Vergleichen wir den Zahnbogen unseres Oberkiefers mit jenem des Spy II, so
sehen wir sofort, daß die béiden Zahnreihen des ersteren nur wenig nach rückwärts
divergieren, daß überhaupt der zahntragende Kieferteil schmäler war als beim Spy II-
Kiefer. Der ziemlich stark aufgewölbte Gaumen unseres Kiefers ist im Bereiche der
Mitte an der Innenseite der M, 35 mm und im Niveau der P, noch immer 32,5 mm
breit. Belm Spy II-Kiefer sind diese Verhältnisse ganz andere, da ja der Zahnbogen
desselben nach rückwärts divergierend einem Trapeze ähnelt.
Die Zähne unseres B-Kiefers sind als groß zu bezeichnen. Ich werde ihre Ausmaße
gesondert (Milchzähne, Dauerzähne) vorführen:
Zahnbreite Dicke Totale Läi ge
r l , : . . . . 8,3 . . . 6,5 . . - 194 frei; nachträglich in den
.V-ä-Ia: . . . . 6,5 . . . 5.7 • • • 19,0 Kiefer eingesetzt.
1I„: . . . . 7* ■ ■ • 5.° * • • • I9.6 im Kiefer.
r C : . . . . 8,3 . . . 6,8 . . . i8,o ■
Milchim
Kiefer..
1C : ............... 6,8 . . . 5.0 • •
zähne:
IPj : . . . . 9,0 . . . 9,o . . • —
rP ,: . . . . 8,6 . . . 8,o . .
1P2: . . . . 10,3 . . . 10,55 • ■
| im Kiefer.
rP2: . . . . 11,0 . . . 10.5 . .
r Mj : . . . . 12,5 . . . 12,0 . . 1 . HHR
> im Kiefer.
IMj : . . . . 12,4 . . . 12,0 . .
Dauerr
It : . . . . 10,1 . .. . 9,2 , . 12,7 1
zähne: Ui': . . . . 10,0 . . . 9’35 • • • 11,3 lose Zähne, nicht im
„rl2: . . . . 8,3 . . . 9,6 . . • ;ii,5 Gebrauch gewesen.
1C : . . . . 9,0 . . . ip.55 : - - . 12,6 1
Bezüglich des It hätte ich zu bemerken, daß dessen Wurzel an seiner buccalen
Fläche eine Längsfurche besitzt, die Innenseite aber zum Teil resorbiert ist.
Der Proc. zygomaticus beginnt etwas vor dem und biegt schon sehr bald
über den Alveolarrand seitlich ab. Es war demnach — wie bereits erwähnt wurde —
der Oberkiefer nicht hoch. — An den Molaren sieht man die Carabellischen Höcker
und zwar sind sie als solche an den beiden P 2 (dM2) entwickelt, wogegen sie am Mj
bloß in Gestalt eines Grübchens Vorkommen.
3. Der Oberkiefer-C.
Taf, IV, Fig. 2.
• ' Dieser Oberkiefer ist zwar nicht vollständig aber sonst schön erhalten. Erzeigt
uns die linke Zahnreihe, bestehend aus den beiden großen Alveolen der I „ des C und
des P, (d.M,), ferner den P2.(dM2), M, und, den noch nicht ganz in die,Reihe gelangten
M2. Auf der nur teilweise er-haltenen rechten Kieferhälfte sehen >vir die großen Alveolen
,jcä !., G und des Pu fernen den I, und den beinahe hervorgegrochenen P2. ■ Dieser
Oberkiefer rauhte einem etwa 13jährigen Menschen angehhrt haben., Es möge bemerk:
sein, daß dieser Oberkiefer k Ä p p ^ ^M c h ä d e l,€ lipgeni.gefeiidep/ wurde und eäust
auch w ah r s ch e in lich^ » dieses Kieferstück jenem IJh äd el arigehflli hat. Eine Anpassung
des Kiefers an jenes' Gesichtskelett ist nicht möglich durchzuführen, weil die
linke Gesichtseite deformiert und d j a entsprechende Kieferseite teilweise ausge-
brochen ist.
Was die Höhe dieses Kiefers anlangt, so schließt er sich diesbezüglich dem
vorerwähnten an, nur sind diese Verhältnisse an diesem Kiefer bei weitem besser sichtbar,
da die ganze vordere Partie in der Umgebung der Spina nasalis vorzüglich erhalten
blieb. Vor allem fallen, uns die beiden Fossae praenasales, die sich durch ihre
Breite und Tiefe auszeichnen, auf. Die Kieferhöhe, .vom Alveolarrand bis zur. Spina
nasalis beträgt nur 21 mm. Ziehen wir in Betracht, daß die Oberkieferhöhe des
Spy I-Menschen 28 mm beträgt, so ergibt sich daraus gleichzeitig auch ein ziemlich
großer Unterschied im'Typus der beiden Kiefer. Doch kommen wir noch auf diesen
Umstand bei der Betrachtung des Oberkiefers E zurück.
Der Zahnbogen unseres Oberkiefers schließt sich auch in dieser Beziehung eng
dem B-Kiefer an , und unterscheidet sich ebenfalls vom Spy II-Kiefer, indem letzterer,
wie wir gesehen haben, breit und trapezisch ist. Die seitlichen Zahnreihen unseres
Oberkiefers divergieren nur ganz unbedeutend nach rückwärts, wodurch er lang und
relativ schmal erscheint.
Der ziemlich gewölbte Gaumen besitzt noch eine offene., eingebogene Längs:
naht und ein großes rundes Foratnen incisivum. Außerordentlich und auffallend groß ist
der labio-linguale Durchmesser des Alveolarrandes des. 1 Ix; er mißt n .m m und hat
diesbezüglich um ein Wesentliches die Alveole des B-Kiefers übertroffen.
Die vorhandenen Zähne zeigen folgende Ausmaße:
Kronenlänge Dicke Höhe
•ld M2: . . 11,0 Ä ' :"
m m . . . . 8,2 . . 9>55 • • 12,7
IM,: . - • 13,4 ■ • • 13,2 • • —
IM,: . . . 11,4 • • • 13,3 ■ 8,0