
 
		zwei  Fällen  sind  alle  Wurzeln  miteinander  so  verwachsen,  daß  sie  ein  rhombisches  
 Prisma  bilden,,  doch  sind  die  einzelnen  Wurzeln  —   besonders  an  der  Außen-  und  
 Innenseite  deutlich  durch  Längsrinnen  markiert.  Bloß  an  der  Wurzelbasis  beobachtet  
 man  eine  dreilappige  Spaltung.  Beim  o M2  sehen  wir  ganz  dieselbe  Wurzelbildung,  
 nur  haben  die  Wurzelplatten  solcher  Zähne,  deren Kronen  verzogen, —  nämlich  in  der  
 Richtung von  vorn  nach  rückwärts verlängert  sind, —  gegenüber  dem  Umriß  der  Krone  
 eine  andere,  weniger  schräge  Lage. 
 Bei  dem  oM3  endlich  sind  die  Wurzeln  zumeist  prismatisch  verschmolzen  und  
 bloß  an  der  Basis  lappig  gesondert,  doch  sind  an  den  Flächen  überall  mehr  weniger  
 deutliche  Längsrinnen  wahrnehmbar,  l g  Bezüglich  der  Kronen  der  oMs  wäre  zu  bemerken, 
   daß  bloß  die  vorderen  Höcker  gut  entwickelt  sind,  während  die  hinteren  
 (distalen)  Höcker  zumeist  in  kleinere  aufgelöst  erscheinen. 
 ß)  D ie   u n te r e n   M o la ren . 
 Es  liegen  davon  beiderseitige  Zähne  vor  und  zwar  zumeist  fünfhöckerige  erste  
 (7  rechte,  3  linke),  dann  einige  zweite  (4  rechte,  B  linke)  und  vier  rechte  nebst  drei  
 linken  dritten  Molaren.  Diese  letzteren  konnten  zumeist  zufolge  ihrer  Tendenz  nach  
 ihrer  hintéren- Partie  in  mehrere Höcker  sich  aufzulösen  bestimmt  werden.  Die  Krone  
 wird  dadurch  mehr  weniger  elliptisch  oder  rund. 
 Die  Ausmaße  der  Zähne  betragen: 
 u. r. M,: 
 max. 
 Totale  Länge:  
 24,2 
 Kronenbreite: 
 13/7 
 Kronendickei— 
 12,2 
 Kronenhohe: 
 7,0  —6,0 
 W ut 
 8,0 
 zcld 
 u. 
 urchmes 
 9»5 mm 
 min. 11,2 SjHUljO 6,9  —6,5 9,0 u. 9.4 
 u. 1. Mt : 
 max. 19,3 (m.Wnrzeldecke!)  13,8 Ï2,4 9,4  —7,0 8,4 u. 10,ö 
 min. 26,4 12,0 10,5 7>55—6,5 8,7 u. 9)2 
 u. r. Mg: 
 max. 21,0 12,5 (?)  n ,4 
 CO 
 Sgl 
 ■ 
 in 
 8,5 u. 9)1 „ 
 min. 19.9 11,4 10,6 
 8 * t § # 7)6 u. 8,4 
 u. r. Ms : 
 max. 23,0 I3»6 9»3 u. 8,55 
 min. 24.5 n >3 
 0 
 01 
 7.5  6ß 7.2 ü. 8,i 
 u. 1. M8: 
 max. 21,0 1:2,7 10,0 8,5 u. 8,0 1 1 
 min. .  - n ,5 11,0 j 7»o u. 8,3 
 Da  die  Kronen  dieser  Zähne  mehr  weniger  abgekaut  sind,  ist  auch  die  totale  
 Länge,  als  auch  die  Kronenhöhe  nicht  mehr  als  genau  zutreffend  anzusehen.  Doch  ist  
 die  Differenz  gegen  die  ursprünglichen  Verhältnisse  belanglos,  da  sie  ja  bloß  Bruchteile  
 von  einem  Millimeter  aufweist  (vergleiche  die  Kronen  der  Zähne,  die  noch  nicht  
 im  Gebrauche  waren).  Was  das  Relief  der  Kronen  betrifft,  so  ist  dasselbe  nur  an  
 solchen  Zähnen  deutlich  erkennbar,  die  nicht  in  Funktion  waren;  da  aber  ist  es  von 
 der  bereits  geschilderten  Gestaltung.  Bloß  die  M8  machen  insofern  eine  Ausnahme,  
 als  durch  die  schwache Ausbildung  der  hinteren Höcker  oder  eine Auflösung  derselben  
 in  mehrere  Falten  oder  auch  durch  eine  Verschiebung  der  Höckerstellung,  Unregelmäßigkeiten  
 in  der  Anordnung  der  Schmelzfalten  auftreten  können  (vergleiche  die  
 Kronen  der M8). 
 Bezüglich  der  Wurzeln  der  unteren  Mahlzähne  möge  folgendes  bemerkt  sein.  
 Die  Wurzelbildung  dieser  Zähne  ist  ebenso  wie  diejenige  der  oberen  M  verschieden.  
 Die  Wurzeln  sind  entweder  zu  zwei  beiderseits  getrennten Platten —  eine  vordere  und  
 eine  hintere  —  verschmolzen,  die  sich  nach  unten  verschmälern  und  an  ihrer  Außenfläche  
 eine flache breite Längsrinne  aufweisen  (5  von  9  Fällen),  oder  die beiden Wurzelplatten  
 sind  nur  an  der  Buccalseite  getrennt,  lingualwärts  ebenfalls  verschmolzen,  doch  
 tragen  sie  da  eine  deutliche  Längsrinne  (2  von  7  Fällen).  In  diesen  beiden  Fällen  verjüngt  
 sich  der  Zahn  seitlich.  Die  Wurzel  kann  endlich  ein  Prisma  oder  Zylinder  darstellen, 
   dessen unterer Teil gewöhnlich zurückgebogen  und deren untere Öffnung  oft durch  
 ein  deckelartiges  Gebilde  abgeschlossen  ist.  Solche  prismatische  oder  zylindrische  
 Wurzeln  besitzen  hauptsächlich  die  Ms  und  M2.  Was  den Wurzeldeckel  
 anlangt,  so  stellt  er uns  ein  rundliches  oder  ovales,  konisch  
 erhobenes  und  an  der Spitze  mit  einer Öffnung versehenes Gebilde  
 dar,  dessen  untere  Fläche  konkav  vertieft  ist  und  in  der Mitte  der  
 Einsenkung eine  leicht  knopfartige Verdickung aufweist.  Die konisch  
 erhobene  Partie  des Deckels  ist  in  das Innere  der Wurzel  gekehrt,  
 der  konkave Teil  bildet  die  äußere Fläche,  resp.  die untere Wurzelbasis. 
   An  einem  dieser  Deckel  (siehe  Textfigur  42)  ist  der  Konus  
 Fig.  42.  Der Wurzeldeckel  
 eines unteren Ma  
 von  einem  unebenen  Kranze  umgeben  und  auch  die  Fläche  des  
 in 5—7facher Vergrößerung, 
 Kegels  zeigt  rundliche,  schuppenartige  Auflagerungen,  sodaß  uns  
   die  konisch  erhobene  
 von  einem  
 dies  ganze Gebilde eine sekundäre Erscheinung darzustellen scheint1). 
 kranzartigen Rand umgebene  
 Partie zeigend. 
 Ein anderer Deckel  zeigt  einen  glatten Kegel  und keinen Rand.  Ich  
 habe  dieses  merkwürdige Gebilde  bereits  im  Jahre  1902  in  meiner Schrift  „Der  paläoli-  
 thische  Mensch  .  .  (pag.  212,  Fig.  118)  abgebildet  und  beschrieben.  Ich  glaube,  daß  
 uns  unser  hier  abgebildetes  Stück  (Fig.  42)  die  nachträgliche  Entstehung  des  Deckels  
 durch  Auflagerung  von CaC0 8  deutlich  veranschaulicht.  Es  bleibt  nur  noch  die  Frage  
 zu beantworten,  ob dieser Deckel eine seit Lebzeiten des Menschen  zu stände  gekommene  
 Bildung,  oder als ein erst nachträgliches, durch  Infiltrationen von CaC0 3-haltigen Wässern  
 bewerkstelligtes  Gebilde  zu  deuten  ist.  Bemerken  möchte  ich  indessen,  daß  im  ganzen  
 Sandkomplex  nirgends  auf  Kalkkonkretionen  gestoßen  wurde. 
 1)  Der  abgebildete Deckel  ist  3,55 mm  hoch  und weist  einen Durchmesser  von  6,6 mm  auf.