B r o u g h t o n segelte zwar nicht in der Mitte desselben, sondern
längs der westlichen Küste dieses Meeres, das ist längs
den Küsten von Corea und der Tatarey, und immer in einer
geringen Entfernung vom Lande. Nur ein einziges mal führt
er einen Strom an, welcher das Schiff nach SO 20° über eine
Meile die Stunde getrieben hatte. Man findet zwar in seinem
tabellarischen Journal dann und wann einen Unterschied zwischen
den Beobachtungen und der Schiffsrechnung; diese Abweichungen
sind indess sehr unbedeutend. Auch in La P e -
t o u s e’s tabellarischem Journale findet man währen,d der Zeit,
dass die Astrolabe und Boussole durch dieses Meer segelten,
Namen des Französischen E ntdeckers "" fü h r t, gesegelt wäre 5 oder
auch B r o u g h t o n , die schwierige Strasse Sangar zuerst befahren
zu haben. Es ist mir indess wahrscheinlicher, dass T i p p i n g
durch die Strasse Sangar gesegelt sey. Erstlich , w e il T i p p i n g
von der Existenz dieser Strasse überzeugt w a r , und auf einem Handlung^
Schiffe keine Zeit verwenden du rfte , Entdeckungen an Küsten
zu machen, die ihn von seinem Curs abführten. Ein von der Strasse
5 angar nördlich liegender Ausgang musste ihm sehr ungewiss seyn,
und beym Suchen dieses Ausgangs konnte er leicht zu Spät an die
-Küste von Amerika kommen , folglich seinen Endzweck verfehlen,
und dem Interesse seiner Rheder schaden. Man w e is s , dass er
einige in NO von Japan liegende Inseln besucht hat ; man könnte
freilich aus diesem Umstande schliessen , dass e r durch die Strasse
La Perouse gesegelt s e y , wenn man annehmen w o l l t e , dass er
hinter diesen Inseln die Kurilen verstanden h a t ; aber die Kurilen
würde e r w ohl genannt haben, und so ist es mir wahrscheinlicher,
dass er die südlichen Injeln gemeint h a t , welche unmittelbar in NO
von Japan lie g en , als Jesso , Kunasbir, und Iturup. Hat er diese
b e rü h r t, so kann es keinem Zweifel unterworfen seyn, dass er
durch die Strasse Sangar gesegelt is t , we il von dort aus sein Curs
nach der Küste von Amerika diesen Inseln sehr nahe vorbey führt.
A u ch ,w ü rd e bey der Entdeckung einer neuen Strasse, T i p p i n g
w oh l nicht unterlassen hab en, sie den Capitains der Schiffe Exp eriment
und. Capitain Cook , welche er bey seiner Ankunft in Prinz.
Wilhelms Sund an tra f, mitzntheilen.
fast gar keine Abweichung der Länge nach der Schiffsrechnung
und den Beobachtungen; von der Breite ist nur die beobachtete
angeführt. fAus L a P e r o u s e ’s, B r o u g h t o n ’s und
unserer Fahrt scheint zu folgen, dass das Japanische Meer,
die Nähe der Küsten abgerechnet, keinen besondern Strömungen
unterworfen ist.
b. S t r ömu n g e n im S a c h a l i n s e h e n Me er e .
M a i , Jul i u n d A u g u s t .
Ich kann von den Strömungen in diesem Meere nur wenig
sagen; auch sind wir die einzigen Europäer, welche dasselbe
durchschifft haben, die kleine von La Perouse und Broughton
befahrne Strecke, längs einem Theil der Kurilischen Inseln
bis zum 4 7 sten Grade, ausgenommen. B r o u g h t o n , der
durch den von den Holländern genannten Canal Pico das Sa-
chalinsche Meer gewann, segelte vom.44. bis zum 4 7 sten Grade
in der Nähe der südlichen Kurilen. Hier fand er sich, nach
seinen Beobachtungen, bald um 12 bis i 5 Meilen im Süden,
bald um eben so viel im Norden von der Schiffsrechnung. Die
Strömungen in der Nähe .aller dieser Inseln sind heftig und
unregelmässig; ihre grössere und geringere Stärke hängt besonders
von der Weite der zwischen den Inseln liegenden Canäle
ab. In dem historischen Berichte meiner Reise wird man mehrere
Beispiele davon angeführt sehen, von welchen ich nur
dasjenige wiederholen mag, dass in der Nähe der Falle bey
einem starken Winde und einem scheinbaren Laufe des Schiffs
von 8 Knoten, welche das Log anzeigte, das Schiff nicht nur
nicht avancirte, sondern zurückgetrieben ward, und uns in die