verursacht, dafs dasselbe aber nicht mit Pusteln oder entzündlichen
Eruptionen begleitet ist; dafs dieses Brennen blofs von
dem röthlichen Schleime der Fänger, welcher eine ätzende Eigenschaft
haben müsse, ausgehe und von keinen andern Theilen
der Blase, und dafs er die Blase selbst ungestraft berührt habe
(NB. nur dann , wenn die Fänger nicht, in die Höhe gezogen
waren oder die Blase nicht mit ihrem Schleime überzogen hatten)
, dafs aber andere von der Berührung der Fänger 2 Tage
lang Brennen und Jucken verspürten, daher denn die Seeleute
nicht ohne Grund sich vor diesem Thiere fürchteten , indessen
andere, welche das schöne.Thier zum erstenmale sahen, diese
Furcht für Vorurtheil und Aberglauben aus Mangel an Erfahrung
hielten. Capitain Baudin erzählte ihm, dafs wenn man
Seeblasen auf dem Nabel zerquetschte , man zu einem unwillkürlichen
Lachen (risus sardonicus?) gereitzt würde. Wie mag
er wol auf diesen Versuch gefallen seyu? — Hr. Bory ist also
einer von den wenigen Naturforschern , welche beobachtet haben
, dafs nur der röthliche Schleim an den Fängern die brennende
und schmerzerregende Kraft besitzt, auch ich habe dieser
Eigenschaft nachgespürt und dieselbe Erfahrung gemacht-, noch
öfterer aber erfuhr die Wirkungen dieses Schleimes der Astronom
unserer Expedition Hr. Dr. H o rn e r , welcher sich durch
wiederholte Zergliederungen der Fänger davon überzeugt hatte,
indem er sich bemühte, seinem Lehrer dem Hm. Hofrath B lu menba
ch in Göttingen autoptische Nachrichten von diesem
Thiere mitzutheilen, und ihm auch wirklich einige Seeblasen ausgetrocknet
hatte. ,
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IX.
P éhÓn Voyage de decouvertes aux lerres aus trales pag. 42-
Atlas 'par M. L e sU eu r PI. XXIX. fig* r.
Dieser thätige und scharfsinnige Naturalist, welcher als An-
thropolog bey der Baudinschen Expedition angestellt war, hat
auch für die Naturgeschichte der Mollusken sehr viel gethan,
und wir haben seiner Aufmerksamkeit sehr wichtige Beobachtungen
in diesem Fache zu verdanken, besonders über die Sal-
pen und Medusen. Mehrere neue, zum Theil gute Abbildungen,
sind uns durch seine Fürsorge in einem séhr feinen punk-
tirten Stich und colorirten Abdrucke auf Kosten der französi-
sehen Regierung zu Theil geworden. Die hier gelieferte Abbildung
der Seeblase ist gerade nicht die beste, scheint aber dieselbe
Art vorstellen zu sollen, welche schon Bory äbgebildet
hat. Der emporgehobene Rüssel scheint an der Spitze mit einer
deutlichen Oefnung versehen zu seyn, und der Bauch ist in seiner
ganzen Länge mit Fängern besetzt, von denen die Confer-
vénförmigen durch Schnüre mit angereihten Knöpfchen ausgedrückt
sind; eine nähere Vergleichung der Abbildung des H.
P éron wird die Verschiedenheit derselben von der meinigen
bald darthun. H. P é ro n, ein Schüler des berühmten C u v ie r ,
welcher ihm das Studium der Mollusken und Zoophyten sehr
empfohlen hatte, bekennt sich zu dem Systeme seines Lehrers,
welcher bekanntlich den' Linnéischen Begriff der Zoophyten
nicht annimmt, sondern alle Weichthiere der niedern Stufen, die
nicht mit Herz und Gehirn oder Nervensystem, aber mit vielen
Mäulern versehen sind, Pflanzen thiere nennt, sie mögen nun
Pflanzengestalt besitzen oder nicht. Die Seeblasen sind also