Die größte'Breite der Krapina-Fibulä, etwas unter d. Mitte . . . . 16:5-^17,0 mm
; u vor dem Malleolus '. .» . . :.. . . . . . . . 15,3— »
, n „ unter dem Kap'itulum ; . . . . . . . . . . . 10^3—rüf.: •! „
„ „ Dicke unter der Mitte .............................................................. *©>3—IJ»° »
Stellen wir die. beiderseitigen .Fibùlae dès Europäers mit der Crista, lateralis
aneinander, so sehen wir, daß sich dieselben bloß in der Mitte berühren, um dann beiderseits
x-artig auseinander zu gehen. Beim Krapina-Menschen berühren sich die Wadenbeine
an allen Punkten, d. h. die Fibula ist an der Crista lateralis gerade. Dièsé Crista
ist zwar auch etwas gedreht, doch geschieht dies in einer Ebene. Ferner bèsitzen die
Krapina-Wadenbeine keine rinnenartig vertiefte Faäes medialis, sondern es ist im Gegenteil
diese Seite beim Krapina-Knochen eckig erhaben, weil die Crista medialis und die
Crista anterior abgestumpft werden und zwar erstere von der Mitte aufwärts und die
andere von oben abwärts '). Dadurch entstehen zwischen jenen noch zwei Kanten.
Nur hie.und da istà x eF a cie s lateralis etwas rinnenartig eingetieft und zwar zumeist
dann, wenn der Knochen in der Mitte dreieckig resp. hoch trapezoidisch wird. Sonst
ist die Fibula zumeist flach und verdickt sich nach rückwärts. — Der Knochen ist in
-seiner mittleren Partie nach rückwärts ausgebaueht,- verschmälert sich aber nach oben
und unten und zwar viel stärker oben, wo der Knochen unter dem Käpitulum einen
dreieckigen Querschnitt aufweist, als unten, wo der Knochen zwar auch dreieckig doch
mehr -abgerundet ist. Die Ecken werden hier durch eine Abstumpfung der Crista
anterior in ihrer untersten Partie hervorgerufenjB- Es möge noch bemerkt sein, daß
die Endteile der Fibula klein waren; wenigsténs kann dies für den Mälleolus lateralis
behauptet werden.
Aus allen kann für die Fibula gesagt werden, daß sie ein schlanker und bloß
in seiner mittleren Partie verstärkter Knochen ist. Die Krapina-Fibula besitzt noch
teilweise die primitive Gestaltung, welche wir im geraden Verlauf der Crista lateralis
erblicken und welche auch heute noch an den Wadenbeinen der Australier und anderer
-Naturvölker zu beobachten ist1 2).
6. Der Calcaneus. 77 Das Fersenbein.
. Taf. XI, Fig. 5. •
Von diesem Fußwurzelknochen ist bloß die obere. Gelenkfläche erhalten, geblieben.
Aber das Wenige was wir von. diesen Knochen besitzen ist interessant und
1) An Wadertbèinen junger Individuen verbindet .beide Cristae eine diagonal gestellte Kante.
2) KlaAtsch: „Die wichtigsten Variationen am Skélett der freien unteren Extremität. — Merkel-
Bonnet: Ergebnisse d. Anatomie u. Entwickelungsgesch. 1900, pg. 702.
zeigt gewisse Abweichungen von den gewöhnlichen Vorkommnissen, wie wir solche
auch noch an' anderen Knochen des Tarsus beobachten werden. Besonders fällt an
Unserem Fragmente auf, daß die beiden Gelenkflächen : die Facies art. media und Fac.
art. anterior, eine einzige leicht konkave Fläche bilden. Dieselbe ist schmal und im
Maximum (die Fac. art. media) 12,5 mm breit, worauf sie sich 8,5 mm verengt, um sich
wiederum an der Fac. art. anterior auszu weiten. Den K rüm m u n g s in d e x dieser
beiden Gelenkflächen habe ich so Zu bestimmen gesucht, daß ich von der tiefsten Stelle
dieser Fläche eine Senkrechte auf die Verbindungslinie der entferntesten Punkte derselben
fallen ließ. Die Länge jener 100 gesetzt und durch den letzteren Betrag dividiert, ergibt
uns den gesuchten Index: = I2’7- § Derselbe Index beträgt beim Calcaneus
eines Europäers = 18,4. — Eine derartig verschmolzene Gelenkfläche wie wir sie
eben beim Menschen von Krapina beobachten, fand ich auch am Calcaneus des S c h im p
an sen .
Der medialseitige Rand dieser beiden Gelenkflächen ist auch demgemäß nicht
eingeschnitten, sondern weist bloß eine ganz leichte Einbiegung und zwar an jener Stelle,
wö die beiden Flächen sonst getrennt sind, auf. An der gegenüberliegenden, inneren
Seite ist der Rand ebenfalls nur ausgebuchtet. Die Facies artic. posterior ist weniger
konvex als beim Europäer und der Sulcus calcanei von etwas geringerer Tiefe. Über,
der Fac. art. media sehen wir den Sulcus m. flexoris hallucius longi sehr gut ausgeprägt.
Die größte Dicke des Knochenvorsprunges (.Sustentaculum fali) am Hinterrande der
Fac. art. media beträgt 10,0 mm. — Die Entfernung der Einbiegung des Hinterrandes
zwischen der Fac. art. posterior und der Fac. art. media einerseits und der Einbiegung
zwischen der Fac. art. anterior und der Fac. art. cuboidea andererseits, beträgt = 36,5 mm
Die Entfernung der Einbiegung jener beiden medialen Gelenkflächen von dem gegenüberstehenden
Eingänge in den SulciP?= 30,5 mm.
7. Der Talus. 111 Das Sprungbein.
Taf. XI, Abb. 3, 3 a.
Vom Sprungbeine liegen mehrere Exemplare vor; 2 ganze linke und 7 Bruchstücke,
wovon 2 rechte und 5 linke sind. Ich möchte sogleich erwähnen* daß alle
diese Fußwurzelknochen ganz gleichartig gebaut sind und sich von denen des rezenten
Menschen erheblich unterscheiden. Vor allem zeichnet sich unser Sprungbein aus
Krapina durch seine Kürze aus, weshalb auch die Trochlea in ihrer Längsrichtung stark
reduziert erscheint. Dabei ist noch der Hals kurz und schief einwärts gedreht. Das
Caput ta li ist stärker gerundet, d. h. der Kreisausschnitt ist ein größerer, aber seine
Walkhoff, Entwickolungsgoschichte II.