theils weil das Thier am grösten und unter allen am deutlichsten
organisirt ist, theils weil seine Bewegungen selbst weit lebhafter
und heftiger sind, als bey den beyden übrigen Arten.
Bose scheint seine Geschlechtscharakteristik und seine Abbildung
nach der kleinsten Art (phys. pelagica) entworfen zu haben, und
nur eine einzige Art dieses Geschlechts anzunehmen : ich entwerfe
meine Geschlechtscharakteristik nach, der grösten und vollkommensten
Art, die schon Brown und Sloane bey ihren Beschreibungen
zum Grunde gelegt haben, und stelle 4 Arten auf.
An der untern und hintern dicken bauchigen Seite der Blase,
welche dem Rüssel gerade entgegengesetzt ist, befinden sich mehrere
Reihen von blauen wulstigen schleimigen Hügeln, auf welchen
die Wurzelig der verschiedenartigen Fänger und Fühlfäden
eingepflanzt stehen, und in deren Mitte Böse das Maul annimmt;
ich habe mich aber in diesem Chaos von schleimigen, dicht in
einander gewundenen Gedärmen, in welchem ich mir unzählige-
mal mit unserm Horner die Finger gar schmerzhaft verbrannt
habe, von dem Daseyn eines Maules nicht überzeugen können,
ob ich gleich an die ao und mehrere Individuen dieser grofsen
Art zergliedert, und vielen, besonders die Fänger, an den Wurzeln
mit der Scheere abgeschnitten habe, und zwar besonders deshalb,
um die von Bose angenommene Mündung aufzusuchen;
aber vergebens: ich habe kein Maul finden können, und betrachte
vielmehr jede Saugwarze als ein besonderes Maul, und jeden Kanal
derselben, in welchen ich selbst so mancherley schon halb
verdaute Ueberreste von Fischen, Melonenquallen, Medusen,
Porpiten, Velellen u. s. w. gefunden habe, als einen besonder«
Magen, der sich ganz ungewöhnlich zu erweitern und ganz und
gar umzukehren im Stande ist, wie ich mit meinen eigenen Augen
mehr als einmal gesehen habe, Nicht nur darin, dafs Bose
ein Maul annimt, sondern auch darin, dafs er 5 verschiedene
Arten oder Formen von Fängern oder Tentaculn, die doch nicht
bey allen Arten, sondern blofs bey den kleinern, bey der pelagica
und glauca, vorhanden sind,,zum Grunde legt, weichen wir
von einander ab. Im Geschlechtscharakter ist es schon genug,
wenn er sagt : „ayant sur le dos une crête rayonnée et sur un
„des côtés une suite de tubercules gélatineux. Des tentacules
„très nombreux dé diverses formes, et longueurs, placés sous le
„ventre.” Ueberhaupt kann man den ganzen vortrefflichen Aufsatz
des H. Bose als eine getreue Schilderung der kleinen Art
(phys. fpelagica) betrachten: an dieser, so wie auch an meiner
kleinen gehörnten Art von der Afrikanischen Küste, befindet sich
wirklich ein grofser Fänger, der sieh vor allen übrigen sehr
auszeichnet und den er ganz genau und richtig beschreibt
aber da die einzelnen Theile der Physaliden, obgleich der gemeinschaftliche
übereinstimmende Totalhabitus aller Arten sie in ein
sehr natürliches Genus vereinigt, doch so sehr von einander abweichen,
dafs sie besser zu spezifischen Unterscheidungsmerkmalen
taugen, wie es der Kamin und die gefranzten Tentacula an der
grofsen und das Horn an der Afrikanischen und der grofse Mittelfänger
an den kleinen Seeblasen beweist: ■ so mufs davon nur
in den Beschreibungen der einzelnen Arten, und nicht im Ge-
*) L e plus considérable de ees tentacules peut acquérir plus de trois dé-
cimetres de long dans les grands individus; i l paroit être placé sur les
"bords mêmes de la bouche et " serv ir essentiellement à l ’action du
manger. Sa partie supérieure est très-épaisse, mais diminue promptement
e t se change en un canal membraneux, transparent,' à l ’un des
côtés duquel se voient des globules reniformes d’un bleu foncé, qui
se. pressent les uns contre les autres dans le sens dé leur" largeur.
■