an unserem jungen Krapina-Schädel der Fall ist, der .sich mit seinem 1170 betragenden
Werte an Verhältnisse des rezenten Menschen anschmiegt. Wir können also unserem
Krapina-Schädel abermals entnehmen, daß jene charakteristische occipitale Knickung
des Homo pritnigenius erst mit dem individuellen Alter auftritt.
Fig.
F S
Krün
. Mediankurve des Hinterhauptes des Kra-
pina-B-Schädels.
Foramen. i = Inion. / ' = Lambda, h f —
lungswinkel des Hinterhauptbeines. I i f = Lamda-
Opisthionwinkel.
An der äußeren Schädelfläche sehen wir noch offene Nähte, doch möchte ich
bemerken, daß der Schädel in der Gegend des Lambda abgeflacht ist, und daß er
bei der Fossa supratoralis resp. beim Homologon der Linea nuchae suprema rechtwinkelig
abbiegt. An dieser abgebogenen Occipitalpartie sehen wir aber alle jene Eigentümlichkeiten
des Oberflächenreliefs, welche von dieser Schädelgegend bereits an erwachsenen
Individuen des Homo von Krapina bekannt sind. Vor allem zieht bis an die Linea
nuchae suprema herauf eine flache, rauhe Depression — die Fossa supratoralis. Letztere
wird nach abwärts durch einen gebogenen, quer verlaufenden Torus begrenzt, welcher
jedoch nicht einheitlich gestaltet ist. Die mediane Partie ist etwas über jener Fossa
erhoben, doch ist sie wiederum gegenüber ihren seitlichen Teilen sehr leicht eingesenkt
und eben. Nach oben ist sie konkav, nach abwärts geht ihre mittlere und
breiteste Partie in eine ganz schmäle Crista occ. externa über. Seitlich wird jener
Wulst immer schmäler und ist zuerst leicht aufgebogen, um sich dann wiederum abwärts
zu biegen. Seine größte Erhebung erlangt dieser Wulst erst (24,3 mm) seitlich,
denn seine mittlere flache Partie ist — wie gesagt — sanft eingebogen und da ist keine
Spur einer Prohiberaniia occ. externa sichtbar. Auch keinerlei Rauhigkeit läßt die
Stelle einer Protuberantia externa wahrnehmen,
so daß ich als Inion den medial gebogenen
steilsten Punkt des Wulstes über
der Fossa supratoralis wählte. Die größte
Breite erreicht der Torus in der Mitte,
wo er 18,5 mni erreicht, verschmälert sich
aber seitwärts so, daß er bei der stärksten
Prominenz 7 mm beträgt. Nach abwärts
wird dieser Torus durch eine die Linea
nuchae superior vertretende raschere Abbiegung
markiert, welche nach oben das
leicht eingesenkte Planum nuchale begrenzt.
In der vertikalen Zone der Crista occ.
externa nach abwärts gehend, gelangen
wir, beiläufig in der Mitte zwischen dem
vorigen Torus und dem Foramen, auf
eine leicht konvexe, große und glatte Erhebung,
die beiderseits sich wieder einengt
und durch einen, der Linea nuchae
inferior entsprechenden Einschnitt von der
nun folgenden Einsenkung beiderseits der
leicht wulstigen Crista erhoben erscheint.
Der vorhandene hintere Rand des
Fig. 7. Die innere Ansicht der Hinterhauptsschuppe.
Foramen magnum. ist durch einen Wulst
umwallt. Falls wir noch hervorheben,
daß auch stärkere Muskeleindrücke und mehrere Vertiefungen das Relief der Hinter-
hauptschüppe vergrößern, so haben wir damit auch alle äußeren Merkmale der Hinter-,
hauptschuppe genannt1).
i) An einem rechtseitigen Schüppenfragmente, welches von einem noch jüngeren Individuume als
das eben beschriebene herrührt, sehen wir ganz dasselbe Relief, nur daß hier die sog. Linea nuchae superior
nicht so weit seitlich reicht und daß der ganze Wulst weniger stark von der übrigen Knochenfläche absticht.
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