„liegender Stellung; die Fühlfäden unterwärts gegen das Ende
„zusammengehäuft, niederhängend ; finden sich inO s t-undWe st-
„ indien, jedoch in 2 Varietäten « und ß. Bisher hat man diese
, Varietäten nicht gehörig unterschieden, und alle sind unter folgende
Synonymen zusammengefasst worden: Portugiesisch, Cara
v e lle ; Engl, the portuguese man of war, the spanish man of
„war; Holländisch, Besantjes, amboinisch Hurum, wegen der
„brennenden Eigenschaft. Die erste Varietät a wird erwähnt
„von L e r y Voy. d. Brésil p. 3gg unter dem Namen: immondi-
„cités rouges nageans sur mer. S te v en s beym Hakluyt Voy. gg.
„nennt sie the ship of Guinea. S lo an e giebt Beschreibung und
„Abbildung. Bey F e u illé Journ. I. 35o. heifst sie Vescie de mer."
„In K a lte s Amerikanischer Reisebeschreibung II. p. i 56
„Medusa, undSwarz in Upfostr. Saellskabet Tidn. 1784- p- 201 -
,,2o3 nennt sie Holothuria physalis. ”
„Die zweite Varietät ß kommt vor bey Rumpf. Amboin.
„Raritätenkammer p. 49 als Holothurio urticae species vel Epi-
„dromis marina; bey Osb e ck , Reise nach Ostindien und China
„p, 65-284- tab. XII. f. 1. als physalis pelagica und holothurio
„velificans. Auch erwähnt sie da O. T o r een p. 874. L in n é
„hat sie nur obenhin beschrieben und auch nicht gut abgebildet.
„Amoenit. acad. IV. p. 2Ô. tab. 2. fig. 6. Sowohl hier als im
„Systema naturae heifst sie Holothurio physalis, cirrhis difformi-
„bus pendulis ; in Ad anson ’s hist. nat. Sénégal p. 128 heifst sie
„ la galère; unter dem L in . Namen holothurio physalis hat sie
„H o r s tb e r g in den Schwedischen Abhandl. XXX. p. 226. tab. 7.
„fig. AB. nicht glücklich beschrieben und abgebildet,” Herr Mo r
deer glaubt, man könne beyde Varietäten nennen : „Physsophora
„physalis in totum inflata vesicularis oblonga subovata decumbens
*7
„tentaculis infra cirrhisque ad apicem alterum confertis, pendulis.
„Man findet in den Seeblasen fast keine Eingeweide, diese müssen
„sich also irgendwo (?) in,den anhängenden Theilen befinden * *)*).
„Man kann demnach die Seeblasen für Geschöpfe halten> welche
„ihre Eingeweide auswendig haben — , was wohl schwerlich sein
e s Gleichen in der Natur-hat” — **).
§. 10. „Die Nebenwinds.eegler (Seeblasen) hat man bis jetzt
„bloss im grofsen Weltmeere, nie über 48° Breite, zwischen den
,,Wendekreisen gefunden. Bekannt sind sie allen Seefahrern;
„aber es ist damit eben so gegangen, wie mit andern Dingen,
„die man oft sieht: man hat wenig darauf Acht gegeben.” Daher
sucht man bey den Reisenden vergebens eine richtige Beschreibung
**.*), vergebens eine deutliche Abbildung dieses sonderbaren
Thieres, und nirgends ist es doch wohl nothwendiger, eine
genäue und mit Kunstaufwand besorgte Abbildung zu geben,
als hier bey einem so schwierigen Gegenstände, wo man, anstatt
durch eine Vergleichung der vorhandenen Zeichnungen
und Beschreibungen von guten Naturforschern Licht in der
Sache zu bekommen, £nur noch mehr dadurch verwirrt wird.
*) Aufser der Blase als dem intestino pneumatico oder aerifero und den
Fängern scheinen freylich keine andere Eingeweide vorhanden zu seyn.
Die Fänger a b e r , welche man bis jetzt nicht anders als die Mäuler
und Mägen betrachten kann, sind w irklich aufserhalb der Blase befindl
ic h : betrachtet man nun die Blase als den mit Luft angefüllten Leib
des Thiers ; so hat es fre y lich seine Eingeweide nicht im L e ib e , sondern
auswendig.
**) Diese Bemerkung ist sinnreich und scharfsinnig, die Neoteriker und
rüstigen Systemschöpfer könnten sie benutzen, da sie doch fremde Einfälle,
wenn sie auch etw as .alt s jn d— so gern aufnehmen, und ins neue
System als eigene Erfindung verweben,
***) Unrichtig sind die Beschreibungen der Reisenden nun w o h l nicht zu
nennen, wohl aber v ie l zu kurz und unvollsländig, daher sagt jeder
etwas ganz richtiges , was der andere nicht.sagt.
D R I T T E R TH E I L . 3