An der medialen Hälfte des Wulstes über der Incisura und dem Processus sehen
wir eine Anzahl Poren und zwar vornehmlich über dem rechten Oberaugenrande, welchem
wir auch jene Ausmaße entnommen haben.
b) D ie P a r s n a s a lis . .
Sehr wichtig ist der mittlere untere Teil des Stirnbeines nämlich die Pars
nasalis. Dieselbe ist breit, nach abwärts verlängert und bildet keinen eckigen Bug bei
der Sutura nasofrontalis, sondern, es setzt sich die durch die glabellare Schwellung
unterbrochene Stirnprofillinie weiter in die der Nasalia fort. Wir werden noch auf
diese Profillinie gelegentlich der Beschreibung eines anderen basalen Stirnteiles zu-
rückkommen. Die Breite dieses nasalwärts verlängerten Stirnteiles beträgt, wie bereits
bemerkt, 29 mm.
Derselbe besitzt an seinem Rande einen nach aufwärts gerichteten mittleren,
leicht gezackten Einschnitt, an welchem sich die Nasalknochen anfügen. Dieselben sind
nicht mehr ganz vorhanden, da ihr unterer Rand fehlt. Sie sind leicht aufgebogen,
waren über 26 mm lang und in der Mitte 9,4 mm breit. Letztere Dimension ist nicht
beiderseits gleich, denn das linke Nasale ist etwas schmäler (8,6 mm). Doch muß bemerkt
werden, daß die Breite der Nasenbeine nach oben und unten wechselt dergestalt,
daß diese Knochen an unterem Ende am breitesten sind (13,2 mm). Noch sei erwähnt,
daß die Internasalsutur nicht im Winkel der Nasofrontalsutur beginnt, sondern 6 mm
weiter an der linken Seite, von wo sie rechtwinkelig abbiegend erst 6,5 mm unter jenem
Winkel in die Medianlinie gelangt und von da an ihren weiteren normalen Verlauf
nimmt. Es ist dies eine Abnormität, wie man sie häufig an den Nasenbeinen wahrnimmt.
An denselben sieht man noch eine größere Anzahl verschieden größer
Forämina.
•c) D e r P r o c e s s u s f r o n t a l i s m a x i l la e und d a s O s z y g om a t ic um .
An die Nasenbeine stoßt beiderseits der P r o c e s s u s f r o n t a l i s m a x i l la e ,
an welchem wir nahe beim unterem Augenrande das große F o r am e n in f r a o r b i t a le
mit einer schmalen, schräg nach aufwärts verlaufenden Rinne sehen, welche an der
Grenze zwischen diesem und dem Tränenbeine jedoch getrennt vom breiten Sülm s
lacrimalis hinzieht. Jenes Foramen ist bloß 37* mm vom Orbitalrande und nur 5 mm
vom Tränensäcke entfernt. 9 mm unter und etwas seitlich vom Foramen irfraorbitale
liegt ein etwas kleineres Foramen.
Besonders breit ist der Sulcus lacrimalis mit 6 mm; er nimmt die vordere, dem
Processtis frontalis maxillae genäherte Fläche ein. Der Sulcus beginnt gleich unter der
Sutura lacrimofrontalis und zieht in einer Länge von 18 mm steil neben dem Orbitalrande
in den an 6 mm weiten Sack herab. Bevor ich jene Lage des Foramen infraorbitale
beleuchte, muß ich noch der weiteren Tatsache Erwähnung tun, daß der ganze
an den Infraorbitalrand grenzende und abwärts gerichtete T. eil des Os maxillare mit
der unteren Orbitalwand einen stumpfen Winkel, von ca. 1 1 5 0 bildet. Es ist also
dieser Oberkieferteil vorgebogen und damit erhielt auch jenes Foramen eine andere
Lage; infolgedessen fehlt hier auch jene charakteristische Fossa canina und die Sutura
zygomatico-viaxillaris hat einen ganz anderen Verlauf; dadurch erhält auch das Os
zygomaticum eine andere Gestalt. Der infraorbitale Teil des Os zygomaticum reicht
vor allem nicht so weit nasalwärts und ist ferner da nicht verschmälert, wie wir
dies beim Europäer und auch an neolithischen Schädeln beobachten. Vielmehr zweigt
sich an unserem Gesicht diese Sutur vom Orbitalrande an rechtwinkelig nach unten
ab, um sich dann rasch nach rückwärts und etwas abwärts zu biegen (siehe beistehende
Abbildungen 11 und 12). Auch dieser andere Verlauf der Sutura zygomahco-maxil-
laris steht im engsten Zusammenhänge mit der stärkeren Entwickelung des Oberkiefers
und des Os zygomaticum, speziell mit der Vorwölbung der ganzen vorderen intraorbitalen
Gesichtspartie resp. der starken Prognathie des Oberkiefers. Infolge der starken
Vorwölbung und Breite der Knochen des Mittelgesichtes bildet das Os zygomaticum
unter dem unteren Seitenwinkel der Orbita nicht jene starke Konvexität, der Knochen
ist hier nur leicht, an seinem unteren Mittelrand, vorstehend. Die Breite des Knochens
beträgt hier 26 mm. Leider ist der größere Teil des Unterrandes abgebrochen, nur
an der linken Seite , ist er etwas erhalten. Der verschmälerte aufsteigende Ast des Os
zygomaticum ist in der Mitte 15 mm und oben an der Sutura zygomatico-frontalis 11,5 mm
breit. An seiner Fläche sehen wir mehrere Foramina, von denen ich bloß das größte,
nämlich das Foramen zygomaticofaciale erwähne.