Korpus-Teil. Alle Längskanten sind mehr abgerundet und selbst die Crista interossea
zeigt uns stellenweise eine Verschärfung der Kante; sonst ist auch sie abgerundet. Die
Entfernung des Proc. coronoideus von hinteren gleicht 26,0 mm, der seitliche Durchmesser
knapp unter der Incisura radtalis — 13,2; der Durchmesser beim Foram. nutricium =
10,7; der Durchmesser am unteren Bruchrand (von vorn nach rückwärts) = 10,1. Nach
alledem stimmen, unsere Krapina-Ulnen zumeist mit der von Spy I überein.
Da leider die Längen der Krapina-Ulnen nicht bekannt sind, so können auch
die Olekranonkuppen nicht in der von E. Fischer vorgeschlagenen Weise durchgeführt
werden. Aber ein Vergleich der entsprechenden Spitzen (siehe bei Fischer pag. 224)
belehrt uns, daß die Krapina-Ulnen betreff ihrer Kuppen-Höhe sich an die Neander-’
Rasse und zwar insbesondere an die Spy-Ulnen anschließen.
Es liegt noch eine rechte aber krankhafte Ulna vor, deren unteres Endstück
bedeutend verkürzt ist, da der fehlende Teil aufgelöst wurde. Das nun stummelige
Ende ist löcherig und etwas atrophiert. — Das in Rede stehende Fragment reicht vom
nur teilweise erhaltenen Proc. coronoideus 14,4 mm weit herab. Nachdem die Entfernung
des Proc. coronoideus vom hinteren Rand noch 26,2 mm mißt, obwohl der vordere Rand
des Processus abgebrochen ist, und da der Korpusteil am Forcimen nutricium einen
Durchmesser (von vorn nach hinten) von 13,2 mm aufweist, so mußte der Knochen
einem älteren Individuum als unsere längste Ulna angehört haben. Es fehlt diesem
offenbar durch die A rthritis deforamans reduzierten Knochen über -ein Viertel
seiner Länge.
6. Das rechte Capitatum.
Taf. XII, Fig. 3, 3 a.
Es liegt ein einziges gut erhaltenes Capitatum eines erwachsenen Menschen aus
Krapina vor, welches sich in mancher Beziehung von dem des rezenten Menschen
(Europäers) unterscheidet. Vor allem gebe ich hier die Ausmaße eines rezenten und
des Krapina-Capitatum.
Rezent: Krapina:
Länge (g rö ß te ) ..................................................................................................... 30,0 27,5 mm
B r e i t e ................................................................................. 14,6 17,6 „
Höhe ( g r ö ß t e ) ......................................................................................................19,5 22,0 „
Höhe vor dem G elen k k op fe........................................................ ..... . . 11.6 15,4 „
Der größte Durchmesser d. Gelenkkopfes (schräg v. oben nach unten) 13,5 18,0 „
Der kleinste Durchmesser d. Gelenkkopfes (schräg v. innen nach außen) 13,0 12,6 „
Am auffallendsten ist der Unterschied, wenn wir jedes Capitatum von der
Seite betrachten. Da fällt sofort der große seitlich abgeflachte Gelenkkopf des
Krapina-Knochens auf, welcher nach links und abwärts verlängert ist, ebenso ist auch
das vordere obere rechte Eck gegen das Metacarp. IV ausgezogen. Durch beide Eigentümlichkeiten
ist unser Capitatum ziemlich stark jenem des Gorilla ähnlich. Überhaupt
haben die Anthropomorphen einen flachen Gelenkkopf.
7. Die Mittelhandknochen und die Fingerglieder.
Vergleiche: „Der paläolithische Mensch . . ( 1 9 0 1 . pg. 194, Taf. II, Fig. 8. — Ferner: 1905, pg. 217).
Außer den bereits beschriebenen hierher gehörigen Knochen wurden im Jahre
1905 noch .47 Stück gefunden und zwar: 3 Metacarpalien, 6 Phal. I, 22 Phal. II, 3 Phal; II
des 1. und 13. Phal. III der übrigen Finger.
Das M e t a c a r p a le IV 1. ist in 2 Stücken vorhanden, doch fehlt beiden die
Basis. Die Knochen sind schlank und ergeben nachfolgende Ausmaße:
Länge ...................................................................................................................... 54 54 mm
Kapitulum-Höhe................................................................................................. 13,0 13,2 „
- „ 1 Breite ........................................................................................13,8 „
Höhe des Corpus gleich hinter dem Kapitulum ...................................9,8 11,5 „
„ geringste des K o r p u s ............................................................................. 7,5 7,4 „
Breite „ „ „ ............................................................................. 6,5 6,1 „
Das M etaca rpale V 1. ist bloß ein fragmentäres Stück eines jungen Individuums.
Die Fingerglieder sind sehr schwierig dem einen oder dem anderen der fünf
Finger zuzuteilen. Man kann sie bloß der Reihenfolge nach sortieren. Ich werde von
jeder Kategorie einige ausmessen, um ihre Variationen in der Länge und Breite zu
veranschaulichen.
P h a la n x I:
Länge ............................................................................. • 41»1 39,55 37,3 37,8 28,0 mm
Trochlea B r e it e .............................................................. 11,0 10,0 11,2 12,1 „
„ Höhe in der Mitte . . . . . . . . 6,2 6,1 6,0 6,5 6,2
Basis B r e i t e ................................................................... ■ 15.° 13,3 15,0 I5»9 15,0 „
„ Höhe ................................................................... 10,4 11,0 11,2 10,0
Korpus Breite in der M i t t e .................................... . 8,2 8,6 8,2 9,3 8,8 1
„ Höhe „ „ „ .................................... • 6,3 5,3 5>4 5,6 5>2
P h a la n x II (außer der des 1. Fingers):
L ä n g e ............................................................................. • 28,5 27>7 27»9 23,° 21,5 17,8
Trochlea Breite ......................................................... 10,3 10,0 11,4 io,4 8,0
„ Höhe in der M i t t e .................................... • 5,2 5,i 5,o 5,° 3,8 3-5