Femur und bildet einen 'Winkel von beiläufig m — 1200 ein. Über dem Apex am
Wülste ist die Gelenkfläche eingebuchtet, ebenso zeigt auch die laterale Fläche seitlich
oben eine Incisur, welche mit einer Umbiegung des' Randes. nach außen verbunden ist,“
wodurch oft ein hakiger Vorsprung eritseht .
Unsere Krapina-Patella entspricht gut derjenigen von Spy., an welch letzterer
wir ebenfalls über dem Apex eine Einbuchtung der Gelenkfläche, ferner eine leichte
Incisur an der oberen Seite der Lateralfläche sehen. Endlich entspricht auch der Um-
biegüngswinkel (119°) gut unseren an den Krapina-Patellen gemachten Befunden. ■
Die Ausmaße sind :
Krapina Spy
Längsdurchmesser der Patella 49—46,6 mm 51,4 mm
Höhe der Patella . . . . . 42,3—44,4 „ 46,3 „
Dicke in der Mitte . . . . . 23,2—24,0 „ 22,2— 24,0 mm
Neigungswinkel d. Gelenkfläche ca. 109—1100 119°
(bei der Basis gemessen).
Es gibt unter den Krapina-Patellen auch zwei — wie’ ich glaube — durch die
Arthritis etwas deformierte Stücke. Die Deformation besteht darin, daß die eine (die
laterale) Fläche einer linken Scheibe, nahe beim Rande höckerige Vertiefungen aufweist;
— Einige der Patellen haben beim Feuer gelegen.
4. Die Tibia, Das Schienbein.
Von diesem Knochen liegen leider nur Bruchstücke vo r, von denen ich drei
längere Stücke erwähnen werde, vor allem ein langes Tibia-Stück mit der Crista anterior.
Dieses 25 cm lange Fragment beginnt oben mit der Tuberosifas tibiae. und reicht .bis
zu jener Partie der Crista, welche sich abzuflachen und nach , vorn auszuschweifen be--
ginnt. Vergleichen wir diese vordere. Schienbeinkante mit derjenigen von Spy I , sogewahrt
man eine sehr große Übereinstimmung, nur daß die Ausschweifung der,
Kante nach, vorn, bei unserem Krapinabeine erst etwas tiefer beginnt; Sonst aber ist
diese Kante sowohl an unserem wie auch an der Spy-Tibia leicht nach einwärts gebogen.
Trotz, dieser, großen Übereinstimmung beider unterscheidet sich dennoch die Krapina-
Tibia durch ihre größere Rückwärtskrümmung; es ist nämlich die Crista anterior unseres
Fragmentes nach vorn konvexer als beim Europäer, aber sehr ähnlich wie beim Australier.
Die anderen zwei Fragmente zeigen uns die oberen Partien des Margo medialis.
mit der Linea poplitea. Besonders wäre zu bemerken, daß die mediale Fläche über der.
Linea stark ausschweift, was auf eine Ausladung des oberen Endstückes nach rückwärts
schließen läßt. — Noch möge bemerkt sein, daß alle Kanten der Tibia abgerundet sind
und keine solche Schärfen aufweisen, wie wir sie beispielsweise beim Europäer beobachten.
Es liegen ferner von der Tibia zwei Bruchstücke des unteren Endstückes vor
nnd zwar ein rechtes und ein linkes. Ich werde nur das besser erhaltene linke Stück
-in Betracht ziehen und dies um so mehr, da beide genau übereinstimmen. Leider fehlt
der Malleolus. medialis und es steht uns nur die Facies arlicularis inferior und der sie
umgebende Rand zur Verfügung. — Wenn wir die ganze untere Gelenkfläche als Ganzes
ins Auge fassen, so sehen wir, daß sie sich durch ihre Länge sofort von der des Europäers
unterscheidet, doch sich an die des Spy-Menschen direkt anschließt. Dabei ist
die Gelenkfläche unserer Fragmente auch schmäler als die des Spy-Menschen, denn
bei fast gleicher Länge vom fibularen Rande derselben bis zur Basis der abgebogenen
Fläche des Malleohts, ist letztere, wie auch der fibulare Gelenkflächenraum etwas schmäler
als bei Spy I. (Siehe Fig. 48).
Spy I Krapina
Fibularbreite der G e len k flä ch e .................................... 32,3 29,0 mm
Breite an der Basis der Malleolus-Gelenkfläche . . . . . . ca. 21,5 21,0 „
Länge der Gelenkfläehe b. z. Fläche d. Malleolus . . . . . . 30,3 28,6 „
Endlich ist der hintere fibularseitige Höcker an der Gelenkfläche des Krapina-
Fragmentes nicht so stark herabgezogen, weshalb auch die entsprechende Flächenpartie
weniger abwärts gezogen, resp. weniger nach rückwärts geneigt erscheint, als beim
Spy-Menschen.
5. Die Fibula. — Das Wadenbein.
Taf. XII, Fig. 1, 2.
Es liegen aus Krapina 14 Wadenbeine vor
und zwar 8 rechte und 6 linke. Bloß an einem ist
das untere Ende des Malleolus lateralis vorhanden,
an allen übrigen sind beide Endteile abgebrochen. Die
Krapina-Fibula gehören sowohl jungen, als auch erwachsenen
Individuen an. Das längste Stück mißt
ohne Kapitulum und Malleolus 29 cm, würde aber, falls
wir uns den Knochen ergänzt denken, gewiß 35 cm
erreicht haben, eine Länge, welche derjenigen eines
erwachsenen Menschen gleich kommt.
Fig. 48. Das untere Endstück der
Tibia des Homo von Krapina in nat