an einem oberen C bloß den Basalhöcker erhöht und ausgebreitet denken und es würde
uns ein dem oberen P entsprechender Zahn resultieren. Was zunächst die Dimensionen
der Backenzähne betrifft, so mögen folgende Ausmaße bemerkt sein:
Kronenbreite (von vorn nach h inten ).....................8,o— 8,5 mm
Kronendicke (von außen nach innen).....................10,5—11,5 „
Kronenhöhe (= K r o n e n lä n g e ) ...............................10,0 — 9,45 „
An der Buccalfläche der oberen Backenzähne, die gewöhnlich
breiter als die Zungenfläche ist, sehen wir eine von
der Mitte der Schneide heraufgehende und sich ausbreitende
kurze Längsfalte, welcher seitlich je eine flache Rinne folgt, die
wiederum an der Schneide durch einen leicht-konkaven Einschnitt
sichtbar gemacht ist, wodurch auch je ein seitliches Eck entsteht.
Ähnliches beobachtet man auch an der konvexen Fläche des
Innenhöckers. Beide Höcker sind durch eine tiefe Querfurche
voneinander getrennt. Die innere Fläche des buccalen Höckers
zeigt folgendes Relief: die ganz kurz zugeschärfte Schneide zeigt
Fig. 37. Ein oberer Bak-
kenzahn des Homo von
Krapina, etwas vergr.
kurze radiale Fältchen und Rinnen; von der Spitze des Zahnes sehen wir einen starken
Wulst, der sich nach aufwärts in zwei Falten gabelt. Zu jeder Seite des mittleren Wulstes
sieht man noch je eine (oder zuweilen auch auf einer Seite zwei) Falten. Die Seitenkanten
des buccalen Höckers biegen sich etwas verdickt zahneinwärts und schließen
sich da der Innenfläche des Lingualköckers an. Die Berührungsstelle beider Höcker
markiert gewöhnlich ein Einschnitt oder seltener auch ein kleines Zwischenhöckerchen,
welches durch zwei derartige Einschnitte gebildet wird (beide Fälle zugleich nur an
einem Exemplare beobachtet). Der Innenhöcker zeigt denselben Bau der Krone wie
sein Gegenüber, nur ist die gegabelte Hauptfalte weniger vortretend, weil der ganze
Höcker etwas weniger voluminös ist als der buccale.
ß) D ie u n te r e n B a c k e n z ä h n e .
Es liegen davon nur drei unbenützte Kronen vor, wovon die
eine dem ersten und die anderen zwei dem zweiten Backenzahn angehören.
D e r l in k e u n te r e B a c k e n z a h n . — Der buccale Höcker
zeigt dieselbe Skulptur an seiner Innenfläche, wie wir sie an den
oberen Backenzähnen beobachteten. Zuerst sehen wir den leicht und
kurz radial gefalteten Rand der Schneide; ferner den mittleren Längswulst,
links neben diesem eine starke Falte. — Die innere Kronenpartie
dieses unteren Backenzahnes'ist anders beschaffen als die entsprechende
Fig. 38. Der linke
untere Backenzahn
des Menschen von
Krapina, etwas vergrößert
dargestellt.
des oberen P. Der tiefer stehende Innenhöcker nämlich ist am unteren P reduziert
und steht etwas schräg gegenüber dem Buccalhöcker; ferner sind die Seitenränder des
buccalen Höckers weit zurückgebogen und davon verschmilzt der distale mit dem Innenhöcker
und dieser wiederum mit der mittleren Längsfalte des Außenhöckers so, daß
dadurch eine tiefe, von allen Seiten eingeschlossene trichterförmige Vertiefung entsteht.
Der mesiale Seitenrand biegt ebenfalls zum Innenhöcker, ist aber von diesem durch
einen leichten Einschnitt gesondert.
Kronenbreite: ................................................................................... 8,1 mm
K ro n e n d ic k e :................................................................................... 8,8 „
K r o n e n h ö h e : ....................................................................... 10,2 ,;
Die untere Zahnfläche ist höhl und hat eine tiefe trichterförmige Vertiefung,
Welche dem buccalen Höcker- und einen leichten Absatz, welcher dem Innenhöcker
entspricht.
D ie u n te r e n P2. — Diese Zähne sind analog dem Px gebaut, nur ist der innere
Höcker durch das Einschalten noch eines distal neben diesen stehenden kleineren
Höckers nach vorn gerückt. Zwischen diesem kleinen Höcker und dem Außenhöcker
steht ein noch kleineres Höckerchen. Die Schmelzfaltelung der Krone ist durch das
Auftreten mehrerer Höcker zwar komplizierter geworden, doch sehr leicht zu entwirren,
wenn man als Ausgangspunkt der Analyse der Krone die innere Fläche des buccalen
Höckers wählt. Von jener hier stark entwickelten mittleren nach abwärts gegabelten
Falte verbindet sich der vordere Zweig mit dem entsprechenden kräftigen
des Innenhöckers und ebenso die vorderen Seitenränder dieser Höcker;
dadurch wird gleichzeitig eine etwas quergestellte Vertiefung — die
Fovect anterior — eingeschlossen. Da von jedem der übrigen Nebenhöcker
eine mehr weniger gegabelte Haupt- und Nebenfalte abgehen,
s o entsteht eine ziemlich komplizierte, mit der Vermehrung der Höcker pio. ^ _ p er
auch stets komplizierter werdende Schmelzfaltelung. — Wenn Herr d e sehen*v^Krapina
T e r r a meint1), daß die Schmelzfalten oder Runzeln an den Zähnen des etwas vergrößert
dargestellt.
Menschen von Krapina eine „höchst unregelmäßige is t" , so täuscht er
sich und beweist nur, daß er dieselben nicht näher untersucht hat. Wie wir schon
jetzt gesehen haben und wie wir dies noch an den Molaren zeigen werden;.'sind die
Schmelzfalten oder Runzeln der Zähne des Menschen von Krapina nicht nur regelmäßig
angeordnete, sondern auch b e i g l e i c h e n Z ä h n e n s t e t s w ie d e r k e h r e n d e B i l d
u n g en analog jenen der Anthropomorphen. Von Schmelzunregelmäßigkeiten kann
1) de T e r ra : „Beiträge zu einer Odontographie . . .“ (pg. 188).