sind. Aus der Mitte der übrigen ragt ein langer mit einer
kammähnlichen Franze umwundener Fänger (welchen Hr. Mode
er den Rüssel nennt) hervor, welcher sich unten mit einer
kreisrunden (?) Platte endigt in. „Vermuthlich” , fügt er hinzu,
„hat auch die Westindische Varietät « diesen Rüssel’ ’ (Mittelfänger).
In der dritten Figur giebt er einen blofsen Contour
von der Westindischen Blase, ohne Fänger, „weil diese bey bey-
den Varietäten dieselben (?) — wären — und hält sie für dieselbe
Art, welche auch K ön ig beschrieben hat: den Rüssel derselben
nennt er Schnabel auch Schwanz , hingegen den langen Mittelfänger
, Rüssel und Schnabel. Da ich nicht der schwedischen
Sprache kundig bin: so kann ich nicht bestimmen, ob die Schuld
der verworrenen Terminologie den deutschen Uebersetzern, wie
es mir scheint, beyzumessen sey.
XV.
In dem Linneischen Holothuriengeschlechte sind die heterogensten
Geschöpfe zusammengestellt, als blasenartige, häutige,
lederartige und gallertartige von ganz abweichenden Organen,
Gestalten und Naturen; z. B. frondoßa, phantapus tremula, pen-
tactes und priapus mit den Seeblasen und Salpen, physalis,
caudata, denudata, wie es auch bey einigen andern Molluskengeschlechtern,
deren Arten L in n é ebenfalls nicht selbst gesehen
hatte, geschehen ist. Nach den Seeblasen zu urtheilen, von
denen ich selbst 4 Arten kenne, müssen sie vom Holothuriengeschlechte
getrennt werden und ein eigenes bilden, und so
auch die Salpen. Browne’s (Jamaic. Arethusa crista subrubella
venosa) Beschreibung ist wohl eine der besten, (Vesica diaphana
tentaculis numerosis, figuram referens ventriculi humani, supra
instructa crista cellulosa; sub altera extremitate tentacula depen-
dent numerosa, ramosa) welche auf den Meerpfau oder die grosse
rosenrothe Seeblase, von der ich Ihnen hier Beschreibung und
Abbildung beygelegt habe, hinzielt. Doch zweifle ich, dafs es
auch dem besten und geübtesten Beschreiber gelingen dürfte,
eine so treffende und bildliche Beschreibung von diesen so ungewöhnlichen
und schwierigen Seeblasen zu geben, dafs die Arten
sogar allein daraus schon könnten wieder erkannt werden,
oder wohl gar dem Naturforscher, der sie nie auf dem Meere
selbst zu beobachten Gelegenheft hat, nach ihrem ganzen Wesen
und Totalhabitus befriedigend geschildert werden könnten;
ja ich glaube vielmehr, dafs niemand ohne eine gute Abbildung
dieser Seeblasen sich eine richtige Vorstellung davon machen
kann, wenn man ihm auch die getrocknete Blase selbst mit den
vollständigsten Beschreibungen zuschickt: die Fänger und der
Kamm gehen immer verloren. Auch erinnere ich mich nie,
ein solches Präparat in irgend einer Natnraliensammlung gesehen
zu haben, und mir selbst.hat es nur nach wiederholten
Versuchen gelingen wollen, ein trocknes Präparat zu verfertigen;
denn die, welche ich im Weingeist aufbewahrt hatte, waren
schon nach wenigen Wochen nicht mehr zu erkennen. Die Tentacula
schrumpfen ein, verlieren ihre Farbe,' und da die; Blase
immer oben auf schwimmt,' so trocknet der Kamm oder das
Seegel ebenfalls ein und verliert die Farbe. Im Weingeist erhalten
sich zwar die Fänger (tentacula), ihre Gestalt und innere
Structur ist aber so verändert, dafs jemand, der ein getreues
Bild des Lebens in ihrer Zeichnung sucht , sie im Weingeist nicht
für das Original dieser Zeichnung halten wird. Ich habe mir
alle mögliche Mühe gegeben, Ihnen die Gestalt dieses Thieres