geben, als es, wie sonst, mit dem Ochotzkisclien Meere unter
eine Benennung zu bringen, und diese letztere Benennung nur
auf den nördlichen Theil des vorigen Ochotzkisclien Meeres
anzuwenden.
a. Strömungen im Japanischen Meere, beobachtet
während unserer Fahrt von Nangasaky bis zur
Strasse La Perouse.
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Während der 'ersten Tage dieser Fahrt, sehioiion die Strömungen
sehr unbedeutend zu seyn. Im 38sten Grade der
Breite, und 226° der Länge, wurde in den letzten 24 Stunden
der Strom in einer Südwest Richtung, eine Meile die
Stunde stark befunden; unsere Entfernung vom Lände betrug
gegen 3oo Meilen, der Wind wehete aus NO, aber nichts
weniger als frisch. Auch in den folgenden drey Tagen, während
welcher wir auf die Küste von Japan zu segelten, zeigten
die Beobachtungen eine Abweichung von der Schiffsrechnung
von 20 Meilen täglich nach Süden und Westen. Indess an
dem Tage, da wir die Nordwest Küste von Japan erblickten, fand
sich’s, dass in den letzten 24 Stunden das Schiff nach NO 21
Meilen getrieben war. In der Nähe der Küste von Japan waren
die Strömungen ziemlich heftig. - An einem Tage war seine
Richtung direkt W 28 Meilen; am folgenden Tage, während
dessen wir der Strasse Sänger vorübersegelten OtN a} Meile die
Stunde. In dpr Nähe der Strasse konnte der Zug des Wassers
nach der Strasse zu nicht geringer, als 4 Meilen die Stunde
seyn. Br o u g h t o n , der einzige bekannte Europäer, welcher
durch diese Strasse gesegelt ist, fand in der Mitte derselben
einen sehr starken Strom. Sowohl er selbst, als alle die Fahrzeuge,
welche mit ihm durch die Strasse gingen, hielten sich
ganz nahe am Lande, um nicht in das Bett des Stroms zu
gerathen.
Während wir der Westküste von Jesso vorüber segelten,
fanden wir täglich einen starken Unterschied zwischen den
Beobachtungen und der Schiffsrechnung, aber fast jeden Tag
in einer verschiedenen Richtung, bald nach NO, bald nach
SW, so wie auch nach NW und West; an manchen Tagen
auch gar keinen. L a P e r o u s e und B r o u g h t o n sind ausser
uns die einzigen, welche das Japanische Meer durchschifft
haben *); beyde haben keiner besondern Strömung erwähnt.
*) Capitain C o 1 n e 11 ist zwar auch im Japanischen Meere gewesen,
indess ,nicht w e ite r , als bis Zum 35 oder 36’ stqn Grade vorgedrungen.
Von der Fahrt des Capitain T i p p i n g im Japanischen Meere, der
im Jahre 178t) von Calcutta nach der Nordwest Küste von Amerika
ab segelte, ist nichts bekannt geworden, indem er bald nach seiner
Ankunft an der Küste von Ame r ika, mit seinem Schiffe verloren
ging. Man weiss nur, dass er durch die Strasse Corea und das Japanische
Meer gesegelt is t, also der erste Europäer gewesen, w e lcher
diese' Gewässer durchschifft hat. Es wa r für mich eine angenehme
Ueberraschung , während meines Aufenthalts in Canton,
den Capitain G u i s e dort zu finden , der in dem nämlichen Jahre
17Ö6 auf dem Schiffe Experiment von Bombay nach der Küste von
Ame r ik a -g e seg e lt, und dort mit Capitain T i p p i n g zusammengetroffen
war. Es war mir wahrscheinlich , dass Capitain G u i s e
einiges von T i p p i n g ’s merkwürdiger Reise erfahren hab e , besonders
fragte ich ih n , ob er nicht w is se , durch welche Strasse T i p p
i n g aus dem Japanischen Meere gesegelt s e y , ob zwischen Sachalin
und Jesso, oder zwischen Nipon und Jesso ? Capitain G u i s e konnte
mir jedoch hierüber keine Auskunft geben. Wäre dieser Punkt ganz
entschieden, so hätte er entweder L a P e r o u s e die Ehre geraubt,
der erste gewesen zu s e y n , we lch e r durch die S tras se , die den
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