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 als  beim Krapina-Menschen  (Vergleiche:  Crâne de Sarah Bartmann,  Bosjesmans, Quatre-  
 fage  et  Hamy  PI.  XXXVII,  oder:  Crâne  de  Malais,  id.  PL  L)  gelangt  der  obere  Jochbogenrand  
 selten  und  dann  nur  ganz  unbedeutend  unter  die  deutsche  Horizontalesondern  
 er  verläuft  dieser  entlang. 
 K l a a t s c h   war  es,  der  zuerst  die  Übereinstimmung  im  Bau  des Temporale  und  
 seiner  Teile  beim  Spy-  und  Krapina-Menschen  konstatiert  hat. 
 Auf  die  Pars mastoidea  übergehend  betone  ich  abermals,  wie  ich  dies  schon  im  
 ersten  Hefte  meiner  Untersuchungen  getan  habe,  daß  der  Proc.  mastoideus  des  Homo  
 von  Krapina  überhaupt  noch  sehr  klein  war.  So  ist—es  auch  an  dem  vorliegenden  
 Schädel  der  Fall;  der  Processus  erhebt  sich  bloß  7  mm  hoch  aus  dem  kräftigen  
 Stilcus  d-igastricus.  Er  besitzt  ferner  hinter  dem  Oberrande  des  Meatus  acusticus  ex-  
 ternus  eine  14  mm  breite  Basis  und  ist  hier  an  seiner  Aussenseite  etwa  10  mm  hoch.  
 Durch  diese  geringe  Entwickelung  des  Proc.  mastoideus  erscheint  auch  das  Foramen  
 stylomastoidcum  durch  eine  größere  Fläche  (7,5  mm)  von  diesem  getrennt.  Sehr  bemerkenswert  
 ist  die Art  und  Weise,  wie  sich  das  Tympanieum  an  den Proc.  mastoideus  
 anschmiegt.  Ersteres  ist  ein  nach  rückwärts  zu  sehr  verdickter,  röhrig  gebogener  
 Knochen,  der  oben  einen  nach  innen  sich  verengenden  Schlitz  zeigt.  Seine  Dicke  beträgt  
 vorn  bei  der  Fissura  Glaseri  2,5  mm,  -wobei  seine  vordere  und  untere  Fläche  
 frei  bleiben.  Der Außenrand  des Annulas  tympanicus  ist  stark  runzelig.  Diese  Runze-  
 lung  ist  aber  die  Folge  der  eigentümlichen  Struktur  dieses  Knochens,  die  eine  röhrig-  
 zellige  ist  und  da  diese Struktur eine mehr diagonale  als  eine Längserstreckung  besitzt,  
 so  erscheint  auch  die  Fläche  des  Tympanieum  gestreift.  Infolge  der  hinteren  Verdickung  
 des  Tympanieum  steht  der  kleine Proc.  styloideus  vor  dem Proc. mastoideus  und  
 in  der Achse des Meatus.  Breit und herabgezogen  ist  die  Scheide  für  den  vorerwähnten  
 Proc.  styloideus,  der  von  vorn  geschaut  nur  unbedeutend  aus  ihr  hervorsteht.  Die  
 vordere  Fläche  des  Tympanieum  ist  steil,  und  bildet  die  hintere  Wand  der  Gelenkgrube  
 für  den  Unterkiefer.  Auch  die  Mitte  der  stark  ausgebogenen  Scheide  des  
 Styloideus  befindet  sich  gerade  in  der Verlängerung  der  inneren  Seitenwand  der  Fossa  
 glenoidalis,  und  diente  offenbar  zur  Verstärkung  des  Gelenkes  für  das  Corpus  mandi-  
 bulae.  Leider  ist  die  äußere  Partie  der  Fossa  glenoidalis  mit  dem  Proc.  zygomaticus  
 abgebrochen,  weshalb  ich  nur  den  einen  Teil  der  Gelenkgrube  und  ihr  inneres  
 Widerlager  in  Betracht  ziehen  kann.  Von  der  Fissura  Glaseri  an  vertieft  sich  die  
 Fossa  glenoidalis  nach  aufwärts  und  bildet  einen  mittleren  Querwulst.  Sehr bedeutend  
 ist  ferner  der  Anteil,  welchen  das  Temporale  bei  der  Bildung  der  Gelenkfläche  hat.  
 Es  bildet  nämlich  dasselbe,  da  es  fast  rechtwinkelig  von  der  Fossa  und  dann  an  die 
 Schädelbasis  gelangend  wiederum  plötzlich  kantig  und  medianwärts  abbiegt,  an  der  
 Suiura  sphenotemporalis  mit  dem  anstoßenden  Teil  des  Sphenoidale  eine  gerade  Ebene,  
 welche  sich  beiläufig  11,5  mm  unter  der  Fossa  glenoidalis  befindet.  Die  Spina  angularis  
 des  Keilbeines  ist  also  hier  nicht  vorragend  und  war  somit  indirekt  beim  Kiefer-  
 gelenk  beteiligt.  Ich  möchte  noch  bemerken,  daß  dieses  spheno-temporale  innere Eckstück  
 der  Gelenkpfanne  durch  eine  etwa 6,5 mm  breite Kluft  vom Tympanieum  getrennt  
 ist  und  eben  so  tief wie  jenes  herabreicht. 
 Fig.  14.  Rechtes  Schläfenbein  des  C-Schädeis  von  Krapina,  etwas  vergößert. 
 P  i n /—   Proc.  mastoideus.  Me.  =   Meatus  audit.  ext.  T y   =   Tympanieum.  F. <7.  =   Fissura  Glaseri.  F .g l.  =   
 Fossa  glenoidalis.  J .   in.  =   Ineis.  mastoidea.  Sty.  =   Proc.  styloideus.  F. c. e.  =   Foram.  carot.  extern.  S is . t. 
 Was  endlich  die Lage  der Fissura  Glaseri zur  Längsachse  des  Schädels  betrifft,  
 So  verläuft  dieselbe  wirklich  transversal,  doch  bloß  in  ihrer  an  die  Fossa  glenoidalis  
 gebundenen  Partie  des  Temporale.  A n   die  spheno-temporale  Ecke  der  Fossa  gelangend, 
   liegt  sowohl  die  Fissura,  als  auch  der  vordere  Rand  des  Felsenteiles  schräg  
 nach  vorn,  wie  wir  dies  beim  rezenten Menschen  beobachten.  Diese  andere Lage  der  
 Fissura  Glaseri  beim  H om o   p r im ig e n iu s   wurde  durch  die  große  Verstärkung  des  
 seitlichen  inneren  Teiles  der  Fossa  glenoidalis,  nämlich  durch  die  vergrößerte  Knochenmasse  
 der  betreffenden  Partie  des  Temporale  und  Sphenoidale  verursacht.  Auch  die  
 Suiura  sphenc-temporalis  dürfte  ihre  schräge  Lage  von  hinten  nach  vorn  und  etwas