grösste Gefahr brachte. La Perouse erwähnt in seinem Journal
auch eines Stroms, welcher in der Nähe der Insel Ketoy
ihn in zwey Tagen 40 Meilen nach Westen zu getrieben hatte.
Im Canal der Nadeshda fanden wir die Richtung des Stroms
ebenfalls nach Westen. In der Strasse La Perouse, der westlichen
Gränze dieses Meeres, findet man gleichfalls starke Strömungen,
vorzüglich nahe an der Küste von Sachalin, wo La
P e r o u s e sie von besonderer Heftigkeit bemerkte*). Während
einer Nacht, welche wir in dieser Strasse zubrachten, wurde
das Schiff stark nach Osten zu getrieben.
Was die Strömungen längs der Küste von Sachalin betrift,
so beruhet das, was ich hierüber sagen kann, nur auf unserer
Fahrt längs dieser Küste.
In der Nähe von Cap Patience und ungefähr einen Grad
nördlich, war der Strom drey Tage nach Norden selbst bei
einem nördlichen Winde, aber nur gering, von 8 bis 10 Meilen
des Tages. Alsdann veränderte er seine Richtung nach Süden,
welches, mir die herrschende Richtung während der Sommermonate
längs diesen Küsten zu seyn scheint ; wir fanden ihn
- selbst bei einem anhaltenden südlichen Winde, südlich und
östlich, und zwar an zwey Tagen SO 37°. 28 Meilen des Tages.
Es zeigten zwar einmal nach einer Abwesenheit der Sonne
von 3 Tagen, die Beobachtungen eine Abweichung nach NOtO
1.8 Meilen ; allein erstens ist diese Ausnahme sehr unbedeutend,
zweytens wehete der Wind in diesen Tagen heftig aus SO.
*) Jusque là nous avions traversé dans ce Canal des lits de marée
plus forts, que ceux du Four ou du Raz de Brest. Voyage de la
Perouse Tom. III. p. 92. Edition in 4*0 1786.
Die Beobachtungen der folgenden Tage zeigten beständig einen
Strom nach Süden und Osten, welcher anhielt, bis wir die
Nordspitze von Sachalin erreichten. Hier änderte er seine
Richtung plötzlich von Süden nach Norden, und war bald
nordöstlich, bald nordwestlich; die Geschwindigkeit dieses Stroms
betrug indess nicht über 9 bis 10 Meilen täglich. Der starke
Strom, welchen wir zwischen der NW Küste von Sachalin und
der Küste der Tatarei erfuhren, rührt nur von dem nahe liegenden
Ausflusse des Amurs her, kann folglich hier nicht in
Betracht kommen. Er wird schon sehr fühlbar, sobald man das
Cap Elizabeth oder das Nordcap von Sachalin doublirt hat.
Die Strömungen im G o lf Patience, in welchem wir 12
Tage zubrachten, fanden wir veränderlich und von keiner
besondern Stärke.
c, S t r ömu n g e n i m O c h o t z k i s c h e n M e e r e .
A u g u s t 180 5. .
Wir haben einen sehr geringen Theil von diesem Meere
befahren: nämlich von der 'Nordspitze von Sachalin bis zur
Insel Jonas, und von dieser Insel bis zum Cap Lopatka. Auch
hatten wir während dieser Zeit fast gar keine Beobachtungen
weder für Länge noch Breite; indem die Eigenschaft dieses
abscheulichen Meeres ein ununterbrochener Nebel ist, in welchem
wir auch grösstentheils immer eingehüllt waren. In der
Nähe von Sachalin äusserte der Strom seine Wirkung nach NO,
welches wahrscheinlich nur dem starken Zuge des Wassers aus
dem Amur zuzuschreiben ist. Uebrigens, 'glaube ich, sind die
Strömungen in diesem Meere sehr unbedeutend. Auch erwähnt
der Admiral S a r y t s c h e f f ihrer gar nicht.