Wölbung eine geringere als beim Europäer. Die unter dem Kopfe liegenden beiden
Gelenkflächen (die vordere und mittlere) für den Calcaneus sind zu einer einzigen nur
leicht konvexen Fläche verschmolzen, die ein kommaartiges Aussehen hat und von
welcher sich der vordere abgerundete Kopfrand sozusagen senkrecht hebt. Die. hintere
Artikulationsfläche des Calcaneus ist von regelmäßig rhomboidischer .Gestalt, und ziemlich
stark konkav; ihre längeren Seiten sind gebogen. Die verkürzte Trochlea hat
eine etwas prägnantere Längsrinne und ihr hinterer Rand ist — wie der vordere —
hie und da auch etwas eingeschnürt, — Der Processus lateralis ta li ist ziemlich stark
seitwärts ausgezogen.
Die Dimensionen des best erhaltenen linken Talus sind:
Länge des T a lu s , d. h. die größte Entfernung vom Caput bis zur Spitze des
Proc. post, tali........................ 53,3
Breite des T a lu s von innen nach außen (vom Proc. lat. t a l i ) ..............................42,5
Höhe „ „ (Senkrechte von der Trochlearhöhe an die B a s is ) .....................29,5
Länge der Trochlea, mittlere von vorn nach h in t e n ...................................................30,0
( v o r n ............................................................................ 29,2
Breite „ „ j in der M i t t e ............................................................................. ..... • 28,0
I hinten ................................................................................................. 25,0
Länge der hinteren Gelenkfläche für den C a lcan eu s ,_ vo rn e.....................■ ■ 29,4
Breite „ „ „ „ „ „ i. d. Mitte . .......................... 20,6
Länge der mittleren und vorderen Gelenkfläche f. d. Calcaneus...............................27,3
Größte Breite derselben ...................................................~ ........................................... • I3>^
Breite des Sulcus calcanei, g e r in g s te ............................................................................. • 3>5
Der aus der Länge und Breite des Knochens berechnete Index beträgt 79,7.
Ein auf dieselbe Weise berechneter Index eines 1. Talus eines 60jährigen Elsässers
ergab 68,6 mm.
Im Sinne L e b o u c q s gemessen, würde der Index für unseren Krapina-Talus
42,5 x 100 also = 85 betragen (siehe K l a a t s c h : „Die Fortschritte der Lehre" ... pag. 642).
5°
— Nachdem L e b o u cq den Index für den Talus von Spy II: 91,07 fand, so kann die
Variationsbreite des obigen Knochens im Sinne L e b o u c q s für den Homo primigenius als
zwischen 85—91 angenommen werden.
8. Das Cuboideum. — Das Würfelbein.
(Taf. XI, Fig. 4 .4 a ) .
Vom Cuboideum liegt ein rechtes und ein linkes Stück vor. Dasselbe zeichnet
sich gegenüber demjenigen des rezenten Menschen (Europäer) durch mehrere Eigentümlichkeiten
aus. Vor allem ist dieser Knochen beim Krapina-Menschen dicker als
beim rezenten (sein Längen-Höhen-Index = 69,8, beim rezenten 58,5), ferner ist die Gelenkfläche
für das Calcaneum kürzer und etwas steiler, sein hinterer unterer Rand ist breit
und abgerundet und nicht wie beim rezenten. Auch die Gelenkfläche für den Mt. V
ist beim Krapina-Würfelbein nicht nach auswärts gebogen.
Aüsmässe:' R e zen t: K ra p in a :
Länge ............................... • • • • 4I > 3 .......................... .....................37.5 mm
B r e i t e ...............................
H ö h e ............................... • ■ • • 2 4 , 2 ..........................
Längen-Höhen-Index — . . • • • • 5 8 ,5 .......................... .....................69,8 „
Längen-Breiten-Index — . . . . . . 7 1 , 6 ..........................
9. Das Naviculare pedis. 5 Das Kahnbein.
Es liegt nur ein Bruchstück des linken und ein ebensolches des rechten Kahnbeines
vor. Bloß am rechten Knochen ist noch teilweise der Rand erhalten geblieben.
Man sieht an beiden Fragmenten vorn die leicht konvexe, mit drei Gelenkflächen versehene
Seite und dann die hintere, [ziemlich stark konkave Gelenkfläche für den Kopf
des Sprungbeines.
Um das Verhältnis unseres fossilen Knochens gegenüber den entsprechenden
des rezenten Menschen zu zeigen, habe ich je zwei Messungen vorgenommen und zwar
die Dicke des Knochens an der Gelenkfläche für das Cuneiforme III., II. und I.
R e z e n t: K r a p in a :
'. '1. III. 10,0 . . . 1.: 8,0 — r .: 7,5 mm
Dicke an der Gelenkfläche des Cuneiforme: < II. 13,0 . . . „ 11,6 — „ 11,2 „
l I. 16,6 . . . „ 14,5 — „ 13,2 „
Es ergibt sich, daß unsere Krapina-Kahnbeine einem etwas jüngeren Individuum
als der in Vergleich gezogene rezente angehört haben. Noch möchte ich bemerken,
daß die Gelenkflächen des rechten Cuneiforme aus Krapina durch abgerundete Kanten
voneinander getrennt, die einzelnen Flächen aber leicht konkav sind.