Der höchste Stand des Barometers (29.e 982 im Mittel)
hatte nicht anders Statt, als unter einer nördlichen Breite über
17°, oder einer südlichen über 220, und immer nur bey einer
Declination des Mondes, die über 16° nördlich oder 26° südlich
war. Die isolirte Beobachtung vom 26-sten Mai, die noch dazu
eine ganze Linie unter dem Mittel der grössten Höhe steht,
war wol bloss eine Erhebung, die von der grossen Abweichung
des Mondes herrührte. Auffallend ist hier wiederum, dass der
Unterschied der nördlichen und südlichen Declinationen beym
höchsten und auch beym niedrigsten Stande des Barometers, die
Linie für den grössten Einfluss des Mondes auf 5° und 4°- 7
ansetzt.
Die Zenithdistanzen der Sonne und des Mondes zeigen sich
unwirksam; eben so auch die Perigaeen und Apogaeen> die immer
mit den nördlichen und südlichen Abweichungen des Mondes
wiederkehren.
Der auffallende Einfluss, welchen die Abweichung des Mon* *
des sowohl -auf die täglichen Oscillationen als auf die Barometerhöhe
beweist, lässt ähnliche Wirkungen auch von der Sonne
erwarten. Die schnelle Ortsveränderung macht unsere Beobachtungen
brauchbarer, die Anomalien der Barometer-Aendemngen
in verschiedenen Breiten der heissen Zone zu erfahren, als hingegen
Störungen zu erforschen, deren Periode wenigstens ein
halbes Jahr ist. Aus den Beobachtungen inRio Janeiro, welche
im zweyten Bande der Memoiren der Academie zu Lissabon
stehen, (*) ergiebt sich jedoch, dass das Barometer merklich höher
*) Die Beobachtungen sind von Morgens um 6 U hr bis Abends um 10
U h r von zwey zu zwey Stunden gemachtj allein statt sie in natura zu
geb en , hat man nur das Mittel aus jedem Monat tür diese Zeiten dargestellt,
so dass sie keine weitere Untersuchungen verstatten.
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stehe, wenn die Sonne entfernt vom Zenith ist: es ist nämlich
bey nördlicher Abweichung der Sonne
z. Pariser
auf 28. 4 12 - - Thermometer 170 6° R
bey südlicher Abweichung 28. 1. 92 - - - - - - 20. 5 — ■
D e r m ittle r e B a rom e te rs tan d am Meere ist ein Gegenstand,
der für die Physik von grosser Wichtigkeit ist, indem
er der Beziehungspunkt aller Messungen der Berghöhen vermittelst
des Barometers ist. Die Bemerkung, dass er auch von der Breite
des Orts abhänge, hat den ohnehin seltenen Angaben über
diesen Gegenstand einen neuen Werth gegeben. Leider können
unsere Beobachtungen darüber gar nichts bestimmen, weil die
Einrichtung des Instrumentes es nicht zuliess, die richtige
Stellung der Scale zu untersuchen (*). Es ist auch nicht
unwahrscheinlich, dass diese mittlere Barometerhöhe durch Jahreszeiten,
durch zufällige Umstände, z. B. einen mehr oder
weniger heissen Sommer oder einen kältern Winter in der einen
Hemisphäre verschiedentlich modificirt werde: sie kann also bloss
das Resultat vieljähriger Beobachtungen seyn, die in verschiedenen
Breiten angestellt worden sind; ein Bedürfniss, welches durch
die frühem Beobachtungen von Cook und L a Perouse viel,
leicht einigermassen ergänzt werden kann.
In der Südsee geben 44° Beobachtungen von Cook in den
Jahren 1777 bis 1779
*) Späterhin wurde dieses Barometer in eineme, Sturme, de r uns an der
Küste von Japan überfiel, zerschlagen, wodurch auch eine spätere
Vergleichung mit einem regulirten Instrumente unmöglich wurde»
*