belichtet, während dünne Schnitte wenige Sekunden Belichtungszeit erfordern. Sehr
vorteilhaft ist eine klar und hart arbeitende, wenig empfindliche Platte. Ich verwende
meistens „Reform“platten, für feinste Strukturen von kleinen Objekten sogar Diapositivplatten.
Der Entwickler soll ebenfalls hart arbeiten; vorzüglich sind die bei der Mikrophotographie
verwendeten Hydrochinon-Entwickler. Im übrigen muß man natürlich die gesamten
Manipulationen der allgemeinen photographischen und der Röntgen-Technik
vollständig beherrschen.
III. Der funktionelle statisehe Druek im Femur der Primaten und
seine allgemeine Wirkung auf die Beekenstruktur.
Die ersten vergleichenden Untersuchungen über die Struktur des Oberschenkelknochens
ergaben auf Grund meiner Röntgenaufnahmen sofort die Notwendigkeit, auch
die a n g r e n z e n d e n Knochen auf ihre funktionelle Gestalt hin in Betracht zu ziehen.
Die Differenzen in der Struktur waren beim Menschen und den Anthropomorphen so
bedeutend, daß die Vernachlässigung der Wirkung des statischen Druckes auf das
Becken offenbar ein schwerer Fehler gewesen wäre. Es ist auffallend, daß in den
meisten bisherigen Abhandlungen über die funktionelle Gestalt das obere Ende des
Femur a l l e in , gleichsam als s e lb s t ä n d ig e s Bauwerk geschildert ist. Niemand
ging auf das untere Ende desselben, geschweige denn auf die Einwirkung des auf das
Becken ausgeübten Druckes ein. Nur einige gröbere Strukturbilder vom tibialen Femurende
sollten die Zug- und Drucklinien wiedergeben, und vom normalen Becken gab
grundlegend H. Meyer eine Abbildung des Hüftbeins in seinem Durchschnitt, welcher
die Superficies auricularis und den oberen Teil der Pfanne traf. Hier sah der Autor
„den Gegendruck des Femurkopfes durch zwei Plättchensysteme einerseits auf die
äußere Dura, anderseits auf die innere Dura und die Superficies auricularis fortgepflanzt“.
Im oberen Teile dieses Durchschnittes beschreibt Meyer die Spongiosa als rundmaschig.
Röntgenaufnahmen der ganzen Beckenknochen samt dem Femur ergaben mir nun zunächst,
daß jenes große Trajektorium an der Innenseite des Femur, welches in schräger
Richtung vom inneren Halsschaftwinkel aufsteigend und den Femurkopf durchsetzend
die Gelenkoberfläche erreicht, beim Menschen von a lle n Trajektorien des Femurkopfes
an Q u a n t i t ä t das w e i t a u s hervorragendste ist, und zwar gilt das nicht allein für
den ganzen Knochen, sondern für jeden einzelnen Schnitt. In Frontalschnitten, welche
Walkhoff, Er okelungsmechanik. I.