Dieser konische Basalhöcker schmiegt sich an die Lingualfläche und von seiner Spitze
aus verlaufen zur Mitte der Schneide zwei stärkere und zwei ganz flache Längsfalten.
Diese letzteren reichen nicht bis zur Schneide herab, schieben sich aber distal zwischen
dem Seitenrand cfes Kegels und dem lateralen Zahnrand ein, welch letzterer zur Basis
des Konus einbiegt. — Solche Basalhöcker werden des öfteren auch beim rezenten
Menschen beobachtet, doch kommen sie beim Menschen von Krapina überall an den
oberen Incisiven vor. (Vergleiche auch Tafel XIII, Fig. i).
ß) D ie s e i t l i c h e n S c h n e id e z ä h n e I2 sind in der Krone etwas
I schmäler, ebenso auch der basale Höcker. Es liegt ein besonders inter-
essanter I2 vor, an welchem wir alle vorher geschilderten Merkmale beob-
H r a R M achten, nur zeigt der hier stark entwickelte basale Höcker ein ganz anderes
Verhalten, als wie es beim Ix der Fall war. Der Basalhöcker ist nämlich
I hier freistehend und sowohl von der Lingualfläche als von den Seiten-
I rändern der Krone getrennt. Der Höcker reicht ferner bis über die; Hälfte
— B der Krone herab und hat in seiner oberen Partie eine Längsfurche. Auf
Fig. 35
der inneren Kronenfläche sehen wir eine leichte mittlere Rinne, die in die
Einkerbung der Schneide führt. (Siehe beistehende Fig. 35).
Als einen oberen lateralen I betrachte ich auch einen ganz jungen Zahn, welcher
alle besprochenen Merkmale der Krone zeigt, nur ist der Basalhöcker noch nicht ganz
entwickelt gewesen. Wir sehen nämlich an der betreffenden Stelle der Lingualseite
die zurückgebogenen Seitenränder des Zahnes je eine Falte bilden, die sich an der
Medianlinie kaum noch berührten und zwischen sich (an der Basis) eine runde Öffnung
hinterließen.
Die Ausmaße der Kronen.
K ro n en b r e ite : K ro n en d ick e : K ron en h öh e :
o l i 9 .9 — IO >4
CO
"0
CO
vb
io ,( 5 — i 2 ,8
0 1 2 8,3 9>° I T » 5
4 ( o I 2 ju v . ) 8 ,2 6 ,0 8 ,2
b) D e r E c k z a h n | | i - C a n in u s .
Es liegen vier noch nicht im Gebrauche gestandene Canini mit teilweise entwickelter
Wurzel vor. Sie besitzen eine stark gekrümmte (der Länge und der Quere
nach) Krone und sehr ungleich lange Kanten, von denen die mesiale Kaukante die
kürzere und weniger schräg ist als die distale; Die buceale.,,Kronenfläche ist, wie
gesagt, in querer Richtung stark — fast eckig — gekrümmt und zwar zum distalen
Kronenrand hin. Die linguale Kronenfläche ist entweder 'flach eingesenkt und dann
durch einen, am Rande etwas verdünnten und
oft sehr kurz radial gefurchten Saum umgeben,
deren Mitte bloß ganz leicht der Länge nach
konvex gebogen ist (unterer C), oder aber (beim
o C) hier eine etwas prägnantere mesialwärts gebogene
Längsfalte bildet, an deren unterem Ende
wir einen runden Höcker zwischen den seitlichen,
basalwärts wulstig verdickten Rändern erblicken.
(Siehe beistehende Textfiguren 36 a b.) Noch
kann außer jener mittleren Längsfalte seitlich
von dieser je eine kürzere, gebogene flache Falte
auftreten. Am oberen Ende der mittleren Falte,
also an der inneren Seite unter resp. ober der Zahnspitze ist die Fläche leicht aufgetrieben.
Fig. 36. — Ein oberer (a) und ein unterer
(b) Caninus des Menschen von Krapina, etwas
vergrößert dargestellt.
An dem einen, dem oberen Caninus, sieht man an der Höckerbasis eine kleine
Schmelzperle. Noch wäre zu bemerken, daß sich von der Spitze des Zahnes (auf
der BuCcalfläche) eine, mehr weniger breite Längsfalte zieht und zwar bis ins Niveau
der Seitenecken.
Die Ausmaße der Kronen:
Kronenbreite: Kronendicke: Kronenhöhe:
10 C 9.0 9.55— IO>55 12,6 mm
' lu C 7.55 8,2 8,2 — 10,0 12,3—14,0
c) D i e P r äm o la r e n .
Es wurden von dieser Zahnart 8 Exemplare gefunden, wovon 5 an den oberen
und 3 an den unteren Kiefer entfallen. Was die oberen Backenzähne betrifft, so können
dieselben nicht als vordere oder hintere unterschieden werden, weil alle so ziemlich
gleichmäßig entwickelt sind und weil allen die Wurzeln noch fehlen. Die unteren dagegen
unterscheiden sich in Bezug auf die Höckerzahl Sofort and kann auch demgemäß
ein erster und zwei 2, Backenzähne unterschieden werden.
a) D ie o b e r e n B a c k e n z ä h n e sind sehr gut erhalten. Sie stellen uns, was
die Skulptur ihrer Kronen anlangt, in allgemeinen Zügen die Eckzähne dar; man braucht
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