nach einwärts derselben Ursache verdanken; doch muß bemerkt werden, daß sich
diese Naht gleich wiederum schräg nach vor- und auswärts wendet. Besonders gut
sind diese Ablenkungen zu beurteilen, wenn wir an der Mitte des Temporale über den
Proc. styloideus zum Foramen cäroticum externum schreiten, von wo plötzlich die bis
daher gerade verlaufende Linie sich in einen stumpfen Winkel nach vor- und einwärts,
zur Spitze des Felsenbeines wendet. Bezüglich des Proc. zygomaticus kann bloß bemerkt
werden, daß er bis zu seiner Basis abgebrochen ist; die Bruchstelle gibt uns
aber Zeugnis, daß dieser Fortsatz sehr kräftig war. Noch wichtiger ist aber die Tatsache,
die wir übrigens schon an unserer Textfigur 13 zum Ausdrucke brachten, daß
dieser Fortsatz beim Meatus an der deutschen Horizontale liegt, später jedoch an das
Os zygomaticum gelangend, unter die gesagte Linie zu stehen kommt.
Von der hinteren Basis des Proc. zygomaticus aus verläuft die wulstige etwas
gebogene Linea temporalis. Die Fossa mastoidea ist deutlich ausgeprägt, aber die Spina
suprameaius bildet nur eine schwach vorragende und gebogene Leiste.
e) Das O s p e t ro sum .
Wir hätten noch das Felsenbein mit einigen Worten zu besprechen. Dasselbe
ist ganz erhalten geblieben; an seiner hinteren Seite fällt uns der große, fast runde
Porus acusticus internus mit seiner transversal gestellten Lage auf. Er mißt ca. 4 mm
im Durchmesser, ist indessen nach außen viel breiter. Beim Europäer hat dieser Porus
mehr eine Längslage. Die Fossa subarcuaia ist-ganz flach, mit einer dünnen Rinne und
einer kleinen Öffnung. Die Apertu/ra externa aquaeductus vestibuli bildet einen langen
Spalt, der teilweise erweitert ist. Dieser Spalt führt über die Incisura jugularis in die
Fossa jugularis der unteren Seite, die hier eigentlich eine flache Rinne bildet. 'Unter
dem Porus acusticus int. sehen wir die deutliche Apertura externa canaMculi cochleae. —
Hinter dem Felsenbeine bemerken wir den tiefen, gebogenen Sulcus sigmoideus, welcher
eine Breite von 6—8 mm erreicht. Das Foramen mastoideum ist hier bloß durch zwei
kleine Löchelchen markiert.
Was endlich die Dicke der Schädelknochen anlangt, so möge bemerkt sein, daß
die größte Dicke des Seitenwandbeines 8,7 mm, des Temporale hinter dem Sulcus sig--
moideus 9,5 mm und endlich jene über dem Überaugenwulst 8,6 mm beträgt.
4. Schädelteile, die vielleicht einem Individuum angehört haben. #|D-Schädel..
a) D a s S t i r n f r a gm e n t , Taf. V, Fig.' 3..
Vergleiche: „Der paläolithische Mensch . . . (Mitteilungen der Anthropol. Gesellsch. Wien.
1901. pg. 183, Taf. 1, Äbb. i, i a ; ferner daselbst 1905. pg. 202 u. 219), '
Teile dieses Stirnstückes wurden im Jahre 1899 und 1900 gefunden und auch
noch nachträglich wurde dasselbe durch zwei weitere Bruchstücke vergrößert. Das
ganze nun vorliegende Fragment stellt uns jetzt ein 96 mm langes und 106,5 breites
Knochenstück dar. Es umfaßt den größeren Teil der rechten Stirn und zwar die
laterale Hälfte des Überaugenrandes, einen Teil der Linea temporalis bis zur Suticra
coronalis herauf; von letzterer ist bloß eine kleine Partie vorhanden. 27,3 mm weiter
medianwärts davon sehen wir noch einen Punkt der Koronalnaht und zwar in Form
einer Zacke auf dem neu angeklebten Stirnteil. Letzterer Punkt und jener Schnittpunkt
der Linea temporalis mit der Koronalnaht. lassen aber mit ziemlicher Sicherheit das
Bregma eruieren resp. die Länge des noch bis zum Bregma fehlenden Stirnteiles.
An der Stirne selbst ist deutlich die Stelle der einstigen Sutura frontalis sichtbar und
zwar in Gestalt einer leichten Wulstung. Links von der genannten Stelle ist noch ein
Teil der linken Stirnseite erhalten. Mit Ausnahme der rechten lateralen Hälfte des
Supraorbitalwulstes fehlt leider der ganze übrige Teil und zwar von jener Stelle der
Stirnbasis an, wo sich eben der Wulst zur Mitte umzubiegen begann. Die Prominenz
des Überaugeriwulstes von der inneren Stirnfläche (hinter der Linea temporalis
gemessen) beträgt 24,6 mm; die Dicke des Wulstes beim Beginn der genannten Linea
mißt 11,5 mm, ist nebenan dünner (9,3 mm), um sich dann wiederum gegen die Glabella
gehend auf 11,3 mm (am Bruchrande) zu verstärken. Der vorhandene — laterale T eil —
des Supraorbitalwulstes ist massiv, die Höhlungen (Sinus frontalis) begannen gerade
beim Bruche, d. h. von der mittleren Hälfte an, und haben noch etwas in den ausge-
breiteten basalen Stirnteil herauf - gereicht. Am Überaugenrand knapp an der Linea
temporalis sehen wir eine Vertiefung. Die Dicke des Knochens beträgt am oberen
Bruchrand 8,1 mm.
An .diesem Stirnbruchstücke bemerken wir eine besonders charakteristische Stelle,
nämlich die postorbitale Einschnürung der Stirne, die hier gleichzeitig mit der geringsten
Stirnbreite zusammenfällt. Ferner ist noch die seitlich vorstehende Lage der Sutura
zygomatico-frontalis bemerkenswert. Da wir an unserem Fragmente die Mitte der Stirne
durch die Sutura und Crista frontalis gegeben sehen, so ergeben uns die doppelten
Werte der Entfernung des seitlichsten Punktes der zygomatico-frontal Sutur von der
Stirnmitte: einmal die g e r in g s t e S t i r n b r e i t e , die im vorliegenden Falle (55,2X2— )