3* Die Molaren,
a) D e r e r s te M ilchm o la r .
Es liegen davon drei obere und ein unterer vor; mit Ausnahme eines zur Hälfte
erhaltenen, sind sonst alle übrigen gut konserviert, doch verschieden stark abgekaut.
a) Die o b e r e n d Mx gleichen vollkommen dem des rezenten Menschen, nur
sind sie größer. Wir werden dies aus folgenden Ausmaßen ersehen:
1 • r
K r o n e n b r e it e ................................................... iö,o . . . 9,0 mm
Kronenhöhe........................................................ 6,0 . . . 6,0 „
Kronendicke.........................................................9>° -• • i ß »
Wiewohl die o Mt des Menschen von Krapina jenen des rezenten Kindes
(Europäer) entsprechen, so gewahrt man doch bei genauer Vergleichung der Kronen
immerhin einige Differenzen. Bekanntlich trennt eine Längsfurche die beiden höckerigem
Schneiden in eine längere buccale und eine kürzere linguale. Diese beiden Schneiden
verlaufen am ersten Mahlzahn des rezenten Menschen parallel, während sie an unseren
Zähnen aus.. Krapina, nach vorn divergieren. Noch möchte ich bemerken, daß jene
basalen Höcker — Tuberculum molare — vorn an der Wangenfläche des Zahnes
weniger hervortritt als beim Europäer. Der obere Mx hat eine lingualwärts gelegene
aus zwei verwachsenen Wurzeln bestehende innere und zwei weitauseinander stehende
Buccal wurzeln.
<?) Der u n te r e 1 d Mt des Menschen von Krapina ist wiederum größer als der
entsprechende Zahn des rezenten Menschen (Europäer). Denn er mißt:
Totale L ä n g e ............................................................................. I t p fmm
K ro n e n b r e ite ................................................... 9>6 »
Kronenhöhe (vorne bucca lwärts).............................. 7,0 „
K r o n e n d i c k e ......................... 8,0 „
Nachdem der vordere basale Höcker ober der Wurzel — Tuberc. molare
auch an dieser Zahnform schwach ausgeprägt und die Dicke der distalen Zahnpartie
eine größere als beim rezenten Menschen ist, so hat auch dadurch der untere Mx des
Krapina-Menschen vorn ein entsprechend schmäleres Aussehen, obwohl im ganzen die
Krone in ihrer Querdimension (von außen nach innen) breiter ist. Während ein unterer
1 Mt eines rezenten Kindes die Dimensionen: 7,7 und 5,5 zeigt, besitzt unser Zahn die
Ausmaße 9,6 und 7,7. Es ergibt sich daraus ein Längen-Dicken-Index und zwar für
den rezenten Europäer mit 70,7 und für den Krapina-Zahn 80.2.
Bezüglich der Wurzeln möge bemerkt sein, daß der u !% zwei flache Wurzeln
besitzt, wovon eine jede aus zwei, durch eine Lamelle verbundenen Teilen- besteht.
b) D e r zw e i t e M ilchm o la r .
Von dieser Zahnart liegen die meisten Exemplare vor. Sie zerfallen in 4 obere
rechte, 2 obere linke, dann 1 unteren rechten und 5 untere linke, also im ganzen 12 Stück.
Die meisten davon sind noch mit ihren Wurzeln versehen. Da sich alle ganz gleichen,
so werde ich, sowohl von den oberen, als den unteren je einen rechten und einen
linken der best erhaltenen beschreiben, dabei Maximal- und Minimalwerte ihrer Dimensionen
angeben.
a) D e r zw e i t e o b e r e M ilchm o la r . Dieser Zahn entspricht, was die Beschaffenheit
der Krone, die Anzahl, gegenseitige Stellung und Verwachsung der
Wurzeln betrifft, ganz dem der rezenten Menschen. Bloß ist dieser Zahn beim Krapiner
etwas größer.
Ich lasse hier die Ausmaße dieser Zahnart folgen:
r e c h t s lin k s
Totale Länge . . ... . . . . . . .. c. 17,9
Kronenbreite, buccalseits . . . 8,55 9,5 - gpgp
H lingualseits . . . ...j 6,6 — ■■ 10,1 — !p§»55
Krönend icke ............................... ' ' ‘ 11,3 H|10,0 10,5 - S 10,0;
Kronenhöhe . . . . / . • - ■ . . . 6,8 — 6,o 6,9 - 6,i (vorn).
Aus diesen Ausmaßen ergibt sich, daß die Lingualseite der o M2 breiter als
die Buccalseite ist. Dies hängt mit der starken Ausbildung des distalen Lingualhöckers
im Zusammenhänge. — Der sog. CARABELLische Höcker wurde an allen oberen M2
beobachtet.
ß) D e r zw e i t e u n te r e M ilchm o la r . — Wie bereits erwähnt, liegen davon
6 Exemplare vor und zwar: 1 rechter und 5 linke. Alle diese Zähne waren mehr
weniger im Gebrauch gewesen, doch sind sämtliche gut erhalten; drei davon sind ganz,
zwei teilweise bewurzelt, während an einem alle Wurzeln abgebrochen sind.
Auch diese Zahnart ist im Durchschnitte größer als beim rezenten Menschen,
dabei breiter und zwar im Bereiche des mittleren Wangenhöckers.
Die Dimensionen betragen:
rechts links
Totale L ä n g e ......................................................... 14,0 ..........................*6,55 *5,5 mm
K r o n e n b r e it e .........................................................1 1 , 2 .............................. I I »I 5 IO>° »
K r o n e n d i c k e .........................................................1 0 ,0 .............................. 10,1 — 8,7 „
Kronenhöhe .........................................................5 , 4 ................................ 6,6 — 5,6 „