithische Mensch 1901.pg. 184; ferner 1902. pg.-194; Taf.II, Fig. 1—6.
Das Hinterhauptbein wurde von Klaatsch genau beschrieben und zwar im
zweiten Hefte meiner Untersuchungen, woselbst auch auf Taf. II sechs von Klaatsch
zusammengestellte und von mir photographisch aufgenommene Occipitalstücke bildlich
dargestellt sind. An dieser Stelle will ich mich bloß auf die Wiedergabe der von
Klaatsch gegebenen allgemeinen Bemerkung über die in Rede stehenden Knochenreste
und seiner Beschreibung des Occipitalstückes Nr. II beschränken. Letzteres aber auch
das Stück Nr. XII muß hier erwähnt werden, da es offenbar jenem Schädel angehörte,
dem ferner die beiden vorher beschriebenen Stücke zugewiesen wurden. Diese Ansicht
spricht auch Klaatsch auf Seite 200 der oben zitierten zweiten Schrift aus. Überhaupt
gehören zu diesem charakteristisch punktierten Schädel noch mehrere andere
Fragmente, die indessen nicht aneinander zu fügen sind, hauptsächlich weil sie zu
sehr zerbrachen und die Verbindungsstücke leider fehlen.
Ich lasse hier nun wörtlich Klaatschs Beschreibung folgen:
„Am Hinterhaupt der Krapina-Schädel finden sich Eigentümlichkeiten', welche
eine genaue Beschreibung beanspruchen. Da die Stirnregion' in- -einer so auffälligen
Weise , mit dem Typus der Schädel von Neandertal und S p y übereinstimmt, so legte
ich mir. die Frage vor, ob am Occipitale sich nicht ähnliche Anklänge finden sollten.
Bekanntlich zeigt ein Neandertal-Typus,Han dem besser erhaltenen Schädel von Spy
besonders deutlich, -4- eine scharfe Abknickung des P lan um o - c c ip ita le gegen das
P la n um n u ch a le . • Der Region der L in e a e n u c h a e s u p e r io r e s entspricht eine
horizontal gestellte Wulstbildung, ein typischer Torus occipitalis im Sinne Eckers,.
durch dessen unteren Rand die obere gewölbte Schädelpartie gegen die untere, schwach
ausgehöhlte Außenfläche des Occipitale viel deutlicher abgesondert ist, als bei den