Das Resultat dieser Untersuchung , um die wahre Länge zu
finden, ist: von dem 20. Octbr. bis zum 6. Novbr. gibt das Mittel
von N 128 und Pennington die wahre Länge; von dem 6.
Novbr. bis zum 10. wird die Länge nach N 128 täglich um 26"
vermindert; von dem 10. Novbr. aber bis zum 5. Decbr. um eben
so viel vergrössert. Von dem 5. Decbr. bis zum 21. wird der
Fehler von 11' täglich um 8'' verringert, so dass bei unserer
Ankunft in Brasilien der Fehler von N 128, 9' ward, und diese?
gibt die wahre von uns gefundene Länge von St. Catharina.
Um zu zeigen, welchen Grad von Zuverlässigkeit diese wahre
Länge besitzt, so will ich sie auf die Länge von Cap Frio anwenden.
Den i3. Decbr. Mittags befanden wir uns in 23°. 10'. i 5"
wahrer Länge. Nachmittags um 7 u- lag uns Cap Frio in NW 10°.
Nimmt man die Breite dieses Caps nach B r o u g h t o n zu 22°
5g'. 4.1", so betrug unsere Entfernung davon 16 Meilen. Der Curs
des Schiffs von Mittag bis 7 Uhr, war SW 8p?. 3o', 21 Meilen gewesen,
Die wahre Länge des Schiffs, reduzirt auf 7 Uhr, wäre demnach
i d i 32'. 4-5''; da nun Cap Frio in NW iö°, 16 Meilen lag,
so wird die Länge dieses Caps 4i°. 36'. 60". Nach den Beobachtungen
von Sir Erasmus Go w e r in Lord Ma c a r t n e y ’s Gesandtschafts
Reise liegt Cap Frio in, 4 1 °. 31'. 45 ", nach B r o u g h ;
t on in 4iQ. 53'. 12".. Die Länge von Cap Frio ist folglich nach
diesen Bestimmungen noch sehr ungewiss; auch die Meridian-
Differenz zwischen Rio Janeiro und Cap Frio ist von diesen Seefahrern
verschieden angegeben. Nach B r o u g h t o n ist sie 48;
o3"; nach Go w e r i°. 12'. i5". Die Länge-von Rio Janeiro ist
3 St' 0'. 20" W von Paris oder 42° 45' von Greenwich; die Länge
von Cap Frio müsste demnach n?ch Go w e r 4t0- 32'. 45'; nach
B r o u g h t o n 410. 46 - 56" seyn. So lange der Meridian-Unterschied
zwischen Rio Janeiro und Cap Frio nicht ganz genau
bestimmt seyn wird, kann mit gleicher Wahrscheinlichkeit sowohl
G ow e r ’s als B r o u g h t o n ’s Angabe als die richtigere angenommen
werden. Diese Darstellung reicht hin, um zu zeigen,
dass kein grosser Fehler bei der wahren Länge Statt finden kann.
II.
V o n St. C a t h a r i n a b i s N u k a h iw a ,
4 F e b r u a r b is 7 M a y 1804*
Die beiden Arnoldschen Uhren N 128 undN i 856 wichen im
Anfänge der Reise sehr wenig von einander ab. Von dem 4*
bis zum 11. Februar gingen sie so gleichförmig, dass ihr Unterschied
nie 2' in Bogen betrug. Erst an diesem Tage war N 128
um 2' und den 26. Februar bei Cap San Juan um 7' östlicher
als N i 856. Da aber das Mittel beider Uhren genau die wahre
Länge von Cap San Juan gibt, so habe ich bis zum 11. Februar,
an welchem Tage das Mittel beider Uhren nur um eine Minute
von N 128 abwich, die Länge nach N 128 allein für die wahre
Länge angenommen, und vom 11. bis zum 26. Februar, das Mittel
von N 128 und N i 856. Es ward daher der östliche Fehler
von N 128 an diesem Tage i|g: 3'. 3o".
Nachdem der Unterschied zwischen N 128 und N i 856 den
18. März bis auf 12' gestiegen war, fing er an allmählig wieder
abzunehmen; den 1. April war er ganz verschwunden, alsdann stieg
er wieder, und zwar in einem sehr starken Verhältnisse, wie man
diess sogleich sehen wird.