Die Ausmaße der beiden Zähne sind:
Breite Dicke Höhe
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Zusammenfassung.
Die Oberkiefer des Menschen von Krapina sind, was Zahnbogen betrifft, schmäler
als diejenigen von Spy und repräsentieren, mit Bezug auf die Kieferhöhe (vom
Alveolarrand bis zur Spina nasalts), zwei ziemlich differente Typen, wovon sich einer
(E) direkt an den Spy-Kiefer I anschließt, während der andere (C) einen niedereren
Kiefertypus darstellt, welcher sich noch durch seine sehr breiten Alveolen der mittleren I
in labiolingualer Richtung) äuszeichnet. Doch werden diese beiden Oberkiefertypen
durch Übergänge miteinander verbunden.
C. Der Unterkiefer.
Vergleiche; „Der paläolithische Mensch . . (Mitteilungen der anthropol. Gesellschaft Wien.)
3901. pag. 187. Taf. II. Abb. 3 ab. 4, 5, 6.
Ibid. 1902. pg, 205—209
„ 1904. pg. 189. Taf. I. Abb. i a b .
„ 1905. pg. 207. Taf. II. Fig. 1, 1 ab.
Das Unterkiefermaterial aus Krapina ist in jeder Beziehung als klassisch zu
bezeichnen. Es umfaßt 9 Unterkiefer (A—I) von verschieden altrigen (7 bis über 40 Jahre)
Individuen. Alle repräsentieren einen Typus, welcher sich durch eine größere oder
geringere Prognathie, den Mangel eines ausgesprochenen Kinnes, ferner durch eine verdickte,
mehr weniger ebene Basis usw. auszeichnet. Obwohl diese Kiefer einen einheitlichen
Bau aufweisen, welcher insbesondere in seiner größeren Höhe vorn zum Ausdrucke
kommt, so hat man dennoch — wie ich dies schon gezeigt habe — einen
Unterkiefer, der vorn und rückwärts fast gleich hoch ist, von jener Kategorie auszuscheiden.
Wir kommen noch auf dieses Thema am Schlüsse dieses Kapitels zurück.
1. Der Unterkiefer — A.
Taf. VII., Fig. 6.
Es ist ein kleines Fragment, welches den vorderen und linken oberen Teil
des Unterkiefers därstellt. Am Kiefer steht der ziemlich abgekaute ld P,. Sonst sieht
"man noch in den Alveolen der vorderen Kieferplatte die beiden definitiven Ij, welche
erst nahe zum oberen Alveolarrand gelangt sind und bald hervorgebrochen wären. Die
Kronenlänge (buccalwärts) des rechten It ist 10,8 mm und ihre Breite beträgt oben 6 mm,
Die Schneide der beiden Inzisiven ist kreniert 'und die weit offene Wurzel ist 7,2 mm
lang. — Es stecken aber im Kiefer im ganzen 6 Zähne, die man erst am Röntgenbilde
gewahr wird und zwar: die beiden It, der 112, der IC und P t und der sichtbare dP^
Die Dicke der Kieferplatte an der Symphysis beträgt 11,3. An ihrer inneren
Fläche sehen wir das Foramen, unter diesem links die Rauhigkeiten für den Musculus
genioglossus und über dem Gefäßloch eine nach abwärts gegabelte feine Gefäßrinne.
Der Kiefer war- prognath und gehörte einem etwa 7 jährigen Kinde an.
2. Der Unterkiefer — B.
Ta. VIII., Fig. 5.
Vergleiche: „Der paläolithische Mensch, und seine Zeitgenossen . . . “. (Mitteilungen der'anthrop.
Gesellsch. Wien. 1904. pg. 189. Taf. I. Fig. xab. Ferner: Daselbst 1905. pg. 227. Anmerkung 2.)
Dieser Unterkiefer stammt von einem etwas älteren Individuum her als der
vorher beschriebene, und zwar insofern, als bei diesem Kiefer der definitive I2 schon
funktionsreif im Kiefer steht.
Das vorliegende Kieferstüqk umfaßt einen Teil des linken Unterkiefers bis hinter
den Mt einerseits und den C der rechten Seite anderseits. Die Außenwand des Kiefers
ist in glücklicher Weise abgebrochen, so daß dadurch die noch nicht hervorgebrochenen
Zähne sichtbar geworden-sind. Die Innenwand des Kiefers ist bis auf den mittleren,
etwas abgebrochenen Teil unbeschädigt geblieben.
Vorliegender Kiefer schließt sich, was die Gestalt -und insbesondere die Kieferprognathie
anlangt, ganz an die bereits bekannten Unterkiefer von Krapina. Er gehörte
einem achtjährigen Kinde an und reiht sich demgemäß dem Unterkiefer von Predmost
an, von welchem er sich aber durch seine grössere Kieferprognathie sofort unterscheidet.
Das Alter unseres Krapinaer Kiefers kann leicht bestimmt werden, da vom Dauergebiß
bloß der Mi und I2, also Zähne, im siebenten bis neunten Jahre hervortretend auf ihrem
Platze stehen, während der C, dann der Pt und P2, welche noch im Kiefer stecken, im
achten bis zehnten Jahre und auch später erscheinen. Der d . C endlich war noch in
Funktion, und so kann denn auch das Alter des Individuums, dem der Kiefer angehört