gleichsam der Umstand, daß man neben diesen paläozoischen Bildungen fast immer auch
Eruptivgesteine antrifft, eine Eigentümlichkeit, der wir an den Bruchrändern der Ivansciea
Sehr häufig begegnen. Der übrige Stock der Strahinscica besteht aus Dolomiten,
Schiefern und dunklen Kalksteinen der Trias. Am südlichen Rände der Brezovica
und des benachbarten östlichen Bruchstückes und unter dem Gorjak gibt es grüne
Eruptivgesteine in Begleitung von. Opalen und Jaspisen.
Südlich und bis zur Strahinscica zieht sich in westöstlicher Richtung eine schmale,
stark ausgewaschene, aus geschichteten Sanden, Mergeln und Tonen bestehende Zone
des älteren Miozän, beziehungsweise des oberen Oligozän mit guter Glanzkohle, welche
auch daselbst gewonnen wird. Diese Ablagerungen sind..marinen Ursprunges und enthalten:
C a rd ium tu r o n ic um , M y t i lu s ,vO y th e r e a P ed em o n t .an a usw., als auch
häufig Krebse. Au f diesen kohleführenden Ablagerungen ruhen die mediterranen Kalke,
Sandsteine und Konglomerate, welche nun jenen langen, parallel der Strahinscica verlaufenden
Vorgebirgszug bilden, der sich bis zur Höhe von 400 m und darüber erhebt.
Am südlichen Rande und im Tale zwischen Tri Kralji und Suselj, also in der mediterranen
Zone, liegt der Ort Krapina. Die erwähnten Ablagerungen der Vorberge
sind zum größten Teil typische Meeresstrandbildungen; insbesondere gilt dies für die
Konglomerate, welche man unterwegs nach Petrovsko zu außerordentlich entwickelt
vorfindet. Auch in Krapina selbst, und zwar in der Umgebung der alten Burg sehen wir
Konglomerate und groben Sandstein, welcher in dicken Bänken gesondert auftritt. Diese
Bildungen streichen von Westen nach Osten und fallen nach Süden unter einem Winkel
von 22° ein. Versteinerungen sind wohl selten in diesen vornehmlich aus Geröllen
(Quarz) zusammengesetzten Konglomeraten anzutreffen; doch findet man hie und da
einen P e k t e n oder eine O s t r a e a . Weiter östlich, gegen die Mala gora schreitend,
ist diese Strandbildung kalkig und mit zahlreichen marinen Schaltieren erfüllt.
Insbesondere mag hervorgehoben werden, daß in den Konglomeraten der Umgebung
von Krapina (alte Burg) Höhlen und verschieden große ausgewaschene Vertiefungen,
welch letztere insbesondere an den Schichtflächen zu beobachten sind,
auftreten.
Diese mediterranen Ablagerungen gehen in helle, graue, zähe Mergel ohne
Versteinerungen, und diese wieder in die brackisch-miocänen sogenannten sarmatischen
Mergel über. Man beobachtet dieselben unterwegs nach Trzkivrh; typisch sind sie in
der weltberühmten und nahe liegenden Fundstelle fossiler Fische, Insekten und Pflanzen
in Radoboj entwickelt.
Auf den sarmatischen Ablagerungen liegen die pontischen (Kongerienschichten),
bestehend aus Mergeln und Sanden. Sie stellen gleichsam das mächtigste Sediment,
welches in einigen Etagen entwickelt ist, dar. Ich erwähne davon den unterpontischen
„Lyrcea-Horizont", dann die oberpontische Etage der „Congeria rhomboidea", endlich
die gelben Sande, als Fortsetzung der vorerwähnten, bloß faziell verschiedenen Etage.
Das Diluvium endlich ist hier entweder in Form von älteren Anschwemmungen
des Baches, oder als Eluvium entwickelt, worüber noch ausführlicher gesprochen
werden soll.
Was die tektonischen Verhältnisse betrifft, so habe ich — abgesehen von der
Strahinscica — bezüglich der älteren miozänen oder oberoligozänen Bildungen bloß zu
erwähnen, daß diese zick-zackförmig gebogen, die jüngeren mediterranen und sarmatischen
Bildungen normal gegen Süden einfallen, die pontischen Ablagerungen endlich noch in
weitgestreckte leichte Falten geworfen erscheinen.
Die hydrographischen Verhältnisse sind jedenfalls bemerkenswert (siehe die
geologische Karte). Diesbezüglich ist an erster Stelle wohl der Bach Krapinica mit
seinen Zuflüssen: Zutnica-, Maceljcica- und Putkovec-Bach zu nennen. Die Bäche Put-
kovec und Maceljcica vereinigen sich vor dem nördlichen Abhange der Brezovica',
durchfließen dann in südöstlicher Richtung das schmale Tal des hier zerbrochenen
Stockes der Strahinscica, machen in der Eruptivpartie dieses Gebirgstückes eine
zeichnende Biegung gegen Westen, um endlich wieder in die ursprüngliche südöstliche
Richtung überzugehen. Unweit des südlichen Grundgebirgsrandes fließt der Zutnica-
Bach zu, welcher ebenso das schmale Tal unter dem westlichen Ende der Strahinscica,
jedoch in Südsüdwestlicher Richtung durchfließt. Ich bemerke, daß' die Richtung des Ma-
celjcica-Baches der Streichungsrichtung der entsprechenden Triasablagerungen folgt,
während die Richtung des Zutnica-Baches mehr dem Einfallen der respektiven Ablagerungen
Rechnung trägt. Der Bach Strahinscica fließt parallel mit dem Stock der Strahinscica,
und zwar in jener niederen, erodierten Zone, welche sich zwischen dem Grundgebirge
und dem mediterranen Stock des Suseljberges hinzieht. Der Krapinicabach
endlich durchfließt in südöstlicher Richtung auch diese miozäne Partie, um dann, sich
vielfach krümmend, in das leicht ’erodierbare' pliozäne Gebiet zu gelangen, wobei er
immer bis zu seiner Mündung in den Krapinafluß eine südsüdöstliche Richtung beibehält.
Der Bach Krapinica, sowie dessen Zuflüsse Maceljcica und Zutnica durchfließen
in Quertälern die zerbrochenen Teile der Ivansciea. Obwohl die Quellen der Krapinica
und ihrer Zuflüsse im tertiären Terrain liegen, so durchrechen diese Bäche dennoch
oftmals die viel älteren und festeren karbonischen und triadischen Gesteine; aber immer
nur dort, wo der Bach auf bereits vorhandene, durch tektonische Verhältnisse, bezw.
durch die Zertrümmerung dieses alpinen Ausläufers, geöffnete Wege stieß, die er sich
dann weiter erodierte. Wo es keine derartigen präexistierende Wege gibt, fließen