„ lè n e s . Ces deux te ttin s , si je puis leur donner cette express
io n , sont d’un bleu azour.” (Das ist nur der hintere Bauch,
welcher abgerundet ist, und an welchem die Fänger hangen,
der vordere aber oder der Rüssel ist rosenroth). „Quelques
„muscles (?) cartilagineux (?) utiles à la contraction des parties de
„1 animal tapissent la crete supérieure que j ’ai déjà comparée à la
„nageoire dorsale des poissons. (?) Elle est frangée d’une lisière
„rose glacée de nacre.” Die rothen Schnüre, so wie auch die
blauen, sind vielleicht muskulöser Bestimmung: aus der Structur
aber lässt sich diess nicht ersehen ; es können auch wohl Ge-
fäfse seyn; knorpelartig sind sie nicht. Mit einer Rückenflosse
lässt sich ein Seegel nicht vergleichen, die erste wirkt im Wasser,
das leztere in der Luft; im Baue ist noch weniger Aehnlich-
keit, als in der Verrichtung. Wir sind also auch durch diesen
Beytrag nicht sehr belehrt, werden daher wohl die wichtigsten
Beyträge aus unsern eigenen Beobachtungen entlehnen müssen,
um zu einer zuverlässigen Vorstellung und Geschlechtscharakteristik
der Seeblasen zu kommen.
XI.
Fortsetzung der Auszüge aus meinem Tagebuche.
Erst auf unserer Rückreise von China nach Europa im Jahr
1806 bemerkten wir wieder einige Seeblasen, unter welchen sich
(am 12. April) ' die-kleinste Art (physalis afra, çornuta oder Os-
béckii), und die grossem brasilischen Arten, worunter auch die
ph. glauca war (den 17. 19. April 1806) befanden. Unter dem
36° der Breite und 3381° der Länge sahen wir mehrere vorbey
schwimmen, und unter dem 35° 5' der Breite, 342° der Länge
in der Nähe vom Vorgebirge der guten Hoffnung (3o Meilen
Entfernung) fing ich einige himmelblaue Seebläsen von mittler
Grösse mit dunkelblauen und grünlichen Rüssel und Fängern,
unter denen sich auch ein grosser gefranzter Fänger befand (ph.
glauca). Die Bewegungen derselben waren ge wand und heftig,
die Blase zog sich sehr in die Länge, und der grünliche Rüssel
machte kreisförmige Bewegungen in der Luft; der gefranzte längere
Fänger rnufste zufällig seyn, oder die andern mufsten ihn
verloren haben, denn er befand sich nur bey einem Individuo;
ich zeichnete sie in der Eil, wollte sie auch noch näher untersuchen,
aber leider war nach Tische das Gefäfs mit meinen Thie-
ren über Bord gegossen, und ich erfuhr nichts mehr als ich
wusste. Sie waren nicht ganz von der Grösse wie die rosenro-
then Seeblasen, die ich in Brasilien gefangen hatte, aber doch
grösser als die Glauca mit rostig rothem Rüssel, die .ich in der
Nähe des Caps Frio. in Brasilien fing. Diese am 17. und rg.
April unter den angezeigten Breiten und Längen - Graden gefangenen
Seeblasen brannten wie die grosse Brasilische, und schwammen
in einem Wasser, in welchem Nachts sehr viele leuchtende
Meerinsekten und Infusionsthierchen, die ich auch auf den bey-
den ihnen gewidmeten Tafeln mit abgebildet habe, gefangen
wurden, als das Silberblättchen (uniscus fulgens), ein rothpunk-
tirtes Kugelthierchen (mammaria j , gelbbandirte Krebschen, Sal-
pen, die F o r sk a ls democratica und polycratica ähnlich waren.
Nach unseser Abfahrt von St. Helena am 16. May 1806 begegneten
uns unter dem 70 20' südlicher Breite und 160 28° Reau-
mur Thermometer eine Menge grosser brennender Seeblasen, welche
an seltener Grösse die Brasilischen weit übertrafen. (Siehe
Tab. I. fig. 1.)