C h in e s is ch e s , J ap an isches und O ch o tzk is ch e s Meer.
Nördliche Hälfte
Breite Monat
Temperatur
Beobachter
Südliche Hälfie
Breite Monat
Temperatur
des
Wass..
der
Luft
des
Wass.
der
Luft
6° Febr. 20°. O 20°. 5 49° Mai 5°. 0 5°. 0
10 Febr. 20.0 19- 7 53 August IO. 2 9.O
19 Febr. 18. a 19.0 7-4 7.8
22 Nov. l8. 2 18. 8 B. 6.3 7.0
40 Mai 8.6 8. 5 54 August 3. 0 5. O 1
43 Mai 7- S 10. 0 10.5 IO. O
46 Mai 4.0 • 4 O 11. 0 1 1.0
1.3 3. 0 10.0 10. 5 1 3.6 7.0 10.3 10. 0 J
Beobachter
Es scheint der Mühe werth, tnit dieser kleinen Ausbeute von
Angaben über einen interessanten Gegenstand dasjenige zu verbinden
, was andere Seefahrer hierin gethan haben. Bis auf die
Arbeiten von Phips, I rw in g , B a ily und R. F ö r s te r existiren
blos isolirte Versuche und widersprechende Erfahrungen einzelner
Naturforscher , denen mit der gehörigen Rechenschaft über
die Anstellung des Versuchs auch die nöthige Glaubwürdigkeit
fehlt. Die Beobachtungen von Phips sind mit einem Thermometer
von C a v en d is ch gemacht, welches im óósten Bande
der Philosoph. Transact, beschrieben ist. C a v en d is ch selbst hat
sie nachher für ungleiche Ausdehnung und für Compressibilität
des Weingeists corrigirt. Allein Phips urtheilt, dafs die Resultate
höchstens auf ein paar Grade zuverläfsig seyen, indem bey
einer Vergleichung von C a v en d is ch ’s Thermometer mi't einem
F ah ren h e itis ch en die Unterschiede bis aut 5 Grad gegangen
seyen. Bey Dr. Irw ing ’s Versuchen wurde in einer mit schlechten
Leitern umgebenen Flasche f welche durch einen conischen
Stöpsel von innen verschlossen wurde, das Wasser aus der Tiefe
heraufgeholt, und dann erst das Thermometer in dasselbe eingetaucht.
Der gegründete Zweifel , ob ein solcher Apparat zur
rechten Zeit sich öffne, und nachher gut verschliefse, das Festhalten
der Luftwärme in den umgebenden trockenen Nichtleitern
, und. die schnelle Mittheilung der Temperatur beym Oeff-
nen der Flasche verschaffen diesen Beobachtungen kein sonderliches
Zutrauen | sie helfen höchstens die grofse Abweichung
der Resultate aus böyden Werkzeugen entschuldigen , vermöge
welcher das Thermometer von C a v en d is ch in der Breite von
67° und in einer Tiefe von 780 Faden — 2.° 7 Temperatur gehabt
haben-soll, d a lrw in g s Flasche in 76° der Breite bey der
Tiefe von. 683 Faden noch - f 3°. 6 zeigte. Ueberdem stimmt
jene angegebene Kälte von ■— 2°. 7 , welches eine nach theoretischen
Voraussetzungen ^corrigirte Zahl ist, weder mit unsern
Beobachtungen im Ochotzkischen Meere von — i.° 6, noch auch
mit Irwin^s und Nairne’s Versuchen über den eigentlichen
Gefrierpunkt des Seewassers, welchen beyde auf— x.° 8 R. oder
28° F. setzen. Nicht mehr innere Wahrscheinlichkeit haben B a ily ’s
Angaben. Am glaubwürdigsten scheinen Försters Versuche zu
seyn, obgleich auch sie der Vorwurf einer unzuverlässigen Methode
trift: sie sind deswegen in der obigen Tafel mit aufgeführt.
Was aus obigen Tafeln zuerst sich ergiebt, ist die ohne
Ausnahme verminderte Temperatur bey zunehmender
Tiefe. Es ist nicht zu zweifeln, dafs es Stellen im Meere gebe,
wo die Wärme in der Tiefe gröfser ist, als an der Obeifläche.
So können heifse Quellen oder andere vulcanische Wirkungen
das Wasser bedeutend erhitzen, wie z. B. im Gulf-Strom an
der Küste von America, wo ein aus der Tiefe von 80-100 Faden