V o rw o rt.
Die letzten Ausgrabungen im Juli des Jahres I9°5 brachten mich zu dem Entschlüsse,
das gesamte in Krapina ausgehobene Material zu einer umfassenden Monographie
zusammenzufügen. Die Wichtigkeit des Gegenstandes erwägend und auch dem
allgemeinen Wunsche Rechnung tragend, unterwarf ich mich sehr gern dieser Arbeit,
und zwar um so lieber, als ich mir wohl bewußt war, daß diese nun vorliegende Mono/
graphie einigermaßen als Basis für fernere diesbezügliche Untersuchungen dienen wird.
Ich habe im Laufe der Beschreibung des vorliegenden Materiales, so viel es
mir möglich war, neben den fossilen bereits bekannten Überresten des Menschen auch
rezentes Material, Sowohl vom Europäer als auch Skelettteile von Naturvölkern und
Antropomorphen benutzt. Ferner habe ich die bereits bestehende Literatur über diesen
Gegenstand, insofern sie mir zugänglich und dem vorliegenden Zwecke direkt dienlich
war, berücksichtigt. Doch konnte in manch wichtigen Fällen, wie beispielsweise gerade
beim Fuße die eingehende Arbeit des V olkov „Variations squelettiques du pied chez
les primates et dans les races humaines" nur wenig in Betracht gezogen werden, da
mir ja nur einzelne und zwar unzusammenhängende Glieder des Fußes Vorlagen, aus
welchen man keine Relationen zum Ganzen ableiten konnte. Ich mußte mich begnügen
bloß in allgemeinen Zügen einerseits die vorhandenen Differenzen des Menschen von
Krapina gegenüber den rezenten Menschen (Europäer und Naturvölker), andererseits
die Übereinstimmungen in ihrem Skelettbaue hervorzuheben, sowie gegebenen Falles
Anklänge an Verhältnisse, die man am Skelette der Anthropomorphen beobachtet, zu
erörtern.
Endlich würde auch eine detaillierte Komparation einen langen Zeitraum in
Anspruch nehmen und die Publikation dieser so wichtigen Reste auf Jahre hinaus
verschieben, was doch nicht unbedingt notwendig ist. — Die vielen Tafeln und Textbilder
erläutern die Beschreibung in genügender Weise, sodaß dadurch auch einzelne
feinere Vergleichungen ermöglicht werden.